Jürgen Hettwer hat in Oststeinbek seinen Dienst als Bürgermeister angetreten. Der 49 Jahre alte Verwaltungsexperte wurde im Bürgersaal der Gemeinde vereidigt. Auch Landrat Klaus Plöger war dabei.
Oststeinbek. Die ersten Geschenke waren zweckdienlich, die folgenden trugen zur Erheiterung des Publikums im Bürgersaal bei: Aus den Händen seines Vorgängers Hans-Joachim Vorbeck (CDU), 67, erhielt Oststeinbeks neuer Bürgermeister Jürgen Hettwer, 49, Diensthandy, Rathausschlüssel und Visitenkarten.
Für Lacher sorgten die Kameraden der freiwilligen Feuerwehr mit der Übergabe einer Einsatzjacke. Der SPD-Fraktionsvorsitzende Christian Höft überreichte dem neuen Verwaltungschef auf der Gemeindevertretersitzung, während der Hettwer jetzt vereidigt wurde, ein goldenes Lenkrad. „Weil du ja Traktor-Fan bist.“
So lustig der Abend, dem die Bürgermeister Axel Bärendorf (Reinbek), Thomas Schreitmüller (Barsbüttel), Tony Hansen (Oststeinbeks englische Partnerstadt Caddingten) sowie Stormarns Landrat Klaus Plöger beiwohnten, auch war, bei einer Sache versteht Hettwer gar keinen Spaß: dem Gesetzentwurf zur Neuregelung des kommunalen Finanzausgleichs von Innenminister Andreas Breitner (SPD). Dadurch könnte die Gemeinde im schlimmsten Fall 1,3 Millionen Euro verlieren. Hettwer, der im September mit 75,5 Prozent der Stimmen zum Bürgermeister gewählt worden war, versprach: „Ich werde alles dafür tun, um die Folgen für Oststeinbek abzumildern.“
Mit diesen Worten stieß er beim Landrat auf offene Ohren. Klaus Plöger ist einer der größten Kritiker des Gesetzentwurfs. In seiner Rede lobte der Landrat vor allem Hettwers Vorgänger Vorbeck, der das Amt von der erst suspendierten und dann abgewählten Martina Denecke im Dezember 2012 kommissarisch übernommen hatte. Plöger: „Die Zusammenarbeit der Gemeinde mit dem Kreis war in den vergangenen Monaten so gut wie noch nie.“