Siek. Tierschützer retten den Vogel in Siek. Wegen einer Verletzung konnte er die Reise nach Afrika mit seinen Artgenossen nicht antreten.
„Er tat mir einfach leid“, sagt Tanja Schmidt. Sie meint damit Storch Rüdiger, der die vergangenen drei Wochen auf ihrem Ponyhof in Siek gelebt hat. Denn normalerweise sind die Vögel zu dieser Jahreszeit schon auf dem Weg in ihr Winterquartier nach Afrika und machen derzeit Rast in Südeuropa.
Der Storch hätte den Winter nicht überlebt
Nicht so Rüdiger. Denn der hat sich mit den zwölf Pferden und Ponys sowie 30 Enten auf dem Meilsdorfer Ponyparadies in Siek angefreundet und wich ihnen nicht mehr von deren Seite. „Er hat die Nähe zu den Tieren und zu uns Menschen gesucht“, sagt Tanja Schmidt: „Das war zwar schön, aber er hätte den Winter hier nicht überlebt.“ Denn Rüdiger kann nicht richtig fliegen. „Als er vom Nachbarshund gejagt wurde, lief er davon anstatt zu fliegen“, erzählt Schmidt. Deswegen rief die Tierliebhaberin am Sonntag die Retter der Wildtierstation Hamburg.
Rüdiger ist nun in einer Auffangstation im Kreis Pinneberg
Mit Keschern fingen die Tierretter den Storch auf dem Hof ein. „Er war ganz ruhig“, sagt Christian Erdmann von der Hilfsorganisation. Er untersuchte das Tier und stellte fest, dass Rüdiger eine alte Fraktur am linken Flügel hat. „Er wird nie wieder fliegen können“, sagt Erdmann, der vermutet, dass sich das Tier in einem Stacheldrahtzaun verfangen hatte. Das kommt leider oft vor“, sagt Erdmann, der dem Storch seinen Namen gab. Denn der Vogel ist noch am Sonntag in eine Auffangstation in die Nähe von Elmshorn im Kreis Pinneberg gebracht worden. „Der ist ziemlich gut drauf, hat schon Fisch und Mäuse gegessen. Zudem hat er sich schon mit den Wildgänsen angefreundet“, sagt Erdmann, der nun hofft, für das ausgewachsene Männchen ein Weibchen zu finden. „Die verpaaren sich schnell und bekommen Nachwuchs. Und dieser könnte dann auch nach Afrika fliegen.“