Mehr Eintritt sollen Schüler und Sportler zahlen. Der ATSV befürchtet das Aus der Schwimmsparte. Am Montag, 21.05., diskutieren die Stadtverordneten.
Ahrensburg. Hans-Jürgen Bendfeldt ist nicht gut zu sprechen auf Verwaltung und Politik in Ahrensburg. Der Leiter der Schwimmsparte des Ahrensburger Turn- und Sportvereins (ATSV) kämpft derzeit gegen zwei Pläne der Badlantic-Betriebsgesellschaft, mehr Geld in die Kasse zu bekommen. Zum einen will er vermeiden, dass die Schwimmer des Vereins für die Nutzung des Lehrschwimmbeckens Beiträge zahlen müssen. Die erhebt die Gesellschaft auf Beschluss der Stadtpolitiker seit Anfang dieses Jahres. Zum anderen kritisiert er die nun vom Hauptausschuss empfohlene Erhöhung der Eintrittspreise für die Nutzung der anderen Schwimmbecken für Schüler und Vereinsmitglieder zum August um bis zu 40 Cent.
"Ich stehe mit der Verwaltung bei diesem Thema auf Kriegsfuß", sagt Bendfeldt. "Durch die Gebührenerhebung für die Nutzung des Lehrschwimmbeckens kommen auf unsere Sparte Mehrkosten von rund 9000 Euro pro Jahr zu." Derzeit nutzen 21 Gruppen des Sportvereins das Lehrschwimmbecken. Die Sparte hat 400 Mitglieder, 310 von ihnen sind Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre.
Auf Bendfeldts Schreibtisch liegen derzeit drei Monatsrechnungen. Das Badlantic fordert 1200 Euro vom Verein. Bendfeldt: "Die zahle ich zunächst nicht. Erst will ich eine grundsätzliche Klärung in der Sache." Darüber habe er auch die Stadt in Kenntnis gesetzt. "Sollten wir Mahnungen erhalten, schicke ich die an die Stadt weiter."
Auch von der nun empfohlenen Erhöhung der Gebühren hält der Spartenleiter wenig: "Zum 1. Juli müssen wir die Mitgliedsbeiträge deshalb um 25 Cent pro Badbesuch erhöhen. Wir wollen uns die weitere Entwicklung genau anschauen." Auf einer Vereinssitzung am 4. Juni werde er die Situation schildern. Bendfeldt: "Wir werden dann über die Frage sprechen, wie es weitergeht. Vielleicht muss ich mit der Sparte Insolvenz anmelden, wenn der Gesamtverein nicht helfen kann."
Bendfeldt, selbst CDU-Politiker im Gemeinderat von Großhansdorf, hatte bereits im Februar einen Antrag im Sportausschuss von Ahrensburg gestellt. Er argumentierte: "Da alle anderen sporttreibenden Vereine in Ahrensburg ihre Sportstätten kostenfrei nutzen und wir in einer Solidargemeinschaft leben, ist unsere Forderung nach Übernahme der Mehrbelastung durch die Stadt Ahrensburg aus unserer Sicht verständlich und nicht überzogen." Noch immer warte er auf eine Antwort und einen Beschluss zu seinem Antrag. "Mir wurde von einem Politiker gesagt, dass sich der Sportausschuss im Mai mit dem Antrag befassen wird."
Laut Verwaltungssprecher Andreas Zimmermann wurde auf der Sitzung im Februar zwar nicht über den Antrag abgestimmt, jedoch habe es eine "deutliche Handlungsempfehlung" gegeben. Zimmermann: "Der ATSV soll zunächst schauen, ob er selbst die Mehrkosten aufbringen kann, indem er etwa an anderer Stelle Einsparungen vornimmt." Das müsse der Sportverein nun zunächst intern klären.
Er rechne damit, so Zimmermann, dass es weitere Gespräche mit dem ATSV geben werde. "Sollte der Verein erhebliche finanzielle Schwierigkeiten bekommen, wird man sich sicherlich noch einmal zusammensetzen", sagt er. Andere Vereine haben sich laut Verwaltung nicht mit Kritik gemeldet. Derzeit nutzen zwölf Schulen und acht Vereine das Badlantic. "Doch kommt bald die Grundschule Am Hagen hinzu", sagt Branka Trube, Geschäftsführerin der Badbetriebsgesellschaft. Sie sieht keine Alternative zu den Gebühren. "Wir haben von der Stadt die Vorgabe zu sparen. Und durch diese Umstrukturierungen lässt sich noch etwas erzielen", sagt sie. Eigentlich sollten durch Gebührenerhebung und -erhöhung 200 000 Euro pro Jahr zusammenkommen. Doch werde dieses Ziel wohl wegen hoher Energiekosten verfehlt.
Montags soll das Bad ausschließlich von Schulen und Vereinen genutzt werden
Die Mitglieder des Hauptausschusses stimmten neben der Gebührenerhöhung auch für eine Änderung der Badnutzung. Nach dem Ende der Sommerferien soll es montags ausschließlich von Schulen und Vereinen genutzt werden. Dadurch sollen an anderen Wochentagen verstärkt die Freizeitgäste zum Zuge kommen. Schülern und Vereinsschwimmern bleiben an diesen Tagen zwei Bahnen im Sportbecken. Sonnabendvormittag bis 14 Uhr wird das Becken den Vereinen zur Verfügung gestellt. "Wir erhoffen uns, dass es zu einer Entflechtung der Interessen von Vereinen und Individualgästen kommt", begründet Hartmut Möller (SPD), Vorsitzender des Hauptausschusses, den Vorstoß.
Am kommenden Montag diskutieren die Stadtverordneten bei ihrer Sitzung ab 19.30 Uhr in der Reithalle des Marstalls (Lübecker Straße 8) abschließend die Gebührenerhöhung sowie die Anpassung der Belegzeiten.