Ahrensburg. Großeinsatz in Ahrensburger Flüchtlingsheim hatte für Spekulationen gesorgt. Sexualdelikt war Grund. Das ist bislang bekannt.
Die Polizei hat am Donnerstagnachmittag, 24. November, einen mutmaßlichen Sexualstraftäter in der Flüchtlingsunterkunft Kornkamp in Ahrensburg festgenommen. Bei dem Tatverdächtigen handele sich um einen 20 Jahre alten Mann aus Guinea, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Er soll wenige Stunden zuvor ein elf Jahre altes Mädchen vergewaltigt haben.
Die Tat ereignete sich demnach gegen 7.30 Uhr auf einem Waldweg an der Straße Syltring im Stadtteil Gartenholz, nur wenige Hundert Meter von der Flüchtlingsunterkunft entfernt. „Nach derzeitigem Stand der Ermittlungen traf die Geschädigte auf ihrem Weg zur Schule auf den ihr unbekannten Tatverdächtigen“, sagt Christian Braunwarth, Sprecher der Staatsanwaltschaft Lübeck.
Festnahme: 20-Jähriger soll elf Jahre altes Mädchen vergewaltigt haben
Der Mann habe die Elfjährige aus Syrien gepackt, als diese gerade auf dem Weg zur Schule war, und sich sexuell an dem Kind vergangen. „Das Mädchen setzte sich lautstark zur Wehr, sodass Zeugen auf die Tat aufmerksam wurden“, so Braunwarth. Der 20-Jährige sei daraufhin geflüchtet. Es seien sofort umfangreiche Fahndungsmaßnahmen eingeleitet worden. Dazu seien auch Spürhunde eingesetzt worden. „Zwei Hunde konnten die Spur des Tatverdächtigen bis zu der Unterkunft verfolgen“, sagt der Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Am Abend sei der Mann aus Guinea schließlich in der städtischen Unterkunft am Kornkamp vorläufig festgenommen worden. Zuvor hatten mehrere Dutzend Polizisten, darunter auch Beamte mit Spürhunden, das Containerdorf sowie eine Böschung dahinter abgesucht. Der Großeinsatz hatte am Donnerstagnachmittag für Spekulationen gesorgt, weil die Polizei sich bezüglich des Anlasses zunächst mit Verweis auf „ermittlungstechnische Gründe“ bedeckt gehalten hatte. Gegen den 20-Jährigen hat das Amtsgericht Ahrensburg am Freitagnachmittag auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehl erlassen, der Mann sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Die weiteren Ermittlungen hat die Kriminalpolizei Ahrensburg übernommen.
Unterkunft war erst vor Kurzem nach Mord an 23-Jähriger in den Schlagzeilen
Die Unterkunft am Kornkamp war erst im April in die Schlagzeilen geraten, als ein 39 Jahre alter Bewohner wegen Mordes vor dem Landgericht Lübeck zu lebenslanger Haft verurteilt worden war. Der Afghane hatte in der Nacht vom 5. auf den 6. September 2021 seine 23 Jahre alte Frau mit einem Küchenmesser getötet, nach Überzeugung von Gericht und Staatsanwaltschaft, weil er ihren westlichen Lebensstil nicht akzeptieren wollte. Gegen das Urteil beantragte der 39-Jährige Revision, seit Ende September liegt der Fall deshalb beim Bundesgerichtshof in Karlsruhe. Eine Entscheidung steht noch aus.