Glinde. Bauausschuss hat die Entscheidung verschoben. Hintergrund ist ein möglicher Systemwechsel von einmaligen zu jährlichen Beträgen.
Der Bauausschuss in Glinde hat die Entscheidung über den Ausbau der Blockhorner Allee erwartungsgemäß verschoben. Hintergrund sind Überlegungen der Kommunalpolitiker, einen Systemwechsel von einmaligen hin zu jährlichen Beiträgen für Anlieger herbeizuführen (wir berichteten). Derzeit werden die Grundstücksbesitzer nur dann zur Kasse gebeten, wenn ihre Straße angefasst wird. Im Fall der Blockhorner Allee wären das für einige Bürger bis zu 20.000 Euro gewesen – inklusive der bis zu 5000 Euro, die der Zweckverband für den Ausbau der Kanalisation in Rechnung gestellt hätte.
„Die Verwaltung hat von der Politik einen Prüfauftrag bekommen, bis April beide Systeme gegenüberzustellen und Abrechnungsgebiete zu skizzieren“, sagt Bürgermeister Rainhard Zug. Ziel sei es, Mitte dieses Jahres eine Entscheidung zu treffen. Demnächst wollen die Politiker Fachleute aus Rheinland-Pfalz einladen, die über ihre Erfahrungen mit wiederkehrenden Straßenausbaubeiträgen berichten. In dem Bundesland haben sich mehr als 600 Gemeinden und Städte dafür entschieden. Glinde wäre die erste Kommune im Kreis Stormarn, die eine Straßen-Steuer einführt.
Wie viel Geld Grundstücksbesitzer bei dieser Variante beisteuern, richtet sich nach der Zahl der Projekte und was sie kosten, der Grundstücksfläche sowie der Geschosshöhe des Gebäudes. In der Regel sind die Anlieger laut Reimer Steenbock von der Gesellschaft für Kommunalberatung und -entwicklung (Gekom) in Reinbek mit einem zweistelligen oder sehr niedrigen dreistelligen Betrag pro Jahr dabei.