Dir hat bestimmt schon einmal jemand „Hals- und Beinbruch“ gewünscht. Schon komisch. Warum wünschen wir uns gegenseitig Knochenbrüche?

Vielleicht hat dir auch schon einmal jemand „Hals- und Beinbruch“ gewünscht. Damit wollte dir die Person viel Glück wünschen. Doch warum wünschen wir uns gegenseitig Knochenbrüche? Der Ausdruck geht auf den jiddischen Ausspruch „Hatslokhe u brokhe“ zurück. Jiddisch ist eine etwa 1000 Jahre alte Sprache. Europäische Juden entwickelten sie im Mittelalter aus Mittelhochdeutsch und Hebräisch. Hebräisch wiederum ist die Sprache, in der die Tanach, die heilige Schrift der Juden, verfasst ist.

„Hatslokhe u brokhke“ kommt von den hebräischen Wörtern „hazlacha uwracha“. Es bedeutet „Erfolg und Segen“. Jüdische Geschäftsleute benutzten diese Floskel bei Geschäftsabschlüssen, wünschten sich gegenseitig weiterhin Erfolg und den Segen Gottes. Deutsche Zuhörer verstanden „Hals- und Beinbruch“, nahmen die Redewendung in ihren Wortschatz auf. Hinzu kommt die abergläubische Vorstellung, dass ein Wunsch oft das Gegenteil bewirke. Wenn man also jemandem etwas Schlechtes, in diesem Fall Knochenbrüche, wünscht, versucht man, das Schicksal auszutricksen. So ist die Redewendung der Seeleute „Mast- und Schotbruch“ entstanden. In der Luftfahrt wünscht man sich „Holm- und Rippenbruch“. Übrigens: Die Engländer haben sich von den Deutschen inspirieren lassen. Die Redewendung „Break a leg“ (deutsch: sich ein Bein brechen) wünschen sich Schauspieler und andere Bühnenkünstler, bevor sie auf die Bühne gehen. Sie meinen damit ebenfalls „Viel Glück!“.