Ahrensburg. Alexander Schander und seine Freunde brechen am 25. Dezember Richtung Ukraine auf. Diese Sachen benötigen sie noch.
Es begann als Schnapsidee: „Was machst du über Weihnachten?“, fragte Alexander Schander kürzlich einen seiner Freunde. „Ich habe Urlaub“, sagte er. „Ich auch“, sagte Schander. Doch daran, gemeinsam die Füße hochzulegen, dachte er nicht. „Lass uns in die Ukraine fahren“, sagte er. Und sein Freund: „Okay.“ Aus der fixen Idee wurde ein konkreter Plan.
Mittlerweile steht fest: Am 25. Dezember geht es für ihn und seine Freunde ins Kriegsgebiet. Während viele Menschen hierzulande Geschenke auspacken, Weihnachtsgans essen und die Zeit mit der Familie vor dem Kamin verbringen, fährt Alexander Schander über 20 Stunden und mehrere tausend Kilometer dorthin, wo angesichts des Krieges an Weihnachten kaum zu denken ist.
Seit Beginn des Krieges hat Alexander Schander zahlreiche Hilfskonvois organisiert
Es ist bei Weitem nicht das erste Mal, dass Alexander Schander einen Hilfskonvoi in die Ukraine organisiert. Seit Russland am 24. Februar sein Heimatland angegriffen hat, tut er alles, um den Menschen vor Ort zu helfen. Gemeinsam mit seinem Arbeitgeber, der Firma Druckluft Evers in Ahrensburg, und dem Sportverein Ahrensburger TSV, wo er Volleyball spielt, hat er Menschen zusammengetrommelt, Spenden gesammelt und in den vergangenen Monaten eine Menge bewegt. Bei zahlreichen Fahrten ins Kriegsgebiet hat er Hilfsgüter übergeben und heimatlose Geflüchtete nach Deutschland gebracht.
Mit drei Freunden und zwei Transportern macht Alexander Schander sich am 25. Dezember auf den Weg in die Ukraine. Er wird Kinderheime, Krankenhäuser, militärische Stützpunkte und mehr besuchen, um möglichst vielen Menschen vor Ort direkte Hilfe zu leisten. Damit der Konvoi erfolgreich wird, bittet er um Sach- und Geldspenden.
Gebraucht werden Lebensmittel, Hygieneartikel, Werkzeug und mehr
Konkret gebraucht werden: Lebensmittel aller Art, die lange und ungekühlt gelagert werden können: Nudeln, Getreide, Konserven, Eintöpfe, Kakao, Tee, Kaffee, Zucker, Milchpulver, Mehl, Pflanzenöl, Toilettenpapier, Trockenfrüchte, Schokolade und mehr. An medizinischen Artikeln werden Verbandsmaterial, Einwegspritzen, Nadeln, Jod, Aktivkohle, Pflaster und sämtliche weitere Medikamente, auch mit kurzem Verfallsdatum, benötigt. An Hygieneartikeln bitten die Verantwortlichen um Kinder- und Erwachsenenwindeln, große Handtücher, Waschmittel, Geschirrspülmittel und Müllsäcke.
Außerdem werden Holzsägen, Motorsägen, Kettensägen, Ladegeräte für Autobatterien, Spannungswandler, elektrische Verlängerungskabel, Kabeltrommeln, Petroleumlampen, Petroleumheizungen, elektrische Heizungen, Konvektionsheizungen, Druckluftkompressoren, Thermoskannen, Wärmflaschen, Campingkocher, kleine Elektroherde, Gaskocher, Elektroheizgeräte, Schlafsäcke Wolldecken, Rucksäcke, Sporttaschen, Streichhölzer, Feuerzeuge, Kerzen, Taschenlampen, Kopflampen, Knicklichter, Batterien und Powerbanks benötigt. Für die Kinder im Kriegsgebiet bitten Schander und seine Freunde um Geschenke, Spiele und Süßigkeiten.
Bis Freitag, 23. Dezember, können die Spenden in Ahrensburg abgegeben werden
Spenden können bis einschließlich Freitag, 23. Dezember, bei der Firma Druckluft Evers (Kurt-Fischer-Straße 36) in Ahrensburg von Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr und Freitag von 8 bis 14 Uhr abgegeben werden. „Am Wochenende können die Menschen mich unter der Telefonnummer 0176/34923705 anrufen, dann komme ich vorbei“, sagt Schander. Jeder, der die benötigten Dinge zu Hause hat oder diese kaufen möchte, ist herzlich willkommen, sie abzugeben. Ein Zuviel gibt es nicht. Schander: „Alles, was wir nicht mitnehmen können, bringen wir beim nächsten Konvoi vorbei.“
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Da einige der benötigten Artikel recht speziell sind, freut Schander sich auch über Geldspenden, um zu kaufen, was noch fehlt. Die IBAN des Spendenkontos lautet: DE18 2135 2240 0090 0566 67. Spendenbescheinigungen werden bei Bedarf ausgestellt.
Wann Schander und seine Freunde zurückkommen, weiß er noch nicht. „Vielleicht erst im neuen Jahr“, sagt der gebürtige Ukrainer. Dass er die Feiertage in Deutschland verpasst, stört ihn nicht, im Gegenteil. Ihm ist es gerade wichtig, den Kindern in seinem Heimatland trotz allem Schrecklichen mit ein paar Weihnachtsgeschenken eine Freude zu machen. „Auch, wenn es wohl eher Silvestergeschenke werden“, sagt er mit Blick auf den Zeitplan. Doch das ist halb so wild: Traditionell gibt es die in der Ukraine nämlich am 31. Dezember.