Großhansdorf. Innenministerium hatte Sondergenehmigung eine Absage erteilt. Projekt an A 1 steht vor dem Aus. CDU-Politiker springt Gemeinde bei.
In der Debatte um den Bau eines Solarparks an der Autobahn 1 bekommt Großhansdorf jetzt prominente Unterstützung: Der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Tobias Koch, hat angekündigt, sich für das Vorhaben einzusetzen. „Großhansdorfs Pläne für einen weiteren Solarpark direkt an der A 1 haben meine volle Unterstützung“, sagt der Ahrensburger.
Das Projekt steht vor dem Aus, nachdem das Kieler Innenministerium eine erforderliche Ausnahmegenehmigung abgelehnt hat. Das Dortmunder Unternehmen ON Energy beabsichtigt, auf einer 6,8 Hektar großen Fläche am Wanderweg Mielerstede im Norden der Waldgemeinde ein Sonnenkraftwerk mit einer Leistung von 7,6 Megawatt Peak zu errichten.
Landtagsfraktionschef der CDU unterstützt Großhansdorfs Solarpark-Pläne
Die Fläche wird zurzeit landwirtschaftlich genutzt, Einigkeit mit dem Eigner besteht laut ON Energy bereits. Die Firma wollte zehn Millionen Euro investieren. Das Areal ist allerdings im Regionalplan des Landes als Teil eines regionalen Grünzugs ausgewiesen, in dem jegliche Bebauung verboten ist. So soll eine Zersiedlung der Landschaft in Ballungsräumen verhindert werden.
Hoffnungen setzt Großhansdorfs Bürgermeister deshalb jetzt in die derzeit laufende Überarbeitung der Regionalpläne. Hier könnten die Vorgaben geändert werden. Genau dafür möchte sich Koch nun einsetzen. Der CDU-Politiker verweist darauf, dass mit der im Dezember vom Bundestag beschlossenen Änderung des Baugesetzbuches der Bau von Photovoltaik-Anlagen auf Flächen bis 200 Meter Abstand zu Autobahnen und Schienenwegen erheblich erleichtert worden und nun sogar ohne Bebauungsplan möglich sei.
Bis die Pläne geändert sind, könnten noch Jahre vergehen
Dem stehe derzeit jedoch die Regionalplanung des Landes Schleswig-Holstein entgegen. Diese Vorgaben seien schon mehr als ein Vierteljahrhundert alt und „nicht mehr zeitgemäß“, so Koch. „In dem bevorstehenden Planungsprozess werde ich mich dafür einsetzen, die 200-Meter-Streifen aus den regionalen Grünzügen herauszunehmen“, sagt er.
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Davon werde nicht nur Großhansdorf profitieren, sondern auch andere Kommunen. „Wenn wir beim Ausbau der Erneuerbaren Energien schneller vorankommen wollen, dann müssen wir derartige Planungshemmnisse beseitigen“ fordert Koch. Für eine entsprechende Änderung der Regionalplanung werde er deshalb „mein Gewicht als Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion in die Waagschale werfen“, verspricht der Ahrensburger. Koch gesteht aber auch, dass noch zwei bis drei Jahre vergehen werden, bis die neuen Pläne in Kraft treten. „Die jetzigen Großhansdorfer Überlegungen sind deshalb aber nicht umsonst gewesen, sondern verzögern sich lediglich zeitlich“, sagt er.