Elmenhorst. Mehr als 130 Feuerwehrleute waren am Montagmorgen anlässlich eines Dachstuhlbrands auf einem Elmenhorster Bauernhof im Einsatz.

Um 7.26 Uhr am Montagmorgen ging der Notruf bei der Feuerwehr ein: Auf Hof Schwienshagen in Elmenhorst brenne ein Haus, das ganze Obergeschoss stehe in Flammen. Zahlreiche Pferde und Schweine leben auf dem Gelände. Für die Mitarbeiter in der Leitstelle in Bad Oldesloe war sofort klar: Ein Übergreifen der Flammen auf die Stallanlagen muss unbedingt verhindert werden. Sie meldeten „Feuer groß“ und lösten damit einen Großeinsatz aus. 139 Feuerwehrleute aus sieben Wehren machten sich mit 20 Lösch- und Hilfsfahrzeugen auf den Weg nach Elmenhorst.

Als die Einsatzkräfte vor Ort eintrafen, zog dichter schwarzer Rauch über den Hof. Das Feuer hatte sich über den gesamten Dachstuhl des Wohnhauses ausgebreitet. Menschen befanden sich nicht im Haus. So galt es, den Brand zu löschen, bevor er auf die Ställe übergreifen konnte.

Trotz des starken Regens war das Wetter den Feuerwehrleuten keine Hilfe. „Der Regen hat leider nicht viel gebracht, dafür hat der Wind das Feuer schön angefacht“, sagte Wehrführer Bernd Fritz.

Vor eine besondere Herausforderung stellte die Feuerwehrleute die Versorgung mit Löschwasser. Zwar befindet sich hinter dem Hof ein Löschteich, doch zur Sicherheit wurden zwei weitere Quellen angezapft: ein Hydrant in 900 Meter Entfernung sowie ein weiterer, 500 Meter entfernter Löschteich. „So viele Meter zu überbrücken erfordert eine gewaltige Logistik“, sagte Otto Heydasch, Pressesprecher der Stormarner Feuerwehr. Die ganze Bargfelder Straße entlang lagen mehrere Schläuche. Beim Ausrollen war ein Feuerwehrmann gestürzt und hatte sich den Fuß verstaucht. Er wurde in ein Krankenhaus gebracht.

Stromversorgung im Keller bereitete den Helfern Probleme

Ein weiteres Problem stellte sich im Keller. Dort liegt die Stromversorgung für sämtliche Gebäude des Hofes. In dem brennenden Haus sollte der Strom so schnell wie möglich abgeschaltet werden, der Schweinestall aber musste weiterhin versorgt werden. Durch das Löschwasser stand der Keller zudem unter Wasser. Die Feuerwehrleute pumpten das Wasser ab, eigens angeforderte Mitarbeiter des örtlichen Energieversorgers konnten einen Teil der Stromversorgung unterbrechen.

Nach anderthalb Stunden war das Feuer gelöscht, die übrigen Gebäude blieben verschont. Von einem Kran aus entfernten Feuerwehrleute verkohlte Dachpfannen, um letzte Glutherde löschen zu können. „Das Dach ganz abzureißen kommt nicht in Frage, da das Mauerwerk zu instabil ist. Der Dachboden könnte einstürzen und das Haus noch mehr beschädigen“, so Feuerwehrsprecher Heydasch.

In Gummistiefeln und mit gefasster Miene beobachtete Landwirt Nils Wolgast den Einsatz auf seinem Hof. Er arbeitete im Schweinestall, als zwei junge Frauen auf dem Weg zu den Pferden das Feuer bemerkten und die Retter informierten. Die Polizei schätzt den Schaden auf 200.000 Euro. Die Ursache steht noch nicht fest.