Großensee. Badestellen-Verordnung führt zu Kostenexplosion beim Personal und damit seit Jahren zu hohen Verlusten. So viel kosten Tickets künftig.

Wer in diesem Sommer im Freibad Südstrand am Großensee ins kühle Nass springen möchte, muss mehr bezahlen: Großensees Gemeindevertreter haben eine Anpassung der Eintrittspreise beschlossen. Im Schnitt wird der Badespaß rund ein Drittel teurer. Grund sind gestiegene Lohnkosten. „Wir haben schon seit einigen Jahren fortschreitende Lohnsteigerungen“, sagt Großensees Bürgermeister Karsten Lindemann-Eggers (Wählergemeinschaft BfG).

Die Situation habe sich mit Inkrafttreten der neuen Badestellen-Verordnung im Juni 2021 noch verschärft. Seitdem sind für Freibäder zwei Aufsichtspersonen Pflicht. Am Südstrand war zuvor meist nur ein Rettungsschwimmer im Einsatz. „Die Personalkosten haben sich damit in diesem Bereich auf einen Schlag verdoppelt“, sagt Lindemann-Eggers. „Die Kosten laufen uns davon.“

Freibad am Großensee erhöht in diesem Sommer die Eintrittspreise

Während das Freibad laut Amt Trittau bis 2019 noch häufig Überschüsse erzielen konnte, stand in den vergangenen drei Jahren stets ein dickes Defizit am Ende der Badesaison. Das Minus lag demnach zwischen 20.000 und 30.000 Euro im Jahr. Der Kostendeckungsgrad sei seit 2020 von rund zwei Dritteln auf jetzt nur noch 55 Prozent gesunken. Immerhin: Weil es sich um ein Naturbad handele, sei Großensee von den gestiegenen Energiepreisen kaum betroffen, sagt Lindemann-Eggers.

Dennoch sei man nicht umhin gekommen, die Eintrittspreise erstmals seit 2006 zu erhöhen. Erwachsene zahlen nun vier Euro statt drei, Kinder 1,50 Euro statt einen Euro. Das Spätschwimmer-Ticket, das eine Stunde vor Schließung gelöst werden kann, kostet künftig zwei Euro statt 1,50. Für eine Zehnerkarte werden 35 Euro (zuvor 25) fällig, ermäßigt neun Euro (zuvor sechs). Auch die Jahreskarte für die komplette Saison wird teurer. Sie kostet nun 45 Euro (zuvor 35), ermäßigt 15 (zuvor zehn).

Preiserhöhung ist laut Bürgermeister ein notwendiger Schritt

Auch mit den angehobenen Eintrittspreisen wird das Freibad laut Lindemann-Eggers weiterhin ein Defizit schreiben. „Mit einem Freibad lassen sich keine Gewinne einfahren“, sagt Großensees Bürgermeister. „Es ist Aufgabe der Gemeinde, solche Anlagen möglichst kostendeckend zur Verfügung zu stellen.“ Dazu trage die Erhöhung der Ticketpreise bei und sei deshalb ein notwendiger Schritt. Die Badesaison am Südstrand beginnt am 1. Juni und endet üblicherweise am 15. September.