Teil 4: Amt Trittau, Amt Siek – Was kommt im nächsten Jahr auf Sie zu? Was sind die bedeutenden Projekte vor Ihrer Haustür? Das Abendblatt gibt einen Überblick über die Vorhaben der Städte und Gemeinden.

Trittau/Siek. Mehrere Großprojekte werden 2014 in Trittau mit Spannung erwartet. So wird der alte Schützenplatz bebaut, und auch das Meierei-Gelände ist verkauft. In den Amtsgemeinden soll über altbekannte Themen endlich entschieden werden, zum Beispiel darüber, ob in Grande eine Riesen-Kiesgrube entsteht oder nicht.

Schützenplatz in Trittau wird Supermarkt-Standort

Er war das Streitthema des vergangenen Jahres: der Schützenplatz am Freibad. Im April hat sich die Gemeinde mit dem Schützenverein darauf geeinigt, dass dessen Festplatz bei Wahrung aller Rechte vor die Schützenhalle verlegt wird. Innerhalb des Vereins gab es darüber Streit, sodass der Vorsitzende Wolfgang Twesten, der gegen den Tausch gewesen war, im Juli abgewählt wurde. Auf dem jetzigen Schützenplatz will das Unternehmen Bartels-Langness einen Markant-Markt bauen, die Arbeiten sollen laut einer Sprecherin im Frühjahr beginnen. Das Investitionsvolumen beträgt nach letztem Stand etwa neun Millionen Euro.

Ehemaliges Meierei-Gelände wird bebaut

Eine Frage, die die Gemeinde schon seit langem beschäftigt, könnte 2014 beantwortet werden: Was passiert mit dem ehemaligen Meierei-Gelände am Kreisverkehr in Trittaus Zentrum? Günter Süllau, der den Edeka-Markt an der Schulstraße führt, hatte das rund 16.000 Quadratmeter große Areal Anfang 2013 gekauft. Er und seine Söhne Eric und Hendrik planen, das Geschäft zu schließen und dafür auf dem Meierei-Gelände einen neuen, mit 2200 Quadratmeter um rund 1000 Quadratmeter größeren Laden mit angeschlossenem Getränkemarkt zu eröffnen. Im Obergeschoss sollen 20 bis 30 altengerechte Wohnungen entstehen. In der Politik gibt es über den Plan bislang noch Unstimmigkeiten. Einige Gemeindevertreter etwa befürchten einen ruinösen Konkurrenzkampf zwischen Edeka und dem geplanten Markant-Markt. Süllau will nach eigenen Angaben vier bis fünf Millionen in das Projekt investieren.

Rausdorfer Straße wird ab dem Frühjahr saniert

Im Frühjahr sollen die Arbeiten für den zweiten Bauabschnitt der Rausdorfer Straße beginnen. Von der Gadebuscher Straße bis zum Mühlenweg soll die Landesstraße saniert werden. „Anfang Januar wird es erste Abstimmungen zum weiteren Vorgehen geben“, sagt Bürgermeister Walter Nussel. Beim ersten Abschnitt zwischen Polizei und Feuerwehr, der eigentlich im Oktober hätte fertig sein sollen, hatte es aufgrund von ungünstig gelegenen Rohrleitungen Verzögerungen gegeben. Im Dezember konnte dieser Teil der Straße abgenommen werden. Nussel ist trotzdem zufrieden: „Toll, dass dieses Projekt noch vor meiner Pensionierung geklappt hat.“

Trittauer wählen einen neuen Bürgermeister

Diesen Herzenswunsch, die Sanierung der Rausdorfer Straße, konnte er sich vor dem Ruhestand noch erfüllen, im Sommer ist Walter Nussels Amtszeit in der Trittauer Verwaltung dann nach mehr als 30 Jahren beendet. Nach zwei Legislaturperioden, in denen der heute 63-Jährige die Verwaltung leitete, soll nun am 25. Mai, zeitgleich mit der Europawahl, ein neuer Bürgermeister bestimmt werden. Einige mögliche Nachfolger haben schon Interesse an dem Posten angemeldet: Für die SPD wird die Volkswirtin Katherine Nölling antreten, der Amtsarchivar Oliver Mesch geht als parteiloser Kandidat ins Rennen. Mitte August wird Nussel dann das Amt übergeben.

