Ammersbek . Hans-Jürgen Hansen beklagt mangelnde Kooperationsbereitschaft seitens der Politik. So seien seine Wortbeiträge ignoriert worden.

Nur etwas länger als ein Jahr ist er Vorsitzender des Seniorenbeirats in Ammersbek gewesen. Bei der letzten Gemeindevertretersitzung vor der Sommerpause hat Hans-Jürgen Hansen seinen Rücktritt öffentlich gemacht. „Es gibt keine Kooperation vonseiten der Politik“, meint Hansen. „Ich bin nicht bereit, Zeit in ehrenamtliche Arbeit zu investieren, die für die Katz’ ist.“

Der Rücktritt kommt überraschend

Die Gemeindevertreter reagierten überrascht. „Ich wusste nicht, dass Herr Hansen zurücktreten will“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Jürgen Ehrig. „Es ist schade, wenn Leute ihr Ehrenamt aufgeben. Wie andere Politiker auch, hält er Hansens Vorwurf, die Politiker nehme die Belange des Seniorenbeirats nicht ernst, für unbegründet. „Es gibt Spielregeln in der Politik“, sagt Ehrig. „Wir sind auch Ehrenamtler und müssen die Interessen aller unter einen Hut kriegen.“

Der Seniorenbeirat hatte sich insbesondere für eine neue, behindertengerechte Pflasterung rund um die Pferdeschwemme eingesetzt. Hans-Jürgen Hansen sagt, seine Wortbeiträge seien in den Bauausschusssitzungen teilweise ignoriert worden. Jürgen Kestien (SPD), Vorsitzender des Bauausschusses, sagt dazu: „Es gibt die Möglichkeit, sich vor und nach der Sitzung zu äußern.“ Daran hätten sich immer alle Beteiligten gehalten. Der stellvertretende Bürgervorsteher Jürgen Kinza (CDU) war über Hansens Auftritt bei der Gemeindevertretersitzung verwundert. Kinza: „Herr Hansen ist sehr forsch aufgetreten. Er hat ununterbrochen geredet, war nicht zu bremsen.“ Dabei sei es um eine Vorlage gegangen, die erst am 22. Juli im Bauausschuss beraten werde und daher gar nicht Thema gewesen geschweige denn entschieden worden sei.

Rückerstattung der Kita-Gebühren

Ein weiterer Tagesordnungspunkt war die Rückerstattung der Kita-Gebühren. Die vom Streik der Erzieher betroffenen Eltern in Ammersbek bekommen für die Zeit des Streiks 70 Prozent des Beitrags zurück. Die Eltern, deren Kinder in der Notbetreuung waren, erhalten 35 Prozent erstattet. „Das ist eine freiwillige Leistung der Gemeinde“, sagt Holger Peters, Büroleitender Beamter im Ammersbeker Rathaus. „Die 70 Prozent entsprechen ungefähr den Personalkosten.“

Im nichtöffentlichen Teil ging es um ein Grundstück, das die Gemeinde kaufen wollte. Die Gemeindevertreter stimmten dagegen. Außerdem wurde auf Wunsch einiger Grundstückseigentümer im Ahornweg der Bebauungsplan für das Gebiet geändert. Sie dürfen größer bauen.