Barsbüttel. CDU und SPD lehnen Sanierungsantrag der Wählergemeinschaft ab. Sie wollen einen Neubau des Rathauses. Bürgerentscheid am 29. November.
Es ist der letzte Versuch, den Bürgerentscheid über den Neubau des Barsbütteler Rathauses am Stiefenhoferplatz abzuwenden. Auf der Gemeindevertretersitzung am kommenden Donnerstag um 19 Uhr in der Erich-Kästner-Gemeinschaftsschule wird die Wählergemeinschaft Bürger für Barsbüttel (BfB) einen Ergänzungsantrag stellen, der den sofortigen Beginn der Sanierung des maroden Verwaltungsgebäudes vorsieht und dem Bürgerbegehren entspricht. SPD und CDU machen da aber nicht mit.
Damit wird es nun am Sonntag, 29. November, zum Bürgerentscheid kommen. Auf diesen Termin hatte sich die Verwaltung mit der Bürgerinitiative Ortsmitte verständigt, die das Vorhaben von Christ- und Sozialdemokraten schon im Keim ersticken will. Denn noch streben die beiden Parteien, so der offizielle Wortlaut, einen Neubau an. Beschlossen ist er indes noch nicht. CDU und SPD hatten Bürgermeister Thomas Schreitmüller damit beauftragt, nach einer Wirtschaftlichkeitsuntersuchung einen qualifizierten Kosten-, Finanzierungs- und Durchführungsplan vorzulegen.
Rainer Eickenrodt: Heizungsanlage im Rathaus hält keine zwei Jahre mehr
Die Wählergemeinschaft lehnt einen Rathaus-Neubau ab. Deren Fraktionsvorsitzender Rainer Eickenrodt: „Derzeit ist die Gemeinde mit rund 5,4 Millionen Euro verschuldet, und die Haushaltslage wird sich durch überproportionale Kostensteigerungen unter anderem im Investitionsbereich Schule und Sportplätze sowie im Sozialbereich weiter verschlechtern.“ Ein Neubau sei nicht unter acht Millionen Euro zu haben, zudem dauere es mindestens zwei Jahre, ehe der Einzug möglich sei. Eickenrodt: „Wir können den Verwaltungsmitarbeitern nicht zumuten, noch so lange in den unsanierten Räumlichkeiten zu verbleiben.“
Hinzu komme, dass die Heizungsanlage in einem schlechten Zustand sei. „Zwei Jahre hält sie nicht mehr durch. Der Schornsteinfeger hat uns schon die orangefarbene Karte gezeigt“, sagt der BfB-Politiker. Deshalb sei es sinnvoll, die Sanierung sofort anzugehen. Die Wählergemeinschaft präferiert eine 2,5 Millionen Euro teure Variante und ist damit auf einer Linie mit der Bürgerinitiative. Der Bürgerentscheid kostet Barsbüttel bis zu 18.000 Euro.
CDU und SPD hatten für den Neubau das Grundstück der Sparkasse Holstein am Stiefenhoferplatz ins Auge gefasst. Das Geldinstitut fordert eine Million Euro und stellt dazu noch Bedingungen, die für die Politiker nicht akzeptabel sind. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Hermann Hanser: „Es muss weiterverhandelt werden.“ Eine Alternative sei der Rathaus-Abriss mit anschließendem Neubau. „Das könnte Thema werden“, sagt Hanser.