Teil 5: Oststeinbek und Barsbüttel – Was kommt im nächsten Jahr auf Sie zu? Was sind die bedeutenden Projekte vor Ihrer Haustür? Das Abendblatt gibt einen Überblick über die Vorhaben der Städte und Gemeinden.
Oststeinbek/Barsbüttel. Die einen klotzen, die anderen kleckern: Während die Gemeinde Oststeinbek 2014 wegweisende Projekte wie die Bebauung des Allianz-Geländes vorantreibt, für den Bau der Kita an der Straße Meessen mehrere Millionen Euro investiert und das Thema Hinterlandbebauung die Politik beschäftigen wird, ist beim Nachbarn in Barsbüttel Abarbeiten angesagt: Themen wie die Rathaussanierung, die bereits 2013 auf der Agenda standen, sollen jetzt angepackt werden. Allerdings in einem geringeren Umfang als ursprünglich geplant. Denn die Gemeinde ist finanziell nicht auf Rosen gebettet.
„Es wird ein Jahr der Konsolidierung. Für große Maßnahmen ist kein Geld vorhanden. Es geht darum, Werte zu erhalten und Infrastruktur der neuen finanziellen Situation anzupassen“, sagt Bürgermeister Thomas Schreitmüller. Wer demnächst in Barsbüttel ein Haus bauen möchte, hat im Ortsteil Stemwarde gute Chancen. Dort sollen bereits im Frühjahr neue Grundstücke ausgeschrieben werden.
1. Neue Kita in Oststeinbek für 120 Kinder kostet 3,3 Millionen Euro
Dass sie gebaut wird, ist bereits seit 2012 klar. Nur wann, darüber gab es keinen verlässlichen Zeitplan: Wenn alles optimal läuft, nimmt die neue Kita an der Straße Meessen neben den Sporthallen Ende des Jahres den Betrieb auf. „Das ist jedenfalls unser Ziel“, sagt Bürgermeister Jürgen Hettwer. Er spricht allerdings von einer optimistischen Prognose: „Es wird alles von den Witterungsbedingungen abhängen.“ Die Eckdaten für die moderne und zeitgemäße Einrichtung stehen fest: Das Gebäude wird über eine Brutto-Geschossfläche von 1337 Quadratmetern verfügen. Platz finden werden darin 120 Kinder, aufgeteilt in zwei Krippen, eine altersgemischte sowie zwei Elementar- und drei Hortgruppen. Für den Bau stehen rund 3,3 Millionen Euro zur Verfügung.
2. Rathaus wird in zweiter Jahreshälfte saniert und bietet mehr Platz
Das in die Jahre gekommene Rathaus an der Möllner Landstraße wird spätestens im Herbst in neuem Glanz erstrahlen. Die Sanierung kostet 1,3Millionen Euro einschließlich der Planungskosten in Höhe von 100.000 Euro. Der Bürgersaal soll abgerissen werden, ein Anbau 100 Quadratmeter mehr Fläche bieten. „Dadurch brauchen wir auch keine Aufstockung mehr“, sagt Hettwer. Im Erdgeschoss entstehen ein großzügiger Wartebereich für die Bürger und zahlreiche neue Büros für die 40 Mitarbeiter im Rathaus. Hettwer: „Die Fachgebiete bekommen entsprechend der Organisationsstruktur neue Räumlichkeiten auf einer Ebene.
3. Nahe der Feuerwehrwache entsteht eine weitere Flüchtlingsunterkunft
An der Brückenstraße nahe der Feuerwehrwache entsteht auf einem gemeindeeigenen Grundstück eine Flüchtlingsunterkunft mit Platz für 15Menschen. Das Gebäude wird in Holzbauweise errichtet und kostet etwa 380.000 Euro. Derzeit sind knapp zwei Dutzend Flüchtlinge in Oststeinbek untergebracht, viele von ihnen in einem bereits bestehenden Holzhaus an der Brückenstraße.
