Das Abendblatt stellt die Nominierten für den Jugendprojektpreis der Bürgerstiftung Region Ahrensburg vor. Heute: der internationale Jugendtreff ManuFUNtory vom Bruno-Bröker-Haus in Ahrensburg.
Ahrensburg. Sieben Jugendliche aus dem Bruno-Bröker-Haus in Ahrensburg, dem sogenannten Bruno, freuen sich auf ManuFUNtory, einen zehntägigen internationalen Jugendaustausch. Das Vorhaben selbst ist für den Jugendprojektpreis nominiert worden, den die Bürgerstiftung Region Ahrensburg vergibt.
An der Entwicklung des Projekts beteiligt ist ein Mann, dessen Werdegang eng mit dem Bruno verbunden ist. Doch wer die Ahrensburger Jugendfreizeitstätte am Stormarnplatz betritt und nach Herrn Meyerink fragt, dem kann zunächst niemand helfen. Denn die Kinder und Jugendlichen im Bruno kennen nur Bernd. Zuletzt hat Bernd Meyerink, 55, dort angestellter Sozialpädagoge, sechs Jahre ehrenamtlich bei dem Kinderstadt-Planspiel Stormini mitarbeitet. Nun setzt er mit dessen Leiter Ansgar Büter-Menke ManuFUNtory um. Bei dem Projekt, dessen Name zusammengesetzt ist aus den englischen Wörtern Manufactory und Fun (auf Deutsch: Fabrik und Spaß), geht es darum, dass Jugendliche mit Spaß ans Arbeitsleben herangeführt werden.
Die Jugendlichen aus fünf unterschiedlichen Ländern sollen zusammen lernen
Im Sommer kommen jeweils sieben Jugendliche aus Dänemark, Italien, Portugal, Italien und der Slowakei nach Stormarn. Mit sieben Stormarnern sollen die europäischen Gäste gemeinsam Erfahrungen im Arbeitsleben sammeln und über ihre eigene Zukunft nachdenken. Nebenbei können sie internationale Freundschaften schließen. „Das Innovative an den Treffen ist, dass Begegnung und Beschäftigung miteinander verknüpft werden. Ganz wichtig ist dabei auch der interkulturelle Aspekt“, sagt Bernd Meyerink.
Wesentlicher Bestandteil des Projektes sind Praktika in unterschiedlichen handwerklichen Betrieben. An vier Tagen lernen die Teilnehmer unterschiedliche handwerkliche Berufe wie Maurer, Mechaniker, Schmied oder Tischler kennen. Der Grund für die Auswahl handwerklicher Berufe sei die Möglichkeit, durch praktische Arbeit zu lernen, sagt Meyerink. Die Jugendlichen könnten sich da auch durch Gesten und Mimik verständigen, selbst wenn sie die Sprachen der jeweils anderen Teilnehmer nicht beherrschen.
„Sie reflektieren nach jedem Tag ihre Erfahrungen im Arbeitsleben“, sagt Meyerink. Außerdem wird es zwei Spiele geben, bei denen sie sich mit ihrem Berufswunsch und ihrer zukünftigen Karriere auseinandersetzen. Spaß – wie der Projektname verspricht – sollen die Teilnehmer auch haben. Während des Austausches leben sie im Jugendgästehaus in Lütjensee. Gemeinsame Kochabende stehen auf dem Programm, außerdem Hochseilklettern und Fußballturniere. Darüber hinaus sind Ausflüge nach Hamburg und nach Lübeck geplant.
Bei den Besuchern des Bruno-Bröker-Hauses kommt das Projekt gut an. Schon jetzt gibt es mehr Bewerber als freie Plätze. Wer mitmachen darf, soll spätestens am Donnerstag kommender Woche feststehen. An diesem Tag gibt die Bürgerstiftung in Trittau bekannt, wer den Jugendprojektpreis gewinnt. Sollte die Wahl auf ManuFUNtory fallen, soll das Videomaterial, das während der Begegnung entsteht, zu einer Dokumentation verarbeitet werden.
Wegen des großen Interesses seiner Schützlinge hat Bernd Meyerink außerdem schon weitere Ideen für Begegnungen im europäischen Raum. Welche das genau sind, das will der 55-Jährige zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht verraten.