Ahrensburger wollen die Entwidmung der Kirche verhindern. Dafür müssten sie die Kosten übernehmen. Ob das gelingt, ist noch fraglich. Der Verein möchte noch mehr Zeit für die Prüfung haben.
Ahrensburg. Es geht um sehr viel Geld beim Streit um den Erhalt der Kirche St. Johannes. Zwischen 60.000 und 80.000 Euro müsste die Kirchengemeinde pro Jahr aufbringen, um eine Entwidmung und den Abriss des Gotteshauses im Westen Ahrensburgs zu verhindern (wir berichteten). Darin eingerechnet sind der sogenannte Vollbetrieb und die Instandhaltungskosten für das Gebäude. Eine Summe, die die Kirche nach eigener Einschätzung aufgrund eines Haushaltsdefizits nicht aufbringen kann. Ob der Förderverein St.Johannes nun auf das Angebot der Kirche eingeht, das Gebäude wieder zu öffnen und die Entwidmung zu stoppen, sofern der Verein einen Großteil der Kosten übernimmt, bleibt vorerst unklar. Dabei drängt die Zeit.
Kirchenvorstand kommt der Bitte nach einem Besichtigungstermin nach
Am Freitag hatten die Mitglieder des Kirchengemeinderates eigentlich mit einer Antwort des Fördervereins gerechnet, mit einem klaren Ja oder Nein in dieser Angelegenheit. Stattdessen erreichten am selben Tag gleich zwei Mitteilungen die Gemeindeverwaltung am Alten Markt in Ahrensburg per Fax. Die eine enthält nach Informationen dieser Zeitung die Bitte um einen Aufschub. Die Beratungen des Fördervereins seien noch nicht abgeschlossen. Im zweiten wird darum gebeten, dass ein Architekt das Gebäude noch einmal in Augenschein nehmen kann.
Die Antwort der Kirche wurde prompt auf den Postweg gebracht: Mit einem Ja zur gewünschten Besichtigung. Doch in Sachen Finanzen sei Eile geboten, da der Haushalt für 2015 in Kürze auf den Weg gebracht werden müsse. Ein entscheidender Punkt dabei ist die Frage, ob der Kirchengemeinderat das Entwidmungsverfahren für St. Johannes weiterverfolgt oder nicht.
Finanzvorstand Christian M. Werner sagte dazu am Wochenende auf Anfrage der Abendblatt-Regionalausgabe Stormarn: „Wir müssen eigentlich bis Ende März, spätestens aber bei der ersten Sitzung im April beschließen, wie es nun weitergehen soll. Denn die Entscheidung über die Entwidmung hat unmittelbaren Einfluss auf den Haushaltsplan für das Jahr 2015.“
Der Förderverein rechnet zum Ende dieser Woche mit einer Entscheidung
Wie wird der Förderverein auf die Antwort der Kirche reagieren? Nachfrage bei Vorstandsmitglied Klaus Tuch. Der Ahrensburger sagt: „Ja, wir benötigen noch etwas Zeit.“ Das nächste Treffen des Vereinsvorstandes sei für den heutigen Montag um 20 Uhr anberaumt. Klaus Tuch weiter: „Ich denke, Ende der Woche könnte es soweit sein, dass wir auf den vorgelegten Entwurf des Kirchengemeinderates reagieren können.“ Dann sei ein Treffen mit dem Vertretern der Kirche geplant. Ergebnis: offen.