Ein Verein für den Erhalt des Bades in der LungenClinic Großhansdorf ist gegründet worden. Die Mitglieder wollen mehr Nutzer anlocken und durch Gebühren sowie Mitgliedsbeiträge die Betriebskosten des Bades decken.
Großhansdorf. Das von der Schließung bedrohte Schwimmbad in der Gemeinde Großhansdorf scheint gerettet. Ein Verein, der sich für den Erhalt des Beckens in der LungenClinic einsetzen will, ist gegründet worden. Er nennt sich Förderverein zum Erhalt des Belebungsbades in der LungenClinic Großhansdorf, kurz FBLG. Drei Großhansdorfer bilden den geschäftsführenden Vorstand, bis jetzt stehen 20 Mitglieder in der Kartei. „Mit der Verabschiedung der Satzung können wir unsere Arbeit beginnen“, sagt Sprecherin Ingrid Pollmann. Die Mitglieder wollen die Nutzung des Schwimmbeckens organisieren und die Betriebskosten decken, indem sie Gebühren erheben. „Der Erhalt des Bades ist unser Ziel“, sagt Reinhard Niegengerd, Zweiter Vorsitzender.
Das Schwimmbecken aufzugeben kam für die Mitglieder nicht in Frage
Die Geschäftsführung der LungenClinic hatte Anfang des Jahres bekannt geben, dass der Betrieb des Therapiebeckens aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt werden soll. Nach 20 Jahren Nutzung seien die etwa 120.000 Euro, die das Schwimmbad die Klinik jährlich kostet, nicht mehr zu tragen, begründete der kaufmännische Leiter Wolfgang Gerckens (wir berichteten). Der therapeutische Ansatz habe sich gewandelt, das Bad werde nicht mehr ausreichend von der Klinik genutzt. Das Schwimmbecken einfach aufzugeben kam für die Mitglieder des Fördervereins nicht infrage. Auch wenn sie es nicht alle selbst nutzen, wie Ingrid Pollmann und die erste Vorsitzende Hella Diekow.
Der Verein hofft auf viele Unterstützer aus Großhansdorf und Umgebung. „Das Ziel ist, bis Ende des Jahres etwa 100 Mitglieder zu gewinnen“, sagt der Zweite Vorsitzende. Pro Jahr bezahlen die Mitglieder 20 Euro. Das ist der Mindestbeitrag, höhere Beiträge seien natürlich möglich. Pollmann: „Wir werden die Betriebskosten nicht über die Mitgliedsbeiträge decken, sondern über die Nutzungsgebühren.“ Wie viel eine Stunde in dem Schwimmbad kosten werde, ist noch offen. „Wir sind noch in Verhandlungen mit der Klinikleitung“, sagt Niegengerd. Bevor der Verein nicht wisse, wie hoch die Betriebskosten genau sind, werde es keine Auskunft über die Preise geben.
Außerdem muss noch der Nutzungsvertrag zwischen Förderverein und LungenClinic aufgesetzt werden. Michaela Franke, Beisitzerin und zuständig für die Koordination der Besucher: „Derzeit wird das Becken von 8 bis 21 Uhr genutzt.“ Welche Zeiten der Verein am Ende an Nutzer vergeben kann, müsse ebenfalls noch mit der Klinikleitung abgestimmt werden.
Sicher ist aber, dass es in dem Schwimmbad keine öffentliche Nutzung geben werde. „Nur angemeldete Gruppen sollen das Becken benutzen“, sagt Pollmann. Aus diesem Grund will der Verein offensiv dafür werben, dass sich Gruppen zusammenfinden oder bestehende das Bad besuchen. Von den zwei Grundschulen in Großhansdorf nutzt beispielsweise nur eine das Becken für den Schwimmunterricht.
Sozialausschuss entscheidet im Juni über mögliche Zuschüsse
Jährlich schwimmen etwa 600 Personen in der Klinik, darunter Gruppen der Volkshochschule (VHS), der Rheumaliga und des Sportvereins. Pollmann: „Es gibt noch mehr, die sich gerade für die Angebote der VHS interessieren.“ Und darauf baue der Verein. Auch Privatpersonen, so sie eine Gruppe bilden, können sich zum Schwimmen anmelden. Mehr als 20 Personen sollten es jedoch nicht sein.
Sollten die Einnahmen des Fördervereins nicht zur Deckung der Betriebskosten ausreichen, ist der FBLG auf Zuschüsse angewiesen. Niegengerd: „Wir werden noch in dieser Woche einen Antrag bei der Großhansdorfer Gemeindevertretung einreichen.“ Zunächst wird am 17. Juni der Sozialausschuss über mögliche Förderungen beraten. Bürgermeister Janhinnerk Voß weiß, dass einige Politiker Bedenken gegen die Unterstützung des Vereins haben. „Sie fürchten, dass daraus eine unendliche Verpflichtung werden könnte.“ Daher müsse der Ausschuss genau regeln, was auf Großhansdorf zukomme.
„Es wäre ein Jammer, wenn wir es nicht schaffen, das Becken zu erhalten“, sagt der Zweite Vorsitzende Niegengerd. Das sieht Bürgermeister Voß genauso. „Ich glaube an den Verein und bin sicher, dass seine Mitglieder genügend neue Nutzer finden werden.“ Janhinnerk Voß hat den Vorstand bei der Gründung unterstützt, ihm beim Ausarbeiten der Satzung geholfen. „Der Anfang ist gemacht, und ab jetzt muss der Verein auf eigenen Beinen stehen“, sagt er. Voß will aber bei den Gesprächen für den Nutzungsvertrag zwischen Förderverein und LungenClinic dabei sein.
Wer den Förderverein (FBLG) unterstützen oder eine Gruppe anmelden will, kann sich telefonisch unter 04102/601 37 05 an Michaela Franke wenden.