Gemeinsamer Bauhof von Trittau und Lütjensee

Ein gemeinsames Projekt planen die Gemeinden Lütjensee und Trittau für 2014. Im Gewerbegebiet an der Carl-Zeiss-Straße in Trittau soll ein neuer Bauhof entstehen. Zum Winter soll zumindest eine neue Salzhalle dort stehen, denn in Trittau wird das Salz derzeit notgedrungen in der ehemaligen Meierei gelagert. Das 6000 Quadratmeter große Areal, das in diesem Jahr abbezahlt werden muss, bietet Platz für einen Bauhof, der groß genug für mehrere Kommunen ist. Walter Nussel hofft nach eigener Aussage, dass sich weitere Amtsgemeinden dem Projekt anschließen werden.

In Siek werden mehrere Straßen von Grund auf saniert

In Siek steht 2014 die Generalsanierung der Straßen Fichtenweg, Fasanenweg und Hansdorfer Weg an. Unter anderem wird eine neue Asphaltdecke verlegt. „Die Straßen sind knapp 40 Jahre alt, da wurde noch nie was dran gemacht“, sagt Sieks Bürgermeister Arnold Trenner. Die Bauarbeiten sollten im kommenden Jahr beginnen. Trenner: „Wir werden aber wohl nicht 2014 mit der Sanierung fertig werden.“

Müllverbrennungsanlage Stapelfeld vor unsicherer Zukunft

Wie geht es weiter mit der Müllverbrennungsanlage (MVA) in Stapelfeld? Neue Erkenntnisse dazu könnte das kommende Jahr bringen. Da die Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH) und auch die Stadtreinigung Hamburg ihre Verträge mit der MVA gekündigt haben, stünde diese Ende 2016 ohne Aufträge da. Um dies zu verhindern, will sich die GmbH Energy from Waste, die die MVA führt, an neuen Ausschreibungen beteiligen. Ein Aus der Anlage hätten Folgen für 75 Mitarbeiter und für Gemeinde, die Gewerbesteuern erhält.

Großensee sucht nach einem neuen Wasserlieferanten

Nachdem Großensee sein Wasserwerk aufgegeben hat, steht die Gemeinde in Verhandlungen mit verschiedenen Anbietern, darunter Hamburg Wasser, der Zweckverband Wasserversorgung Sandesneben und der Wasserbeschaffungsverband Stormarnsche Schweiz. „Es sind noch etliche Fragen offen, aber es kristallisiert sich eine Kooperation mit Hamburg Wasser heraus“, sagt Bürgermeister Karsten Lindemann-Eggers. Er hofft auf eine Einigung im ersten Quartal des neuen Jahres.

Entscheidung über Kiesabbau in Grande erwartet

Ende Februar könnte es in Grande, Witzhave und Kuddewörde spannend werden: Nachdem das Verfahren zum Abbau von Quarzsand im November überraschend ausgesetzt worden war, soll sich dann entscheiden, ob die Glinder Firma Koops das Projekt weiter verfolgen wird. Seit Jahren protestieren Bürger gegen die geplante Kiesgrube auf einem Gelände von 81 Hektar Größe. Bei einer Anhörung, die das Bergbauamt im November einberufen hatte, warfen viele der Anwesenden der Behörde und dem Projektträger Verfahrensfehler vor.

Gewerbegebiet in Braak soll komplettiert werden

Die Gemeinde Braak möchte im kommenden Jahr die Restflächen im Gewerbegebiet verkaufen. „Wir haben noch etwa fünf Hektar zur Verfügung“, sagt Bürgermeister Hans-Ulrich Schmitz. Zwar seien Einzelhandel sowie sportliche Nutzung ausgeschlossen, ansonsten sei man aber offen. „Es gibt viele Interessenten. Attraktiv ist neben der guten Autobahnanbindung auch die Hamburger Telefonvorwahl. Die ist vielen Firmen wichtig, weil 040 einen hohen Wiedererkennungswert hat.“