Ammersbek. Gemeinde will neben der Grundschule Turnhalle und Fußballplatz für bis zu 7,6 Millionen Euro errichten. Parteien beraten jetzt.
InAmmersbek kommen zwei weitere Großprojekte auf die politische Tagesordnung: eine neue Sporthalle und ein neuer Sportplatz an der Grundschule Bünningstedt. Auf einer Wiese am Steenhoop errichten Handwerker derzeit für einen zweistelligen Millionenbetrag einen Schulneubau, der im Sommer 2024 stehen soll. Die Verwaltung plant nun auch eine sogenannte Einfeldsporthalle für voraussichtlich sechs Millionen Euro. Weitere 1,1 bis 1,6 Millionen Euro würde der Sportplatz kosten.
Im Unterschied zu ersten Ideen sieht ein vom Hamburger Architekturbüro Trapez vorgelegter Entwurf nun auch einen Umkleidetrakt und Multifunktionsraum (66 Quadratmeter, circa 30 Sitzplätze) für den Sportverein SV T.-Bünningstedt vor. Hinzu kommen Lager- und Archivflächen für die Grundschule und die daneben liegende Kita. Es gibt insgesamt vier Umkleidekabinen in für Schule und Verein getrennten Bereichen. Die Halle selbst ist 27 mal 18 Meter groß und sieben Meter hoch, sodass sie auch für Badminton und Volleyball geeignet ist.
Turnhalle in Bünningstedt bekommt Gründach, PV-Anlage und Wärmepumpe
„Man könnte die Halle natürlich auch allein bauen“, sagt Bürgermeister Horst Ansén. „Es wäre aber wenig vorausschauend, wenn nach einem halben Jahr festgestellt würde, dass Räume für die anderen Nutzer fehlten.“ Die reinen Kosten für die Sporthalle betragen rund vier Millionen Euro. Laut einer Studie von Anfang 2022 würde die Sanierung der alten Halle – sie wurde 1985 eingeweiht – 3,3 Millionen Euro kosten.
Die Turnhalle soll ein Gründach erhalten. Auf den Nebengebäuden kann eine Photovoltaikanlage installiert werden. Die Heizung soll eine Sole-Wasser-Wärmepumpe übernehmen, deren Leitungen unter dem künftigen Sportplatz verlegt werden könnten. Der Projektzeitplan ist ebenfalls äußerst sportlich: Idealerweise sollen die Arbeiter im kommenden Herbst anrücken und Ende 2024 fertig sein.
Ammersbek erwartet eine Million Euro Förderung und stellt zweiten Antrag
Ammersbek erwartet aus dem Schulbau- und -sanierungsprogramm „Impuls 2030 II“ eine Förderung von einer Million Euro. Der konkretisierte Antrag muss bis Anfang Mai eingereicht werden. Auch deshalb steht jetzt die Beratung an. Für die zusätzlichen Räume und den Sportplatz hat die Verwaltung einen zweiten Förderantrag im Bundesprogramm „Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur“ angemeldet. Die Rückmeldung stehe noch aus.
Naturrasen oder Kunstrasen? Das ist die zentrale Frage beim neuen Fußballfeld. Dieses soll 90 Meter lang und 52 Meter breit sein und den maroden Grandplatz ersetzen. Am Rand haben die Landschaftsarchitekten vom Lübecker Büro tBL eine fünfspurige 75-Meter-Laufbahn und eine Weitsprunganlage geplant. Je nach Baubeginn der Turnhalle könnte der Platz Mitte 2024 in Angriff genommen werden und Ende des Jahres fertig sein.
Kunstrasenplatz wäre deutlich teurer als ein Naturrasen
Nach ersten Schätzungen müssen für den Rasenplatz knapp 1,1 Millionen Euro einkalkuliert werden. Beim Kunstrasen, der mit circa 1600 Stunden jährlich eine mehr als doppelt so lange Bespielbarkeit ermöglicht, kommen die Fachleute auf rund 1,64 Millionen.
Die Mehrkosten liegen vor allem an der aufwendigen Drainage. Während der Regen auf dem Rasenplatz versickert und abläuft, muss das Wasser beim Kunstrasen größtenteils gesammelt und gereinigt werden. Entweder müsste man für den Ablauf Pumpen installieren oder das gesamte Areal um mindestens einen Meter mit Füllboden erhöhen. Die Verwaltung empfiehlt den Kunstrasenplatz, da Schule und Sportverein bei schlechtem Wetter keine Alternativen hätten.
Gemeinde möchte das jetzige Schulareal zum Wohngebiet machen
Um auch wieder etwas Geld in die Gemeindekasse zu bekommen, möchte Ammersbek das jetzige Schulgelände in ein Wohngebiet umwandeln. Nach dem Abriss des alten Gebäudes, das teilweise 1957/58 errichtet wurde, und der Turnhalle könnten unter Einbeziehung des Grandplatzes etwa zehn Baugrundstücke verkauft werden.
Die Landesplanung in Kiel hat die Aktualisierung der seit 1998 geltenden Regionalpläne auf den Weg gebracht. „Die Anhörung dazu soll im Sommer starten“, sagt Bürgermeister Ansén. Dann werde Ammersbek für ein kleines Wohngebiet eintreten. Kiel hatte zuletzt eine Prüfung angemahnt, ob der Altbau der Schule auch anders genutzt werden könnte.
Ob und wie die Millionenprojekte realisiert werden, liegt nun an den Kommunalpolitikern. Zunächst befassen sich der Sozial-, Jugend- und Kulturausschuss sowie der Bauausschuss mit dem Thema, dann folgt der Finanzausschuss. Die finale Entscheidung fällt die Gemeindevertretung bei ihrer Sitzung Ende März.
Sozial-, Jugend- und Kulturausschuss Di 28.2, 19.30 Uhr; Bauausschuss Mi 1.3., 19.30 Uhr, Finanzausschuss Di 7.3., 19.30 Uhr, alle Dorfgemeinschaftshaus, Am Gutshof 1