Der Gewürz- und Ketchup-Hersteller bekennt sich auch damit zum Standort in der Schlossstadt. Auf dem neuen Areal im Gewerbegebiet Beimoor-Süd soll zunächst ein Parkplatz für die Mitarbeiter entstehen.
Ahrensburg. Der Ahrensburger Ketchup- und Gewürzmittel-Hersteller Hela hat eine Erweiterungsfläche im Gewerbegebiet Beimoor-Süd gekauft. Das etwa ein Hektar große Areal befindet sich direkt gegenüber der südlichen Seite des Firmeneingangs. Es wurde zum Standardpreis der Stadt von 100 Euro pro Quadratmeter erworben, also für insgesamt rund eine Million Euro.
„Wir wollen Hela jetzt fit machen für die kommenden 50 Jahre“, sagt Michael Voigt, Geschäftsführer für Finanzen, Controlling und Informationstechnologie bei dem mittelständischen Unternehmen. Das sei auch „ein Bekenntnis zum Standort Ahrensburg“. Vor rund eineinhalb Jahren hatte Voigt Investitionen von Hela noch davon abhängig gemacht, ob die Nordtangente gebaut wird, nahm dies später jedoch zurück und meinte, die Zufahrt zur Autobahn funktioniere „noch ganz gut“.
Produktionsgebäude aus den 1930er Jahren sollen neuen Fabrikationsstätten weichen
Zunächst sollen auf dem neu erworbenen Areal laut Voigt Parkplätze für die Mitarbeiter entstehen. Denn auf dem derzeitigen Parkplatz der Firma seien weitere Produktionsgebäude geplant. „Das ist insofern sehr praktisch, weil die Mitarbeiter dann weiterhin betriebsnah parken können“, sagt der 59-Jährige weiter. Anschließend sollen nach den Worten des Geschäftsführers die alten Produktionsgebäude aus dem Jahr 1938 abgerissen werden. In ihnen baute das Walter-Werke einst Teile für Torpedos. An ihrer Stelle sollen nun ebenfalls neue Fabrikationsstätten errichtet werden, die auch weniger Energie benötigen. Voigt: „Wenn wir wettbewerbsfähig bleiben wollen, brauchen wir ein neues Umfeld für die Produktion.“ In den alten Gebäuden werden derzeit Ketchup, Marinaden und Würzöle hergestellt, zudem werden dort die Hela-Produkte verpackt. Das Mühlmischgebäude, das Hela 1989 bei der Umsiedlung von Hamburg nach Ahrensburg errichtete, sowie die Rohstoffhalle und das Hochregallager bleiben auf dem bisherigen Gelände stehen.
Wie die neuen Gebäude konkret aussehen werden, kann Voigt noch nicht sagen. In den gegenwärtigen Planungen seien sie nur durch standardisierte Platzhalter markiert. Erlaubt sei eine maximale Höhe von 30 Metern für ein Silo, das mit zu diesem Produktionskomplex gehören würde. „Ziel ist es, im kommenden Jahr den Bauantrag zu stellen und die Gebäude 2018 oder 2019 fertigzustellen“, sagt Voigt weiter. Durch die neuen Anlagen sollten auch die innerbetrieblichen Transportwege optimiert werden.
„Das neue Gelände hat Hela bereits im Dezember erworben, nachdem unser Bauvorantrag von der Stadt positiv beschieden worden war“, berichtet Voigt. Auch wenn es zunächst als Parkplatz genutzt werde, so sei es doch auch eine Erweiterungsfläche, die dem späteren Ausbau des Betriebes dienen solle. Das Unternehmen will laut Voigt vor allem in seinem noch jungen Sortiment an Streugewürzen, die in Lebensmittelgeschäften an Endverbraucher verkauft werden, wachsen.
In die Nachbarschaft werden Famila, Aldi und das Futterhaus ziehen
Von den beiden Grundstücken, die neben dem neuen Hela-Gelände liegen, ist eines bereits verkauft, das zweite steht kurz vor dem Verkauf. Die Stadtverordneten billigten auf ihrer jüngsten Versammlung zudem den Umzug des Fachmarktzentrums aus dem Ahrensburger Gewerbegebiet Nord in ein Areal, das südlich des Beimoorwegs und östlich des Kornkamps liegt. Dorthin wollen die Unternehmen Famila, Aldi und Futterhaus sowie eine Tankstelle mit Waschstraße ziehen. Auch das Möbelhaus Knutzen will sich dort ansiedeln. Auf die frei werdenden Flächen im Gewerbegebiet Nord dürfen künftig keine Einzelhändler mehr ziehen.
Die SPD hatte sich, wie schon im Bauausschuss, als einzige Fraktion gegen diesen Umzug ausgesprochen. Fraktionschef Hartmut Möller befürchtet, dass dort mehr Einzelhändler hingelockt werden und dafür aus der Innenstadt abziehen.
Für dieses Gebiet und eine benachbarte Fläche wird ein gemeinsamer Bebauungsplan entworfen. Davon hatte die Verwaltung bislang abgesehen, weil sie davon ausgehen musste, dass ein Grundstück auf der Fläche nicht für die Bebauung zur Verfügung stehen werde. Nun wird eine Doppelung der Planungs-Schritte vermieden. Dies spart Erschließungs- und Unterhaltskosten. Laut Verwaltung wird das Verfahren dadurch beschleunigt. Die Planung sieht auch eine Anbindung der Straße An der Strusbek an den Beimoorweg vor.