4. Planung von Seniorenwohnungen auf dem Allianz-Gelände
Oststeinbek benötigt mehr altersgerechten Wohnraum für Senioren, darin sind sich die Parteien einig. Als Standort ist das sogenannte Allianz-Gelände vorgesehen. Auf einer 130.000 Quadratmeter großen Fläche zwischen Gewerbegebiet, Sportzentrum und dem Breedenweg ist ein neues Quartier mit gemischter Wohnbebauung inklusive eines Seniorenparks geplant. Am Rand könnte es auch Gewerbeansiedlung geben. Einen Spatenstich werde es laut Hettwer 2014 zwar nicht geben, die Planung werde Politik und Verwaltung aber sehr beschäftigen. Konkret heißt das: Die Weichen für das Projekt werden in diesem Jahr gestellt. Bei der Entscheidungsfindung, wie viele Einheiten welchen Umfangs letztendlich gebaut werden, sollen die Bürger miteinbezogen werden. Des weiteren will der Bürgermeister sämtliche Bebauungspläne in der Gemeinde überprüfen. Hettwer: „Dadurch könnte mehr Hinterlandbebauung realisiert werden.“
5. Entscheidung über Sanierung der Helmut-Landt-Grundschule
Die Helmut-Landt-Grundschule an der Gerberstraße ist marode. In den kommenden Monaten werden die politischen Gremien darüber beraten, welche Vorschläge 2015 umgesetzt werden. Von einer Sanierung bis hin zu einem Abriss samt Neubau ist alles möglich. Die SPD betont, die Schule sei ohnehin schon zu klein, und setzt sich für einen Neubau ein.
6. In Barsbüttel werden Kita und Seniorenwohnungen fertiggestellt
An der 190 Meter langen Callingtonstraße, benannt nach der Barsbütteler Partnergemeinde in England, wird auch 2014 weiter kräftig gebaut. Es entstehen 109 Seniorenwohnungen und eine Kita mit 20 Krippen- und 40 Elementarplätzen. Beide Objekte sollen laut Bürgermeister Thomas Schreitmüller 2014 fertiggestellt werden. Bauherr ist Wilhelm Kuhrt, der Besitzer des Alten- und Pflegezentrums in der Straße Am Akku. Kindertagesstätte und Seniorenkomplex werden sich künftig einen Veranstaltungsraum teilen. Schreitmüller: „Jung und Alt zusammen, so lautet das Konzept. Vorbild ist unsere französische Partnergemeinde Guipavas. Dort haben wir gesehen, wie gut das funktioniert.“
7. Im Ortsteil Stemwarde stehen 18 weitere Grundstücke zum Verkauf
15 Grundstücke wurden im Baugebiet Stübkamp im Ortsteil Stemwarde im vergangenen Jahr veräußert, die ersten Häuser werden bereits hochgezogen – doch bei dieser Zahl wird es nicht bleiben. Junge Familien, die das Leben im Grünen bevorzugen, dürfen sich freuen: Im Frühjahr wird die Verwaltung 18 weitere Baugrundstücke ausschreiben. Und jeder kann sich bewerben. „Eine Warteliste gibt es derzeit nicht“, sagt Kämmerer Holger Fischer. Der Stübkamp ist rund vier Fußballfelder groß. Auf dem Areal sollen in diesem Jahr auch Grünanlagen und ein Spielplatz entstehen.
8. Minimallösung bei der Sanierung des Rathauses
Das Rathaus am Stiefenhoferplatz sollte ursprünglich schon in der zweiten Jahreshälfte 2013 saniert werden. Für die Umbauten waren vier Millionen Euro eingeplant. Geschehen ist bisher jedoch nichts. Das soll jetzt nachgeholt werden, allerdings in abgespeckter Form. „Aufgrund der prekären finanziellen Situation der Gemeinde streben wir eine Minimallösung mit einem Investitionsvolumen in Höhe von zwei Millionen Euro an“, sagt Schreitmüller. Es gehe darum, Brandschutzauflagen zu erfüllen und die Büros der Mitarbeiter wieder in einen ordentlichen Zustand zu versetzen. Vor allem die Bodenbeläge und Fenster sind laut des Verwaltungschefs in keinem guten Zustand mehr. Zudem benötige das Gebäude eine neue Heizungsanlage.
9. Politiker beschäftigen sich mit öffentlich gefördertem Wohnraum
Die Gemeinde Barsbüttel ist laut Bürgermeister Schreitmüller bemüht, öffentlich geförderten Wohnraum zu erstellen. Mit diesem Thema werden sich die Kommunalpolitiker in diesem Jahr intensiv beschäftigen. Die Suche nach geeigneten Grundstücken ist bereits in vollem Gange. Eine Möglichkeit wäre eine Fläche am Steinbeker Weg. Dort könnten rund 100 neue Wohnungen entstehen, davon 20 bis 30 staatlich geförderte Einheiten. Ein Investor soll bereits Interesse an der Umsetzung bekundet haben.