SPD-Politiker aus vier Stormarmer Kommunen streben eine gemeinsame Wohnungsbaugesellschaft an. Die Idee ist löblich.
Es sind Probleme, die gemeinsam bewältigt werden müssen: Diese Ansicht vertreten führende SPD-Politiker aus Barsbüttel, Reinbek, Glinde und Oststeinbek. Sie möchten eine kommunale Wohnungsbaugesellschaft gründen, um der Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum gerecht werden zu können. In den Objekten sollen auch Flüchtlinge ein neues Zuhause finden. Diese Idee ist löblich, eine Realisierung könnte Nachahmer finden. Gerade im Hamburger Umland stehen fast alle Kommunen vor den selben Herausforderungen.
Mindestens 500 Einheiten müssen geschaffen werden, damit eine solche Gesellschaft wirtschaftlich bestehen kann, sagen Experten. Das heißt auch: Es muss viel Geld in die Hand genommen werden, ein Millionen-Betrag imzweistelligen Bereich. Zum Vergleich. Am Glinder Gleisdreieck, wo 153 Wohnungen gebaut werden, 60 Prozent davon öffentlich gefördert, blättert ein Investor rund 20 Millionen Euro hin.
Zwar soll die Wohnungsbaugesellschaft die Haushalte der Kommunen nicht belasten. Vorbedingung ist jedoch, dass Grund und Boden als Eigenkapital eingebracht wird. Das erfordert Mut von den Entscheidungsträgern, zumal das Restrisiko eines Scheiterns jederzeit besteht. Allerdings: Die Voraussetzungen scheinen besser denn je. Auf dem privaten Geldmarkt gibt es günstige Kredite, zudem besteht die Chance der Aufnahme ins Wohnbauförderprogramm des Landes. Und explizit für die Unterbringung von Flüchtlingen hat Ministerpräsident Torsten Albig den Kommunen Hilfe versprochen.
Wenn nicht jetzt, wann dann? Dem SPD-Vorhaben sollten sich die anderen Parteien anschließen, die Verwaltungen den Vorschlag zügig prüfen. Die Idee hat Vorbildcharakter. Eine Umsetzung wäre zugleich ein Signal, dass Großes vor allem eine Gemeinschaft leisten kann.