Trittau. Pünktlich zum Schulbeginn ist der Anbau der Hahnheide-Schule in Trittau fertig geworden. Die Schüler fühlen sich wohl in dem Gebäude.

Der Geruch verrät es sofort: Das Gebäude ist niegelnagelneu. Die kleine Wolke aus Baustellen- und Klebstoffdünsten in der Luft des Anbaus an die Trittauer Hahnheide-Schule scheint aber niemanden zu stören – die Stimmung ist gut in den hellen, lichtdurchfluteten Räumen. Fünf fünfte Klassen sowie sieben weitere aus höheren Jahrgangsstufen haben den Erweiterungsbau zu Schulbeginn bezogen.

Ende Juni war der Schulhof noch leer

Dort, wo jetzt ein zweistöckiges, rot-weißes Gebäude steht, war der Schulhof Ende Juni noch leer. Nur gut zwei Monate haben Lieferung und Ausbau des 35 Meter langen und rund 17 Meter breiten Gebäudes in Modulbauweise gedauert. 20 Schwertransporter hatten damals die einzelnen Module nach Trittau geliefert. Die Gebäudeteile bestanden jeweils aus einem Stahlrahmen sowie Außenwänden, Boden und Decke. Im Inneren waren sie hohl. Per Kran wurden die Rohkörper neben- und aufeinander gestellt. Handwerker hatten sich im Anschluss um den Innenausbau gekümmert. Zehn neue Klassenzimmer sowie zwei große Arbeitsräume sind in dem Anbau entstanden. Dazu sechs Nebenräume und sanitäre Einrichtungen.

In den Sommerferien wurden die Module geliefert und per Kran neben- und aufeinander gestellt
In den Sommerferien wurden die Module geliefert und per Kran neben- und aufeinander gestellt © Isabella Sauer | ASulanke@wmg.loc

Die Vorsitzende des Trittauer Schulverbands, Ute Welter-Agatz, zeigt sich zufrieden mit dem Erweiterungsbau. „Ich bin sehr froh, dass wir uns dafür entschieden haben. Es hat reibungslos geklappt, im Anbau ist eine sehr angenehme Atmosphäre. Und wir haben eine sehr gute Akustik in den Räumen“, so die Verbandsvorsitzende.

Auch Schulleiter Hartmut Hentschel huscht ein Lächeln über sein Gesicht, als er durch die neuen Räumlichkeiten führt. „Wir haben jetzt zwölf große, helle Räume. Und wir haben die Möglichkeit, aus zwei Räumen einen großen zu machen. Das gibt uns Flexibilität, zum Beispiel, wenn Klausuren geschrieben werden“, so Hentschel.

Neue interaktive Tafeln in fünf Räumen

Besonders stolz ist er auf die neuen interaktiven Tafeln in fünf Räumen: Sie werden in den nächsten Tagen an den Wänden angebracht und können mit dem Internet verbunden werden. „Die Lehrer können dann über einen PC Filme abspielen, Zeichnungen oder Parabeln auf der Oberfläche einfügen oder auch Geschriebenes abspeichern“, sagt der Schulleiter. Deshalb müssen die Lehrer einen Spezialstift für die weiße Oberfläche der Tafeln benutzen. Die fünf Tafeln samt PC und Beamer, von denen jede rund 2500 Euro kostet, sind erst der Anfang. „Ich bin der Meinung, jeder Raum sollte internetfähig ausstattet werden“, sagt Hentschel. Die Art des Unterrichtens habe sich im Lauf der Jahre nun mal gravierend verändert.

© HA | Julia Sextl

Rund 1,8 Millionen Euro hat der Anbau den Schulverband gekostet. Er war nötig geworden, weil die Gemeinschaftsschule sich im vergangenen Schuljahr um eine gymnasiale Oberstufe erweitert hat. „Letztes Jahr haben wir 55 Jugendliche in der elften Klasse eingeschult. In diesem Jahr sind es 56 Schüler“, sagt Hentschel. Aber auch in den unteren Jahrgangsstufen wachsen die Schülerzahlen: „Wir haben jetzt 790 Schüler in 35 Klassen. Und sogar rund 30 Schüler mehr als gedacht. So eine große Abweichung hatten wir noch nie“, so der Schulleiter.

Trotz der Erweiterung hat die Schule noch mit Raumnot zu kämpfen

Zum einen käme der vermehrte Zugang durch die vielen Neubaugebiete zustande, zum anderen wechselten auch Schüler von umliegenden Gymnasien, die durch die Einführung von G 8 zu sehr unter Druck geraten waren, an die Hahnheide-Schule. „Aber auch von anderen Gemeinschaftsschulen kommen Schüler an die Hahnheide-Schule. Wir sind eine aufstrebende Schule“, sagt Hentschel nicht ohne Stolz.

Doch trotz der Erweiterung hat die Hahnheide-Schule immer noch mit Raumnot zu kämpfen. Weil bei den Sanierungsarbeiten während der Sommerferien in mehreren Räumen beim Öffnen der Zimmerdecken Schimmelpilze entdeckt wurden, müssen acht Klassen übergangsweise in anderen Räumen untergebracht werden. Auch die naturwissenschaftlichen Räume können derzeit nicht genutzt werden. Das berichtete Hentschel auf der jüngsten Schulverbandsversammlung. Der Schulverband plant nun eine Versiegelung der Decken, will aber noch ein Gutachten abwarten. Bis die betroffenen Räume fertig saniert sind, nutzt die Hahnheide-Schule noch die blauen Container auf dem Schulgelände.