Glinde. Flüchtlingshilfeverein bleibt vorerst im Keller des Mehrzweckpavillons am Marktplatz. Stadt will für Reperaturen wenig Geld ausgeben.

Der Glinder Flüchtlingshilfeverein wird seine Kleiderkammer vorerst weiter im Keller des Mehrzweckpavillons am Marktplatz betreiben. Das Gebäude im Zentrum gehört der Stadt. Die Verwaltung hatte den Ehrenamtlichen zum 29. Februar gekündigt. Auf seiner jüngsten Sitzung sprach sich der Sozialausschuss jedoch einstimmig für einen Verbleib aus. Die SPD zog ihren Antrag, der einen Umzug in das Erdgeschoss des Gebäudes vorsieht, zurück.

Dort sind auf 131 Quadratmetern noch eine Gaststätte sowie eine Reinigung ansässig. Beiden Gewerbetreibenden wurde gekündigt. Bei einer Vertragsverlängerung hätte Glinde laut Bürgermeister Rainhard Zug rund 300.000 Euro für die Sanierung der in den 70er-Jahren erbauten Immobilie in die Hand nehmen müssen. Die Reinigung bezieht bereits am 1. März neue Räume an der Mühlenstraße, für die Kneipe ist im Mehrzweckpavillon am 31. März Feierabend.

Für Reparaturen an der Immobilie will die Stadt wenig Geld ausgeben

So sieht es in den Kellerräumen der Kleiderkammer des Glinder Flüchtlingshilfevereins aus
So sieht es in den Kellerräumen der Kleiderkammer des Glinder Flüchtlingshilfevereins aus © HA | René Soukup

Dass der Flüchtlingshilfeverein, der die rund 20 Quadratmeter im Keller kostenfrei nutzen darf, doch noch eine Etage höher zieht, ist nicht ausgeschlossen. Wenn die Mieter dort ausgezogen sind, wird der Verein mit der Verwaltung sowie Politikern aus dem Bau- und Sozialausschuss eine Begehung machen, um sich einen genauen Überblick über den Zustand der Räume zu verschaffen. Dann werden sie wissen, ob ein Umzug der Kleiderkammer überhaupt sinnvoll wäre. Denn für Reparaturen will Glinde möglicht wenig Geld ausgeben.

Die SPD hatte mit ihrem ursprünglichen Antrag ohnehin keine Dauerlösung für den Flüchtlingshilfeverein im Mehrzweckpavillon im Blick. Der Fraktionsvorsitzende Frank Lauterbach: „Die Politik ist sich einig, dass eine teure Sanierung nicht infrage kommt und das Gebäude früher oder später weg muss.“ Dafür plädiert auch Verwaltungschef Zug. Er will das Grundstück schon seit Jahren verkaufen und nun mithilfe von Investoren ein Konzept für die Stadtmitte rund um den Marktplatz entwickeln.

Deswegen macht sich Glinde schon jetzt Gedanken um Alternativen für die Kleiderkammer. Konkrete Standorte sind noch nicht im Gespräch. „Ich könnte mir vorstellen, dass wir einen Container für die Kleiderausgabe aufstellen“, sagt Lauterbach. Das Ergebnis im Sozialausschuss sei sehr gut.