Die Bille bei Köthel ist seit etwa zwei Wochen verschmutzt. Das Wasser stinkt nach Gülle und hat eine braune Färbung. Normalerweise ist der Fluss fast klar. Einwohner sind genervt.
Köthel. Seit etwa zwei Wochen weht ein starker, ein unangenehmer Geruch von der Bille her durch Köthel. Er erinnert am ehesten an Gülle. Zunächst dachten die Einwohner des 280-Einwohner-Dorfes im Kreis Herzogtum Lauenburg, der Geruch komme von verfaulten Gräsern und Holz, die durch den starken Regen vom 9. Juli über das Grabensystem in die Bille gelangt waren. Als sie aber bemerkten, dass das sonst fast klare Flüsschen eine trübe, dunkelbraune Färbung hat und Schaum auf der Wasseroberfläche schwimmt, wurden sie misstrauisch.
Iris Kieper lebt seit 1988 in Köthel. Die Bille fließt am Ende ihres Grundstücks vorbei. „So hat die Bille noch nie ausgesehen“, sagt Kieper. Deshalb sucht sie nun nach der Ursache für den Gestank und die Verfärbung. Einige Anwohner vermuten einen Zusammenhang mit den überschwemmten Feldern im Linaurer Moor an der Kreisstraße 10 zwischen Koberg und Sirksfelde, von denen seit einiger Zeit der gleiche Gestank ausgeht.
Christiane-Beatrix Pausch, deren Grundstück ebenfalls unmittelbar an dem stinkenden Gewässer liegt, schöpft hin und wieder ein wenig Wasser aus der Bille ab und gießt es in ihren Gartenteich. Das hat nun fatale Folgen, seit einigen Tagen sterben die Fische im Teich reihenweise. Fünf Orfen und rund 100 kleinere Fische sind schon tot. Pausch sagt: „Jetzt weiß ich mit Sicherheit, dass das Wasser aus der Bille verunreinigt ist.“
Besonders traurig sind jetzt ihre Großneffin Selma Heiser und deren Bruder Helio, denn die beiden Kinder wollten in diesem schönen, heißen Sommer eigentlich in dem Teich baden. Daraus wird jetzt nichts. Christiane-Beatrix Pausch hat der Bille seit Sonnabend mehrere Wasserproben entnommen, die sie einem Meeresbiologen zur Untersuchung geben wird. „Keine Ahnung, wo der Dreck herkommt, aber so kann es nicht weitergehen“, sagt sie.
Sie hofft, dass die Ursache für die Verschmutzung möglichst schnell gefunden wird und hat bereits die Polizei sowie den Gewässer- und Landschaftsverband des Kreises Herzogtum Lauenburg informiert.