Braak. Pink, Lila und Rosa geben in Stormarns Gärtnereien den Ton an. Aber auch nordisches Küstenflair ist beliebt, etwa die Wolken Lene.
Nach den Eisheiligen hat der Run auf die Stormarner Gärtnereien begonnen. „Am vergangenen Wochenende hatten wir richtig viel zu tun“, sagt Sabine Wintzer, Einkäuferin bei Baumschulen Peter Riechers in Braak. Zu bunt wird es den Mitarbeitern der Gärtnerei aber nicht. Obwohl es die Blumenauswahl betreffend bunter kaum geht. In dieser Saison wird es sogar richtig knallig. „Pink, Rosa und Lila sind gerade ganz besonders beliebt“, sagt Wintzer. Sie ist zuständig für die Beet- und Balkonpflanzen und verfolgt die Trends genau. „Auch ganz weiße Kompositionen sind im Kommen“, ergänzt sie.
Vor allem beobachte Wintzer, dass die Kunden immer häufiger etwas Besonderes suchten, sich von ihren Nachbarn abheben wollten. „Sie entscheiden sich dann zum Beispiel für die schwarzen Petunien. Die sind bei uns der Renner. Kombiniert mit dunkelroten Blumen machen sie richtig was her.“ Die Farben seien zwar nicht unbedingt sommerlich, aber auf jeden Fall sehr apart.
Von Gänseblümchen bis Senetti
Aber auch farbig-weiß gestreift, mit weiß gezacktem Rand oder klein und hängend seien die Petunien ein Verkaufshit. „Die Mini-Petunien verkaufen sich bisher am besten“, sagt Sabine Wintzer, die seit 15 Jahren in der Gärtnerei Riechers arbeitet. Ihre Kollegin Britta Knippenberg ergänzt: „Auch Klassiker wie Gänseblümchen und Dahlien, die es sonst nur in Weiß gibt, kommen jetzt in Rosa und Pink daher.“ Geradezu schrill-leuchtend sei zudem die Senetti. Die Blüten der Saisonpflanze gibt es derzeit in pinken und blau-violetten Tönen.
Vergessene Blumenklassiker
Ein anderer Klassiker wird auch wieder häufiger nachgefragt. „Die als eher bei der älteren Generation beliebt geltende rote Geranie gibt es inzwischen auch in den schrillen Pinkfarben, und die ist gerade bei jungen Menschen sehr beliebt“, sagt Sabine Wintzer. Das bestätigt auch Olaf Beier von der Landgärtnerei Beier. „Die Geranie steht bei uns an zweiter Stelle unter den Verkaufsschlagern. Es gibt sie auch in Lachs- und Orangefarben, Weiß, Lila und Rosa.“
Pflanze des Jahres im Norden 2015
Der andere Bestseller in dem Sieker Betrieb sei die Pflanze des Jahres im Norden 2015, die Wolken Lene. „Das sind weiße, blaue und lilafarbene Verbenen, die in einem Topf oder einer Ampel verkauft werden. Die Farben stehen für das norddeutsche Flair“, sagt Beier. In Verbindung mit Gräsern, die sich im Wind hin und her wiegen, erzeuge das Ensemble eine schöne Küstenatmosphäre.
Auch in der Gartenbaumschule Andresen gehe die Pflanze des Jahres sehr gut weg, sagt Jan Nebrich, Gärtnermeister in der Bargteheider Gärtnerei. „Sie blüht den ganzen Sommer sehr schön.“ Aber auch zweifarbige Blumen würden häufig gekauft, so Nebrich. „Die mexikanische Hängegeranie mit ihren rot-weiß gestreiften Blüten zum Beispiel.“
Auch unter den Stauden gibt es Sorten, die schon jetzt Farbe zeigen
Für die Stauden sei es zwar eigentlich noch zu früh, aber auch hier gebe es Sorten, die jetzt schon blühten. „Der Storchschnabel oder auch Geranium wird gern gekauft, weil er von Mai bis Oktober blüht.“ Sabine Wintzer von der Gärtnerei Riechers erkennt zudem auch bei den Stauden einen Farbtrend. „Was bei den Einjährigen gut geht, verkauft sich auch bei den Stauden – also Lila und Pink und Rosa.“ Das Tränende Herz in Rosa, dessen Form gleich Namensgeber ist, die Akelei oder auch Rittersporn in Lilafarben seien etwa beliebte Stauden, weil sie früh Farbe zeigten.
„Grundsätzlich hat aber jede Pflanze ihre Freunde“, sagt Wintzer. Die Wahl der Blumen hänge auch von der Person selbst und der Pflegeintensität ab. Das sieht auch Olaf Beier so. „Es gibt Kunden, die sehr viel Zeit investieren, besondere Kompositionen wollen und viel herumexperimentieren. Und dann gibt es wieder diejenigen, die es schnell und einfach mögen.“
Pflegtipps für Sommerblumen
Beim Thema Pflege empfiehlt Wintzer: „Alles, was in Kästen oder Kübeln steckt, braucht regelmäßig Dünger.“ Wer sich damit nicht viel aufhalten möchte, könne Langzeitdünger in Pulverform oder als Granulat verwenden, der direkt beim Einpflanzen mit in die Erde ausgebracht werde. „Und Gießen ist natürlich genauso wichtig.“
Einen besonderen Tipp hat Sabine Wintzer noch. „Die Schokoladenblume sieht in ihrer dunkelroten Farbe nicht nur besonders aus, sondern riecht auch so, wie sie heißt.“ (Ewelina Berger)