Glinde. Die Veranstaltungsreihe „Wohnen 60+“ im Glinder Gutshaus startet im September. Sie klärt über mögliche Wohnformen im Alter auf.

Wie möchte ich im Alter wohnen? Wer hilft mir, wenn es nötig wird? Was ist mir persönlich wichtig? Mit diesen Fragen beschäftigt sich ab September die Veranstaltungsreihe „Wohnen 60+“ im Glinder Gutshaus. Sie wird von dem Gemeinschaftszentrum Sönke-Nissen-Park-Stiftung, dem Glinder Seniorenbeirat der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt angeboten.

Für viele Menschen sei das ein sensibles Thema, sagt Silke Löbbers, die Hausleiterin des Gemeinschaftszentrums. „Ältere Menschen wollen oft gar nicht erst darüber nachdenken, im hohen Alter von zu Hause aus- und in andere Wohnmodelle einzuziehen. Oder sie glauben, dass ihnen dafür die finanziellen Mittel fehlen.“ Deswegen werde die Reihe auch über Fördermöglichkeiten aufklären.

Rund 30 Prozent aller Einwohner der Stadt Glinde sind über 60 Jahre alt

„Natürlich können und wollen wir niemanden zwingen, die Veranstaltungen zu besuchen“, sagt Löbbers. „Aber bei der derzeitigen demografische Entwicklung ist es wichtig, über das Leben im Alter zu sprechen.“ 5474 Einwohner der Stadt Glinde sind über 60 Jahre alt. Das sind rund 30 Prozent aller Glinder. Die Veranstaltungsreihe ziele allerdings nicht nur auf Senioren ab, so Löbbers. „Viele schieben das Thema so lange vor sich her, bis sie ein Alter erreicht haben, in dem sie sich selbst nicht mehr helfen können. Dann ist nichts mehr mit Selbstbestimmung. Deswegen wollen wir auch Leuten, die noch nicht 60 sind, zeigen, dass und wie es anders geht.“

Den Auftakt macht ein Termin am Dienstag, 22. September. Von 19 bis 21 Uhr führt Referentin Helga Westermann in die Thematik ein, redet mit den Teilnehmern über ihre Vorstellungen vom Leben im Alter und was ihnen dabei besonders wichtig ist. „Westermann ist vom Kirchenkreis Hamburg-Ost und kennt sich aus“, sagt Löbbers.

Expertin informiert über Fördermöglichkeiten

Weiter geht es am Dienstag, 6. Oktober, von 16.30 bis 18 Uhr. Heidrun Buhse aus dem Innenministerium Schleswig-Holsteins stellt altersgerechte Wohnformen im Bundesland vor und klärt außerdem darüber auf, welche Fördermöglichkeiten es gibt. „Es gibt vor allem bei Frauen einen hohen Bedarf, über die Finanzierungsmöglichkeiten zu reden“, sagt Kerstin Schoneboom, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Glinde. „Denn Rentnerinnen haben meist weniger zur Verfügung als Rentner.“

Am Dienstag, 10. November erklärt ein ehrenamtliches Team einer Hamburger Wohnberatung von 19 bis 21 Uhr, was man im eigenen Zuhause verändern kann, um im Alter besser zurechtzukommen. „Zum Beispiel können Küchenutensilien erreichbarer platziert werden“, sagt Löbbers.

Im Januar oder Februar 2016 gibt es dann eine Exkursion zu einem Wohnprojekt in der Umgebung. Welches Projekt, wo und wann besucht wird, besprechen die Teilnehmer an den vorherigen Terminen ab.

Die Veranstaltungsreihe endet am Dienstag, 15. März. Bei dem letzten Termin führen die Teilnehmer anhand ihrer Erfahrungen der vergangenen Monate ein Gedankenexperiment durch, sprechen von 19 bis 21 Uhr über Alltagshilfen und ein Wohnprojekt für die Stadt Glinde.

Die Teilnahme an den Terminen der Veranstaltungsreihe ist kostenlos

Das Programm der Veranstaltungsreihe hat die Sönke-Nissen-Park-Stiftung zusammen mit dem Glinder Seniorenbeirat erstellt. „Wir stehen voll und ganz dahinter“, sagt Petra Palfi, die Vorsitzende des Beirats. Auch ihr Stellvertreter Rainer Pfarr meint, man müsse sich schon mit 60 Jahren oder noch früher um sein Dasein im Alter kümmern. „Nur so übernimmt man auch wirklich Selbstverantwortung“, sagt er.

Die Teilnahme an allen Terminen sind für die Teilnehmer kostenlos. Nur gegebenenfalls entstehende Fahrtkosten müssen selbst getragen werden. Bis auf die Exkursion, werden alle Termine im Glinder Gutshaus (Möllner Landstraße 53) sein. „Da wir nur begrenzte Raumkapazitäten haben ist es wichtig, sich rechtzeitig anzumelden“, sagt Silke Löbbers.

Anmeldungen nehmen sie und ihre Stellvertreterin Katrin Ackermann ab sofort entgegen. Telefonisch sind sie untzer der Nummer 040/71 00 04 25 zu erreichen.