Ahrensburg. Melchers-Gruppe aus Bremen errichtet auf dem ehemaligen Parkplatz im Ahrensburger Zentrum 52 Wohneinheiten und einen Edeka-Markt.

Die Bagger stehen bereits seit einigen Wochen auf der Alten Reitbahn in Ahrensburg. Jetzt sind auch die Bauarbeiten auf dem ehemaligen Parkplatz an der Stormarnstraße gestartet. Damit fällt der Startschuss für eines der am kontroversesten diskutierten Projekte der vergangenen Jahre in der Schlossstadt. Die Melchers-Gruppe aus Bremen baut auf dem Areal im Stadtzentrum einen neuen Edeka-Supermarkt mit rund 2400 Quadratmetern Handelsfläche.

Auf dessen Gebäude sollen in teilweise drei Geschossen 39 frei finanzierte Wohnungen entstehen. Daneben ist ein separates Gebäude mit 13 öffentlich geförderten Wohnungen geplant. Dazu kommt eine Tiefgarage mit 196 Stellplätzen. Der Edeka-Markt soll nach der Fertigstellung von seinem derzeitigen Standort am Bahnhof an die Stormarnstraße umziehen.

Auf dem derzeitigen Edeka-Grundstück am Bahnhof soll ein Kino entstehen

Auf dem frei werdenden Grundstück möchte die Melchers-Gruppe anschließend ein Kino mit sechs Sälen und rund 620 Sitzplätzen, eine Tiefgarage mit 75 Stellplätzen sowie ein Wohngebäude mit 38 Kleinstwohnungen bauen. Der Baustart an der Bahnhofstraße ist frühestens für 2025 vorgesehen. An beiden Standorten zusammen investiert das Unternehmen rund 20 Millionen Euro.

In der Ahrensburger Politik und bei den Kaufleuten in der Innenstadt ist das Projekt umstritten. Mit den Stimmen von CDU, Grünen und Wählergemeinschaft WAB hatten Ahrensburgs Stadtverordnete das Vorhaben Ende April final gebilligt. Vorausgegangen waren jahrelange Diskussionen. SPD, FDP und Linke lehnen das Projekt ab. Sie kritisieren, ebenso wie die Händler, den Wegfall von immer mehr innenstadtnahen Parkmöglichkeiten. Die 135 Stellplätze auf der Alten Reitbahn sind bereits seit Mitte Mai gesperrt.

Fuß- und Radwege werden für die Bauarbeiten gesperrt

Daneben äußern Politiker der drei Fraktionen auch Zweifel, ob der Investor das Kino im Anschluss wirklich baut. Wenn das Areal bebaut wird, hätten sie es lieber für die Schaffung sozialen Wohnraums verwendet. CDU, Grüne und WAB sehen in dem Vorhaben hingegen eine Möglichkeit, dass Ahrensburg endlich ein Kino erhält. Dies wünschten sich viele Bürger. Für die Bauarbeiten ist laut Verwaltung der Wanderweg Reesenbüttler Graben ab sofort zwischen Klaus-Groth-Straße und Stormarnstraße gesperrt. Er soll später hinter die Gebäude verlegt werden. Außerdem sei es erforderlich, den Geh- und Radweg an der Stormarnstraße auf der Baustellenseite zu sperren. Eine Bedarfsampel zur Straßenquerung sei bereits eingerichtet.

Als erster Schritt soll auf der Alten Reitbahn laut Bauamt eine sogenannte Bohrfallwand aus Betonpfählen in den Boden eingesetzt werden, die ein Absinken des Grundwassers verhindere. Dies diene dem Schutz des angrenzenden Knicks. Für Autofahrer wurde als Ausweichmöglichkeit der provisorische Parkplatz auf dem Stormarnplatz eingerichtet. Wie zuvor auf der Alten Reitbahn gibt es auch dort einen Tagestarif für Langzeitparker zum Preis von 2,40 Euro.