Wenn ein Düsenjet am Himmel über eure Köpfe hinweg saust, hört ihr erst nach kurzer Verzögerung einen lauten Knall. Aber warum ist das so?

Ihr habt das bestimmt schon einmal erlebt: Am Himmel seht ihr ein sehr schnelles Flugzeug, zum Beispiel einen Düsenjet. Er saust über eure Köpfe hinweg, und wenig später hört ihr einen lauten Knall.

Doch wie kann das, was ihr seht, schneller sein als das, was ihr hört? Das liegt daran, dass der Düsenjet die Schallgeschwindigkeit – das ist die Geschwindigkeit, mit der sich akustische Wellen, also Geräusche, ausbreiten – überschritten hat. Ihr kennt das von einem Gewitter, wenn ihr am Himmel einen Blitz seht, aber erst nach einer kurzen Verzögerung den Donner hört. Die sichtbare Erscheinung, also der Blitz, bewegt sich mit Lichtgeschwindigkeit, der gleichzeitig erzeugte Donner mit der deutlich langsameren Schallgeschwindigkeit.

Schall bewegt sich mit circa 333 Metern in der Sekunde. Umgerechnet sind das fast 1200 Kilometer pro Stunde. Das ist etwa zwölfmal so viel, wie ein Auto auf der Landstraße fahren darf. Wenn Düsenjets Schallgeschwindigkeit erreichen, schieben sie den von sich erzeugten Lärm vor sich her, in etwa so wie ein Schiff eine Bugwelle. Diese Zusammenschieben nennt man auch Schallmauer.

Fliegt der Jet nun schneller als der Schall, durchbricht er diese Mauer. Und genau das nehmt ihr auf dem Boden als lauten Knall wahr, den sogenannten Überschallknall. Ihr könnt euch vorstellen, dass euch sämtlicher Lärm, den der Düsenjet erzeugt hat, auf einmal erreicht.

Übrigens: Der Pilot hört diesen Knall nicht, schließlich fliegt er schneller als der Schall.