Bargteheide. Das Bargteheider Bad soll mit Küstenflair punkten. Deshalb erwägen die Politiker den Kauf von Strandkörben – eine „Entgeldordnung“ gibt es schon.
Sie stehen an der Ostseeküste und erfreuen die Badegäste. Aber jetzt stehen sie auch in der Beschlussvorlage VO/175/15-1 für die Sitzung der Bargteheider Stadtvertretung am 20. Mai: Strandkörbe. Moment mal. Die Politik will Strandkörbe kaufen und einen Strand anlegen?
Sieben Strandliegen würden zusätzlich mit 2500 Euro zu Buche schlagen
„Nein“, sagt Bürgermeister Henning Görtz. „Wir werden keinen Sand aufschütten.“ Aber auch auf der grünen Wiese machten sich die Sitzgelegenheiten sicher gut. Und Wasser wäre tatsächlich in Reichweite – in den nagelneuen Edelstahlbecken des Freibades.
Bevor der Spaß beginnen kann, muss aber erst einmal alles gründlich geprüft werden. Die technische Abnahme der Becken ist für Montag, 18. Mai, vorgesehen. Ist alles in Ordnung, würde die Wasseraufbereitungsanlage eingestellt. Dann würde getestet, ob die Wasserdurchströmung den Vorgaben entspricht. Dann wären drei Wochen vergangen. Und wenn dann nichts mehr dazwischen käme, könnte das Freibad tatsächlich am 19. Juni öffnen.
Dann soll auch alles bereitet sein für ein paar vergnügliche Stunden auf der Wiese – und im Strandkorb? Ein durables Exemplar würde 900 Euro kosten. Und sieben Strandliegen, die ebenfalls die Attraktivität des Freibades steigern sollen, schlügen mit 2500 Euro zu Buche. Eine Menge Geld und in fiskalischem Fachchinesisch ein Anlagevermögen, das auf zehn Jahre abgeschrieben werden müsste.
Das Ausleihen eines Volleyballs soll künftig gebührenfrei sein
So schön so ein Strandkorb ist und so einfach er aufgestellt werden könnte, die Sache mit dem Geld ist kompliziert. Die kluge Verwaltung baut vor und hat sich deswegen zur Gegenfinanzierung schon mal ein Modell ausgedacht: Wer sich auf einer Strandliege ausstrecken möchte, soll zwei Euro am Tag zahlen. Der Rückzug in einen Strandkorb soll mit vier Euro Tagessatz berechnet werden. Wie viele Strandkörbe es sein werden? „Das steht noch nicht fest“, sagt der Bürgermeister und schmunzelt. „Aber die Gebühren haben wir schon mal berechnet.“ Gut so. Jetzt müssen nur noch die Stadtvertreter, die am Mittwoch, 20.Mai, ab 19 Uhr im Stadthaus (Am Markt 4) tagen, Ja sagen – zu einem Hauch Küste.
Apropos Gebühren. Die neue Satzung sieht außerdem vor, dass die Entleihung eines Volleyballs künftig gebührenfrei sein soll und es bei einem Entgelt von 50 Cent je angefangene halbe Stunde für die Benutzung des Billardgerätes bleibt. Und für verlorengegangene Schlüssel der Garderobenfächer sind die Kosten der Wiederbeschaffung zu entrichten. War sonst noch was? Ach ja, die Strandkörbe, für die es zwar schon Gebühren gibt, die bislang aber nur in der Beschlussvorlage VO/175/15-1 stehen. (M.T.)