Bargteheide. Der französische Kabarettist Alfons kommt am Freitag in das Kleine Theater Bargteheide. Seine neue Show heißt „Neues Programm“.

Der Mann ist genial. Wie er da durch die Straßen schlurft in seiner orangefarbenen Trainingsjacke. Das riesengroße Puschelmikrofon geschultert. In der Hand ein Klemmbrett, von dem er scheinbar mühevoll Fragen abliest. Fragen wie diese: „Wer ist fauler? Deutsche oder Franzosen?“ Oder auch abgewandelt: „Arbeitslose oder Ausländer?“ Dann hält Alfons, der Franzose, seinen Interviewpartnern das Mikrofon direkt vor den Mund.

Und: Die so Angesprochenen antworten. Reden, wie ihnen der Mund gewachsen ist. Natürlich sei der Franzose fauler. Ähm, wies? „Na weil der Deutsche fleißiger ist.“ Das ist Realsatire, wie sie Alfons’ Fangemeinde im Fernsehen liebt.

Aber der gebürtige Pariser, der im wahren Leben Emmanuel Peterfalvi heißt, 48 Jahre alt ist und seit vielen Jahren in seiner Wahlheimat Hamburg lebt, ist auch auf der Bühne ein begnadeter Kabarettist. Am Freitag kommt er einmal mehr ins Kleine Theater nach Bargteheide. Was die Besucher dort erwartet, ist eine Vorpremiere, denn offiziell gibt es Alfons’ neues Programm noch gar nicht zu sehen. Das hat übrigens keinen Namen – beziehungsweise er ist so schlicht und treffend wie Alfons’ Fragen: „Neues Programm“.

Keine Angst: Alfons interviewt keinen aus dem Publikum

Das Kleine Theater verspricht den Zuschauern einen Abend, der „saukomisch, erfrischend, charmant und wie immer eine warmherzige Mischung aus Theaterabend, Comedy und poetischen Momenten“ sein werde. Alfons werde sich augenzwinkernd der aktuellen Nachrichtenlage widmen. Er werde aber auch kleine Fundstücke aus dem Alltag in seiner Wahlheimat präsentieren, „dem Land der Dichter und Denker, Kleingärtner und Hinterwäldler“. Dabei ist er immer auf der Suche nach dem Wesen der Deutschen, hat es aber offensichtlich noch nicht entdeckt, wie ein überlieferter Ausspruch des Franzosen vermuten lässt: „Meinen Freunden habe ich damals gesagt: Keine Sorge, ich bleibe nur so lange, bis ich die Deutschen verstanden habe. Alors, ich bin immer noch hier.“

Übrigens: Das Kleine-Theater-Team verspricht, dass Alfons am Freitag in Bargteheide niemanden aus dem Publikum interviewen wird – nicht mal die Besucher, die Plätze ganz vorn in der ersten Reihe gebucht haben.