In Glinde fehlen Kinderbetreuungsplätze. Schuld ist die Verzögerung des Erweiterungsbaus am Oher Weg. Anstatt im Dezember 2014 sollen die Räumlichkeiten erst acht Monate später fertig sein.
Glinde. Glinde platzt aus allen Nähten: Rund 60 Kinderbetreuungsplätze fehlen in der Stadt. Der Grund: Die vielen Zuzüge in den vergangenen Jahren, darunter Familien mit Kindern. Jetzt steht der Nachwuchs sprichwörtlich auf der Straße. Zwar beschloss die Stadt im Sommer einen Erweiterungsbau der Kita am Oher Weg (wir berichteten). Im Dezember 2014 sollte dieser bezugsfertig sein. Doch mit dem Bau wurde noch nicht einmal begonnen.
„Ich muss die Eltern leider um etwa acht Monate vertrösten“, sagt Bürgermeister Rainhard Zug bedauernd. Der Grund seien bautechnische Schwierigkeiten gewesen. „Das ausgewählte Grundstück ist mit rund 1200 Quadratmetern sehr klein“, so der Bürgermeister. Planungen etwa zum Brandschutz, zur Anbindung an die bestehende Kita oder die Suche nach Stellplätzen seien dadurch aufwendiger gewesen als gedacht. Die Folge: Erst jetzt kann überhaupt der Bauantrag gestellt werden. Die Fertigstellung schätzt Zug auf September 2015.
Doch viele Eltern, darunter Alleinerziehende, die ganztags arbeiten, brauchen verlässliche Betreuungsplätze. Die Stadt plant deshalb, zumindest die Hälfte der 60 fehlenden Plätze anderweitig zur Verfügung zu stellen. So sollen Kitaplätze in umliegenden Kommunen gesucht werden. Ein weiterer Teil der Kinder soll in Containern auf dem Parkplatz der bestehenden Kita am Oher Weg untergebracht werden. Träger ist die Hamburger Vereinigung Kitas Nord GmbH. Sie soll später auch den Neubau betreiben.
Allerdings werden rund 30 Kinder und deren Eltern vorerst leer ausgehen. „Sie müssen leider privat zu Hause betreut werden. In diesen Fällen bitte ich um Verständnis“, so der Bürgermeister. Zug gibt sich dennoch zuversichtlich: „Die Stadt ist unter anderem durch die Bebauung des ehemaligen Depotgeländes stark gewachsen, insgesamt um 2500 Einwohner. Aber so langsam stabilisieren sich die Systeme.“ Es brauche eben eine gewisse Zeit, um die Struktur anzugleichen.