Die Europäische Öko-Verordnung schreibt 42 Artikeln vor. Georg Lutz erzählt, vor welche Probleme er trotz der Beachtung der Regeln gestellt ist.

Der Ahrensburger Bauer Georg Lutz baut seit 33 Jahren ausschließlich ökologisch an. Mehr als 25 Jahre leitet Lutz das Gut Wulfsdorf in Ahrensburg, bewirtet es nach Richtlinien des Bioverbandes Demeter. Der 57-Jährige erzählt, vor welche Probleme ein Bio-Bauer gestellt ist.

Die Europäische Öko-Verordnung schreibt in insgesamt 42 Artikeln vor, wie Lebensmittel, die als Öko-Produkte gekennzeichnet sind, erzeugt und hergestellt werden müssen. Trotz der peniblen Beachtung der Richtlinien steht für Lutz eines fest: „Der ökologische Landbau steht wirtschaftlich schlechter da als der konventionelle.“ Das liege unter anderem an der Konkurrenz durch Auslandsware. „Mit den Preisen der Auslandsware können wir nicht mithalten. Ein Drittel der Bio-Milch kommt inzwischen aus Dänemark oder Österreich. Schön für die, schlecht für uns“, sagt Lutz.

Der Ahrensburger selbst wurde nicht als ökologischer, sondern als konventioneller Landwirt ausgebildet. „Damals waren nur 0,2 Prozent der gesamten Landwirtschaftsfläche eines Bundeslandes ökologisch“, sagt Lutz. „Als ich mich entschied, zu den 0,2 Prozent gehören zu wollen, hielten mich die Leute für einen Spinner.“ Heute sei im Schnitt fünf Prozent der Agrarfläche ökologisch bewirtschaftet. Im Kreis Stormarn machen Biohöfe nur drei Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Fläche aus. „Das ist zwar noch viel zu wenig, aber immerhin ein Anstieg“, so Lutz. Das Problem sei, dass in Deutschland der Verbrauch von Bio-Produkten stärker zunehme als der Anbau. Lutz „Diesem Missverhältnis muss durch eine stärkere Förderung des Bio-Anbaus entgegensteuert werden. Genau das ist das, was wir Bio-Landwirte uns wünschen.“