Glinde. Politik stimmt Änderung des Bebauungsplanes zu. Investitionsvolumen beträgt rund 50 Millionen Euro. Eröffnung für Herbst 2018 geplant.
Am Golf Gut Glinde wird ein Hotel mit Wellnessanlage der Premiumklasse entstehen. Mit der Mehrheit der Stimmen von CDU und Grünen hat der Bauausschuss jetzt die Änderung des Bebauungsplanes abgeseg-net. Die Zustimmung in der Stadtver-tretung am 17. Dezember ist nur noch Formsache. Das Investitionsvolumen beträgt rund 50 Millionen Euro. Die Eröffnung ist für Herbst 2018 geplant.
„Ich habe mich sehr über die Zustimmung gefreut“, sagt Projektentwickler Siegfried Reddel. Der 60-Jährige war bei der Sitzung nicht anwesend. Wohl aber Golfanlagen-Besitzer Jens Lessau, auf dessen Areal der Komplex mit rund 130 Zimmern und Suiten gebaut wird.
Im Herbst kommenden Jahres soll der Bau beginnen
Die Aufgabenverteilung zwischen den beiden ist klar geregelt. Lessau ist dafür zuständig, die Entscheidungsträger von dem Vorhaben zu überzeugen. Danach kommt Reddel, der als Betreiber fungiert, ins Spiel. Er wird den Bau umsetzen, will das Grundstück dann auch kaufen. Der Preis sei bereits ausgehandelt, sagt er. Nun gelte es, bis Frühjahr kommenden Jahres weitere Dinge vertraglich zu regeln.
Dazu gehört zum Beispiel die Finanzierung. Laut Reddel gibt es zwei Investoren, die es allein machen wollen. Möglich sei aber auch, die Sache auf drei oder vier Schultern zu verteilen. Der im Landkreis Lüneburg lebende Geschäftsmann ist mit seinem Vorhaben bereits bei Banken vorstellig gewesen, sagt: „Erste Geldinstitute haben Finanzierungsbereitschaft erklärt.“ Im Herbst kommenden Jahres will er mit dem Bau beginnen. „Bis zur Fertigstellung wird es etwa zwei Jahre dauern.“
Sozialdemokraten stimmten geschlossen gegen das Projekt
Ein Bebauungsplan für ein Hotel auf der Fläche existiert bereits seit November 2011. Er muss jedoch geändert werden, weil sich das Baufenster vergrößert hat. Vorgesehen sind jetzt 10.000 Quadratmeter und damit die doppelte Grundfläche als damals. An der Nutzfläche von 23.700 Quadratmetern ändert sich nichts. Lessau, der den Golfclub 2002 gegründet hat und sich verpflichtete, im Zuge der Hotel-Realisierung die Zufahrtsstraße In der Trift auszubauen: „Die Anlage geht zwar mehr in die Fläche, fügt sich dadurch aber besser in die Landschaft ein. Alles wird harmonischer.“
Das sieht die SPD anders. Sie stimmte geschlossen gegen das Projekt. Peter Michael Geierhaas: „Wir sind gegen die Dimensionierung.“ Zudem fürchten die Sozialdemokraten einen Verkehrskollaps auf der Möllner Landstraße und aus Richtung Reinbek. Reddel rechnet mit 250.000 Besuchern im zweiten Betriebsjahr.
Bürgermeister Zug ist großer Befürworter des Projekts
Die Grünen hatten sich vor Jahren noch gegen ein Hotel ausgesprochen. Deren Fraktionsvorsitzender Wolf Tank: „Die Politik hat damals mehrheitlich anders entschieden. Jetzt geht es nur darum, ob mit oder ohne Wellnessbereich. Von der neuen Variante versprechen wir uns am ehesten etwas, werden deshalb auch am 17. Dezember zustimmen.“ Ein großer Befürworter des Projekts ist Glindes Bürgermeister Rainhard Zug. Er sagt: „Das ist ein wichtiges Projekt für die Weiterentwicklung der Stadt.“ Von den Grünen sei das ein starkes Statement gewesen.
250 neue Arbeitsplätze für Glinde
Die geplante Wellnessanlage wird eine der modernsten Europas. Architektonisch ist der Komplex in einem mediterranen und arabisch-indischen Stil gehalten. In dem Hotel-Gebäude mit bis zu vier Geschossen entstehen neben Zimmern und Suiten auch Deluxe-Zimmer. Zudem gibt es Räumlichkeiten für Tagungen und Events. Hotel und Wellnessanlage mit Sport-, Schwimm- und Behandlungseinrichtungen sind direkt miteinander verbunden. Der Wellnessbereich erstreckt sich auf 9500 Quadratmetern und ist weitläufig mit einem großen Gartenanteil gestaltet.
Neben Tagesgästen sollen vor allem Wellness- und Golfurlauber sowie Kurz- und Städtereisende aus Deutschland und Europa angesprochen werden. Bis zu 250 neue Arbeitsplätze werden laut Reddel in Glinde entstehen. Für Tagesgäste plant er mehrere Preiskategorien je nach Besuchsdauer. „Das fängt bei rund 20 Euro für zwei Stunden an und liegt bei etwa 40 Euro für den ganzen Tag.“