Ahrensburg. Lösung zum Neubau von Edeka-Supermarkt in der Innenstadt scheint möglich. Bleiben die Kommunalpolitiker bei ihrer Zustimmung?
Im Knick-Streit am Neubauprojekt Alte Reitbahn in Ahrensburg zeichnet sich eine Einigung ab. Die Untere Naturschutzbehörde (UNB) des Kreises Stormarn hatte bemängelt, dass bei der Bebauung des Parkplatzes mit Edeka-Supermarkt, 52 Wohnungen und zweistöckiger Tiefgarage der 100 Meter lange Knick seine „funktionale Bedeutung für den Naturhaushalt“ verliere. Das sieht das städtische Bauamt allerdings vollkommen anders.
Wegen dieser Kontroverse stellten etliche Kommunalpolitiker – vor allem von den Grünen – ihre ursprüngliche Zustimmung infrage. Nun wollen der Bau- und Planungsausschuss sowie der Umweltausschuss bei einer gemeinsamen Sitzung final über den geänderten Flächennutzungsplan und den Bebauungsplan beschließen. Dasselbe gilt für den B-Plan fürs Kino mit sechs Sälen, 38 kleinen Wohnungen und Tiefgarage, das nach dem Umzug des Edeka-Marktes an dessen jetzigem Standort Bahnhofstraße errichtet werden soll.
Die Lösung ist ein neuer Knick in der Feldmark
Grundsätzlich halten der Kreis und das Ahrensburger Rathaus an ihrer Einschätzung zum Knick fest, vor dem seit Jahren Autos parken. Die Lösung liest sich in der Abwägungsvorlage für die Politik jetzt so: „Als Ausgleich für mögliche Beeinträchtigungen der ökologischen Funktion durch zu geringe Schutzabstände der Baukörper zum Knick wird in Abstimmung mit der UNB nunmehr planextern eine Knickneuanlage vorgesehen.“ Zudem werde der „Erhalt der Gehölzstruktur des Knicks“ gesichert. Unter anderem gebe es eine ökologische Baubegleitung, die im Notfall sofort eingreift und Baumwurzeln schützt.
Neun Meter vom Reitbahn-Knick fallen weg, weil ein Durchbruch für den Geh- und Radweg zur Adolfstraße unvermeidbar ist. Ersatz soll im Süden der Stadt im „Ausgleichsflächenkomplex westlich Dänenteich“ (am Ginsterweg) geschaffen werden. Dort ist anknüpfend an eine bestehende Knickstruktur eine 90 Meter lange Neuanlage vorgesehen. Zusätzlich soll ein weiterer rund 30 Meter langer Knick entstehen. „Dies entspricht einem Kompensationsfaktor von 1:1 und legt den Worst Case an möglichen Beeinträchtigungen zugrunde“, heißt es im Abstimmungsvorschlag.
Baubeginn fürs Kino frühestens Mitte 2025
Weil das Innenministerium im Februar zwei redaktionelle Fehler bei der öffentlichen Auslegung der Pläne gerügt hatte, musste diese wiederholt werden. Bisher gab’s eine Mehrheit aus CDU, Grünen und Wählergemeinschaft WAB für das Gesamtprojekt. Die Melchers-Gruppe aus Bremen will schätzungsweise mehr als 20 Millionen Euro in Ahrensburg investieren. Baubeginn auf der Reitbahn soll diesen Sommer sein. Mit dem Kino könnte frühestens Mitte 2025 angefangen werden.
Gemeinsame Sitzung von Bau- und Planungsausschuss sowie Umweltausschuss Ahrensburg Mi 20.4., 19 Uhr, Forum im Schulzentrum Am Heimgarten, Reesenbüttler Redder 4-10