Oststeinbek. 832 Bürger unterzeichneten Petition gegen die Sparmaßnahme. Bürgermeister wünscht sich Geld vom Land für Sicherheitsdienst.

832 Einwohner der Gemeinde Oststeinbek haben jetzt mit ihrer Unterschrift gegen die geplante Schließung ihrer Polizeiwache protestiert. Die Dienststelle soll, wie berichtet, nach Plänen der Polizeidirektion Ratzeburg ab Juni 2016 dicht gemacht werden. Der CDU-Ortsverband und die Bürgerinitiative „Sicherheit für Oststeinbek“ stellten sich im Einkaufszentrum und auf dem Marktplatz der Gemeinde auf, sammelten Unterschriften gegen die Entscheidung der Polizeidirektion.

„Die Leute standen Schlange“, sagt CDU-Fraktionsvorsitzender Hans-Joachim Vorbeck. „Hätten wir uns mehr Zeit genommen, wären noch mehr Unterschriften zusammengekommen.“ Auch die Vorsitzende der Bürgerinitiative, Britta Semic, sei überwältig vom Interesse der Bürger. „Es kamen Menschen aus jeder Altersgruppe zu uns“, sagt sie. „Das Thema geht allen Oststeinbekern sehr nahe.“ Die Liste mit den Unterschiften wurde jetzt Bürgermeister Jürgen Hettwer übergeben. Innerhalb der nächsten Wochen wird er die Dokumente persönlich dem Leiter der Polizeidirektion Ratzeburg, Michael Wilksen, präsentieren. „Ich gehe davon aus, dass er die Aktion zur Kenntnis nehmen wird“, sagt Jürgen Hettwer. „Mehr aber auch nicht.“

Sicherheitsgefühl gehe für die Gemeinde verloren

Drei Beamte arbeiten zurzeit noch in der Oststeinbeker Polizeiwache. Noch ist die Dienststelle geöffnet. „Die jetzige Besetzung lässt aber schon auf etwas anderes schließen“, sagt Bürgermeister Hettwer. „Denn zwei von ihnen werden jetzt in einer Flüchtlingserstaufnahme in Wentorf gebraucht.“ Übrig bleibe also nur einer. „Und der wird bestimmt nach Glinde versetzt, da Polizisten ohnehin nur zu zweit auf Streife gehen dürfen.“ Eigentlich, sagt der Bürgermeister, sei die Wache also schon jetzt geschlossen.

Für die Gemeinde gehe zusammen mit der Polizeiwache auch das Sicherheitsgefühl verloren. „Die Wache strahlte immer eine gewisse Präsenz aus“, sagt Herbert Schädliche, der im Vorstand der Bürgerinitiative ist. „Den Menschen macht der Gedanke daran, bald keine Polizei mehr in unmittelbarer Nähe zu haben, Angst.“ Aufgrund der drohenden Schließung der Wache und der hohen Einbruchskriminalität werde nun der Ruf nach privaten Sicherheitsdiensten in Oststeinbek immer lauter, sagt Hettwer. „Der wäre aber sehr teuer.“

Hinzu kämen die Kosten zur Bewältigung der Flüchtlingsproblematik. Der Bürgermeister wünsche sich daher, dass das Land die Kosten für einen Sicherheitsdienst übernimmt.