Ahrensburg. Schlossstadt rüstet sich für Planfeststellungsverfahren für umstrittenes Projekt. Bürgervorsteher will mit Einwohnern diskutieren.
Am Mittwoch, 27. September, gibt es in Ahrensburg eine Einwohnerversammlung zum geplanten Bau der S4, die ab 2029 Hamburg-Altona mit Bad Oldesloe verbinden soll. Anlass ist der Beginn des Planfeststellungsverfahrens für den dritten Bauabschnitt auf dem Gebiet der Schlossstadt. Ab Dienstag, 26. September, werden die Planunterlagen der Deutschen Bahn für das Projekt einen Monat lang öffentlich ausgelegt. Im Anschluss können Bürger zwei Wochen lang Einwendungen geltend machen.
Nun hat Ahrensburgs Bürgervorsteher Benjamin Stukenberg (Grüne), der die Versammlung qua Amt leiten wird, die Tagesordnung veröffentlicht. Beginn ist um 19 Uhr im Alfred-Rust-Saal (Wulfsdorfer Weg 71). Anschließend soll es drei Kurzvorträge zur Einführung in das Thema geben.
S4: Ahrensburg plant Einwohnerversammlung zu umstrittenem Projekt
Bürgermeister Eckart Boege wird die Rolle und Zuständigkeiten der Stadt Ahrensburg in dem Planfeststellungsverfahren erläutern, Vertreter des Nahverkehrsverbunds Schleswig-Holstein (Nah.SH) werden darauf eingehen, wie sich die Anbindung der Schlossstadt an den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) durch die S-Bahn ändert und die Deutsche Bahn wird den aktuellen Planungsstand vorstellen.
Im Anschluss können Bürger Anregungen und Vorschläge machen. Sie gelten als angenommen, wenn mindestens 30 Prozent der anwesenden Einwohner dafür stimmen. Mit diesen Anregungen muss sich die Stadtverordnetenversammlung anschließend befassen. Wichtig: Nur Personen, die in Ahrensburg wohnen, sind zur Teilnahme an der Versammlung berechtigt.
Zuletzt gab es das Format in Ahrensburg im Juni 2019
Zudem weist die Verwaltung darauf hin, dass für Anregungen, die als Einwände in dem Planfeststellungsverfahren geltend gemacht werden sollen, die rechtliche Zulässigkeit gegeben sein müsse. Dies werde nach der Versammlung von einem von der Stadt beauftragten Fachanwalt geprüft.
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„Ich freue mich darüber, dass nach längerer Zeit wieder eine Einwohnerversammlung stattfindet“, sagt Stukenberg. Zuletzt gab es in Ahrensburg ein solches Format im Juni 2019 zum Thema Klimaschutz und Umwelt. Er hoffe auf eine „konstruktiv-kritische Diskussion“, so der Bürgervorsteher.
Kritiker lehnen Lärmschutzwände und Bauarbeiten im Naturschitzgebiet ab
Die Planungsunterlagen zur S4 sind vom 26. September an bis einschließlich 25. Oktober montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr im ersten Stock des Peter-Rantzaz-Hauses (Manfred-Samusch-Straße 9) einsehbar. Die S4 ist in Ahrensburg umstritten. Kritiker lehnen den vorgesehenen Bau von bis zu sechs Meter hohen Lärmschutzwänden entlang der Trasse ab und befürchten außerdem negative Folgen durch die Bauarbeiten auf das Naturschutzgebiet Tunneltal.