Ahrensburg. Die Richterin vernimmt im Ahrensburger Brandstifter-Prozess sieben Zeugen: Einer gab der Polizei den entscheidenden Hinweis.
Am fünften Verhandlungstag im Brandstifter-Prozess vor dem Jugendschöffengericht am Amtsgericht Ahrensburg sind am Dienstag sieben Freunde der 17 und 20 Jahre alten Angeklagten vernommen worden. Bei einer der Brandstiftungen waren zwei der Freunde mit am Tatort gewesen – allerdings unfreiwillig, wie sie betonen. „Die Richterin wollte wissen, wie das Ganze abgelaufen ist und wer den Brand gelegt hat“, berichtet einer der Zeugen nach der Vernehmung. Der Prozess ist nicht öffentlich, weil einer der Angeklagten noch minderjährig ist.
Es sei am 20. Oktober 2014 gewesen, so der Freund. Die beiden Angeklagten seien mit ihnen im Auto durch die Gegend gefahren. „Plötzlich waren wir an einem Feld in Ahrensfelde, der eine sprang nur kurz aus dem Auto, und dann brannten auch schon die Strohballen“, so einer der Freunde.
Die beiden Angeklagten hätten offen damit herumgeprahlt, Brände zu legen und Autos zu knacken. Etwa 40 bis 50 Personen sollen davon gewusst haben. Weil sie selbst vor dem Wagen eines Freundes nicht halt machten und einen Feuerwehr-Funkmelder mitnahmen, wandte sich ein Mädchen aus dem Freundeskreis an die Polizei.
Den Angeklagten, ein 20-Jähriger aus Hamburg-Bergedorf und ein 17-Jähriger aus Ahrensburg, wird vorgeworfen, mehrfach Strohballen-Lager angezündet zu haben (wir berichteten). Sie sollen die Brände im Auftrag von vier jungen Feuerwehrleuten aus Ahrensfelde gelegt haben. Auch diese müssen bald vor Gericht.