Ammersbek. 150 Einwohner tragen sich in eine Unterschriftenliste ein. Gemeinde hat auf Anregung des Innenministeriums die Tarife erhöht.
Einen Hund zu halten wird in Ammersbek teurer. Anfang des Jahres hat die Gemeinde die Hundesteuer erhöht (wir berichteten). Halter eines Hundes zahlen nicht mehr 75, sondern 120 Euro. Das gilt auch für Maike Feddersen, die nun 45 Euro im Jahr mehr für ihre Schäferhündin Alice zahlen muss. Zu viel, meint die Ammersbekerin. Sie hat eine Unterschriften-Aktion gestartet. Am Donnerstagabend hat sie mehr als 150 Unterschriften an Bürgermeister Horst Ansén übergeben. „Die Kosten für Hundehalter sind um 60 Prozent gestiegen. Das wollen wir Bürger nicht einfach so hinnehmen“, sagt Feddersen. Sie will mit der Aktion ein Signal setzen.
Bürgermeister Ansén sagt: „Erhöht wurde die Hundesteuer zuletzt im Jahr 2005. Deshalb war die Erhöhung dieses Jahr dringend erforderlich.“ Der Gemeinde gehe es laut Kämmerer Michael Nehring nicht darum, Hundebesitzer zu verärgern. Nehring: „Während der Haushaltsplanung wurde die Erhöhung beschlossen, um das Defizit der Gemeinde von rund 700.000 Euro zu reduzieren.“ Damit folge die Gemeinde der Empfehlung des Innenministeriums, die Mehreinnahmen durch höhere Hundesteuer unter anderem Städten und Gemeinden empfiehlt, die ihren Haushalt nicht ausgleichen können. Denn will eine Gemeinde sogenannte Fehlbetragszuweisungen vom Land Schleswig-Holstein erhalten, muss sie bestimmte Bedingungen erfüllen. Ob eine Gemeinde Zuweisungen erhalte, werde anhand der Grund- und Gewerbesteuer, aber auch an der Hundesteuer geprüft. Wie hoch der Satz der Hundesteuer ist, ist Sache der Städte und Gemeinden.
Umliegende Gemeinden sind jetzt für Hundehalter günstiger
„Die umliegenden Gemeinden lagen im vorigen Jahr deutlich höher als wir in Ammersbek“, sagt Bürgervorsteherin Ingeborg Reckling (SPD). Das ist nun anders. In Bad Oldesloe sind jetzt 100 Euro für den ersten Vierbeiner fällig. Ahrensburg entschied sich gegen eine Erhöhung. Hundehalter zahlen 80 Euro für den ersten Hund. Bargteheide liegt bei 90 Euro.
Das Innenministerium schlägt genau den Hundesteuer-Satz vor, den Ammersbek übernimmt – 120 Euro für den ersten Hund, 130 Euro für den zweiten und 150 Euro für den dritten Vierbeiner. Halter von als gefährlich geltenden Hunderassen zahlen für den ersten Hund 600 Euro, für jeden weiteren 750 Euro.
Ausnahmen gibt es für Erwerbslose, die das Arbeitslosengeld II beziehen, sowie für Rentner, die Grundsicherung beantragen, sie zahlen die Hälfte. Eine Steuerermäßigung oder -erlassung gibt es für Hunde, die zu Wachzwecken eingesetzt werden sowie für Sanitäts- oder Blindenhunde. Die Gemeinde rechnet mit Mehreinnahmen von rund 22.000 Euro bei zurzeit 560 Hunden. Weitere Infos zur Hundesteuer unter der Telefonnummer 040/605 81-141.