Oststeinbek. Der Oststeinbeker Bau- und Umweltausschuss beschließt Standort. Die CDU präsentiert einen Entwurf mit 61 Einheiten in zwei Baukörpern.

Die Gemeinde Oststeinbek will den Rathausparkplatz und den angrenzenden Garten des Kratzmannschen Hofes in der Ortsmitte mit Seniorenwohnungen bebauen. Dafür sprach sich der Bau- und Umweltausschuss mit der Mehrheit der Stimmen von CDU und Oststeinbeker Wählergemeinschaft (OWG) aus. Die SPD favorisiert für das Projekt das sogenannte Allianz-Gelände am Breedenweg, scheiterte jedoch mit einem entsprechenden Antrag.

Heftige Kritik an dem Votum äußern die Sozialdemokraten

„Wir wollen eine Innenverdichtung und keine großflächige Ausweisung von neuen Wohngebieten“, sagt CDU-Fraktionschef Hans-Joachim Vorbeck. Außerdem sollten ältere Menschen nicht an den Rand des Ortes gedrängt werden. Seine Partei hat von einem Architekten einen Plan entwickeln lassen mit 61 Wohnungen in zwei Baukörpern. Vorbeck bezeichnet ihn als Idee. Er sieht auch eine Tiefgarage vor. In unmittelbarer Nähe des Standortes befinden sich Einkaufszentrum, Bushaltestelle und Arztpraxen.

Heftige Kritik an dem Votum äußern die Sozialdemokraten. Deren Fraktionsvorsitzender Christian Höft: „Das ist eine krasse wohnungsbaupolitische Fehlentscheidung, die Zahlen ignoriert und die jungen Oststeinbeker im Regen stehen lässt.“ Zudem prangert er an, dass ein Senioren-Betreuungskonzept für den Standort fehle.

SPD hält 150 Wohnungen für Jung und Alt am Ortsrand für sinnvoller

Höft verweist auf das sogenannte Gertz-Guttsche-Rümenapp-Gutachten. Demnach wird es bis 2030 bei den über 65-Jährigen 460 mehr Einwohner als jetzt und eine massive Nachfrage nach kleinen und bezahlbaren Wohnungen geben. Der Politiker: „Und daran mangelt es schon heute.“

Deshalb hatte sich die SPD für einen Generationenpark am Breedenweg mit bis zu 150 Einheiten stark gemacht. Das ist die abgespeckte Variante eines Vorschlags der Firma Semmelhaack vom Januar vergangenen Jahres, der 270 Wohnungen umfasste und politisch keine Mehrheit fand. Die Möglichkeit, bei steigendem Bedarf an Seniorenwohnungen auf das gemeindeeigene Grundstück mit der Scheune im Zentrum zurückzugreifen, lehnen die Sozialdemokraten ab. Höft: „Sie gehört zum Ensemble des Kratzmannschen Hofes und prägt das Ortsbild.“

CDU-Politiker Vorbeck bezeichnet einen Scheunen-Abriss als „sinnvoll“. Auch müsse man überlegen, den Ortsteil Havighorst in das Thema einzubeziehen. „Zum Beispiel, wenn wir dort den Bauhof verlagern und das Grundstück frei wird. Der Breedenweg ist jedenfalls tot“, sagt Vorbeck.

Bürgermeister Jürgen Hettwer wird nun mit Investoren sprechen, die in Rathausnähe bauen möchten. Er sagt: „Ziel ist es, 2018 dort den ersten Spatenstich zu setzen.“