Das Gastronomen-Ehepaar Butt ist neuer Betreiber des Restaurants am Strandbad. Beide führten Jahre lang das „Piccolino“ in Ammersbek. Ab Februar bieten sie in am Großensee italienische Küche an.
Großensee. Das Restaurant am Strandbad in Großensee hat einen neuen Betreiber. Anfang Februar will das Gastronomen-Ehepaar Muswar und Agathe Butt mit dem „Piccolino“ ein neues Restaurant mit italienischer Küche eröffnen. Von 1995 bis 2009 hatten die beiden ein gleichnamiges Restaurant im Ammersbeker Einkaufszentrum „Bärentreff“ betrieben.
Wie schon in Ammersbek wird die Familie Butt in dem Haus, in dem sich das Restaurant befindet, auch wohnen. „Das Konzept Wohnen und Arbeiten unter einem Dach hat für uns immer super geklappt“, sagt Agathe Butt, 46. „Die ganze Familie hat die Entscheidung getroffen, das Restaurant zu übernehmen. Wir sind also mit Leib und Seele dabei.“ Auch die beiden Töchter, 17 und 18, wollen nach der Schule im Restaurant aushelfen.
„Wir wollen hier nicht experimentieren, sondern das, was wir gut können und das uns am Herzen liegt, weiterführen und ausbauen“, sagt Agathe Butt. Dazu gehört für die Butts auch, sich als Familie zu integrieren: „Wir möchten für die Gemeinde da sein und selbst Großenseer werden.“ Nachdem das Ehepaar 2009 das „Piccolino“ in Ammersbek verkauft hatte, betrieben die beiden ein Bistro und ein Restaurant in Hamburg. „Wir haben aber unsere Stormarner Stammkunden und die familiäre Umgebung hier vermisst“, sagt Muswar Butt, 46.
Zwei Jahre lang suchte das Ehepaar deshalb einen geeigneten Ort für ein neues Restaurant im Kreis. „Es war ein langer Prozess, aber jetzt haben wir genau das gefunden, was wir gesucht haben“, sagt Agathe Butt. „Für mich ist es die schönste Belohnung, dass ich hier arbeiten und leben kann, wo andere Urlaub machen – mit diesem herrlichen Blick auf den See.“
Die neuen Betreiber hat die Gemeindevertretung aus zwölf Bewerbern ausgesucht. „Uns war wichtig, dass die neuen Betreiber bereits mehrere Jahre lang ein Lokal geführt haben und dass es ein Familienbetrieb und keine Restaurant-Kette ist“, sagt Großensees Bürgermeister Karsten Lindemann-Eggers (Wählergemeinschaft BfG). „Außerdem sollten die neuen Pächter auch hier wohnen, um schnell auf einen Gästeansturm reagieren zu können.“ Familie Butt habe schließlich mit den Restaurants überzeugt, die sie bisher betrieben hatten.
Zwischen der Gemeinde und dem vorherigen Pächter Felix Schickler, der seit 2011 das Restaurant und das benachbarte Strandbad betrieben hatte, hatte es von Anfang an Uneinigkeiten gegeben. Unter anderem ging es um die Kassenöffnungszeiten des Strandbades. Ende Oktober vergangenen Jahres löste die Gemeinde Großensee den Vertrag mit Schickler nach einem drei Jahre währenden Streit auf. Derzeit erwägt die Gemeinde, ob sie das Freibad in Zukunft selbst betreiben will. „Wenn wir uns aber für eine Verpachtung entscheiden, wären die Butts die erste Adresse“, sagt Lindemann-Eggers.
Interessiert sind Muswar und Agathe Butt auf jeden Fall. Neben hausgemachter Pizza und Pasta wollen sie im „Piccolino“ auch Schnitzel, Currywurst und Pommes für die Gäste des Strandbades anbieten. „Die Leute sollen ihr Essen auch mitnehmen können“, sagt Muswar Butt. „Wir wollen ganz flexibel auf die Wünsche unserer Gäste eingehen. Es muss ja nicht immer ein Drei-Gänge-Menü sein. Man kann auch einfach auf ein Bier oder einen Kaffee und Kuchen zu uns kommen.“ Das Kochen übernimmt Butt persönlich. Für die Pizza beschäftigt er einen Pizzabäcker. Bei den Produkten legen die Butts Wert auf Regionalität: „Wir wollen Kontakte zu Landwirten und Zulieferern aus der Umgebung aufbauen und unsere Karte dem regionalen Angebot anpassen“, sagt Muswar Butt. So solle es zum Beispiel im Frühjahr Spargel geben und zur Jagdzeit Wildfleisch von Jägern aus der Region.
Finanziell unterstützt wird das Gastronomen-Ehepaar von der Flensburger Brauerei, die das Restaurant künftig mit Bier beliefern wird. „Das Konzept mit der Regionalität und Familienfreundlichkeit passt wunderbar zu unserem Unternehmen“, sagt Klaus Limberts, Bezirksleiter der Brauerei. „Mit den Butts haben wir zwei Vollprofis gefunden. Mit ihrer Erfahrung und in der Lage kann das Restaurant nur zu einem Erfolg werden.“ Er selbst wohne gleich um die Ecke und werde gern auch als Gast vorbeikommen.
Neben einer Mittagskarte soll es im „Piccolino“ auch Senioren-Teller und spezielle Gerichte für Kinder geben. „Eine Idee ist auch, eine Kuchenbörse zu organisieren, zu der Gäste ihren eigenen Kuchen mitbringen können und dafür bei uns die Getränke kaufen“, sagt Muswar Butt. „Wir haben auch Anfragen von Lesegruppen, die gern unsere Räumlichkeiten nutzen möchten.“ Das „Piccolino“ wird dienstags bis sonntags von 12 bis 22 Uhr geöffnet sein, von Mai bis Ende August auch länger.