Ahrensburg. Bau- und Umweltausschuss stimmen für Neubau-Projekt an der Alten Reitbahn und an der Bahnhofstraße. Das ist geplant.
Ein neuer Edeka-Markt, Wohnungen und Tiefgarage an der Alten Reitbahn gegenüber dem Stormarnplatz sowie ein Kino und Wohnungen an der Bahnhofstraße 17 in Ahrensburg – dies haben der Bau- und der Umweltausschuss nun endgültig in einer gemeinsamen Sitzung beschlossen. Nach jahrelanger Planung und vielen Debatten könnte es damit im Sommer losgehen mit dem Start des Millionen-Projekts im Stadtzentrum.
Auf dem Areal an der Alten Reitbahn soll Gebäude mit 52 Wohnungen entstehen
Das bislang als Parkplatz genutzte Areal an der Alten Reitbahn will die Melchers-Gruppe aus Bremen als Investor von der Stadt erwerben und dort einen neuen Edeka-Supermarkt mit rund 2400 Quadratmetern Handelsfläche bauen. Auf dessen Gebäude sollen in teilweise drei Geschossen 39 frei finanzierte Wohnungen entstehen. Daneben ist ein separates Gebäude mit 13 öffentlich geförderten Wohnungen geplant. Dazu kommt eine Tiefgarage mit 196 Stellplätzen.
Hinter dem Hauptgebäude soll der von Norden kommende Rad- und Wanderweg „Reesenbüttler Graben“ weitergeführt werden. Er wird an die Stormarnstraße, die Adolfstraße und die Hamburger Straße angebunden.
An der Bahnhofstraße ist ein Kino mit sechs Sälen geplant
Der Edeka-Markt soll von seinem bisherigen Standort an der Bahnhofstraße 17 an die Alte Reitbahn umziehen. Das Gelände an der Bahnhofstraße gehört bereits der Melchers-Gruppe. Sie plant dort ein Kino mit sechs Sälen und rund 620 Sitzplätzen, eine Tiefgarage mit 75 Stellplätzen sowie ein Wohngebäude mit 38 Kleinstwohnungen zu bauen. So will die Melchers-Gruppe an beiden Standorten mehr als 20 Millionen Euro in Ahrensburg investieren.
Melchers-Gruppe will mehr als 20 Millionen Euro investieren
Für diese Vorhaben haben die Kommunalpolitiker in Bau- und Umweltausschuss nun den entsprechenden Bebauungsplänen sowie einer Änderung des Flächennutzungsplans zugestimmt. Diese Zustimmung war zuletzt infrage gestellt wegen des rund 100 Meter langen Knicks am Rande des Reitbahn-Geländes. Der Kreis Stormarn hatte bemängelt, dass durch die geplante Bebauung der Knick seine Funktion für die Natur verliere. Das städtische Bauamt sah dies dies anders. Schließlich einigten sich beide Seiten auf die Lösung, dass als Ausgleich für mögliche Schäden am Reitbahn-Knick ein neuer Knick westlich des Dänenteichs am Ginsterweg angelegt wird. Diese Lösung wurde von den Ausschussmitgliedern akzeptiert.
Die Grünen kritisieren neuen Geh- und Radweg
Stattdessen kritisierte Cordelia Koenig, Stadtverordnete der Grünen, dass neun Meter vom Reitbahn-Knick wegfallen sollen, um einen Durchbruch für den neuen Geh- und Radweg zu Adolfstraße und Hamburger Straße zu schaffen. „Auf den Durchbruch sollte verzichtet und der Knick ganz erhalten bleiben“, sagte Koenig, „der Radweg ist nicht nötig.“ Der Antrag der Grünen, den Durchbruch im Knick zu streichen, wurde aber von den übrigen Fraktionen in beiden Ausschüssen abgelehnt.
Ansonsten kam es unter den Ausschussmitgliedern einmal mehr zum Austausch der bereits in früheren Debatten vorgetragenen Argumente. „Was ist, wenn der Investor doch kein Kino baut? Und was passiert, wenn das Kino nach ein paar Jahren wieder schließt?“ , gab Jochen Proske (SPD) zu Bedenken. „Wir sind uns sicher, dass das Kino an der Bahnhofstraße gebaut wird und kommt“, entgegnete Detlef Levenhagen (CDU). „Wenn der Investor uns dies zusagt, müssen wir das zunächst einmal glauben.“ Ähnlich äußerte sich Detlev Steuer (WAB): „Wenn wir Gewerbegebiete ausweisen, haben wir auch das Risiko, dass Unternehmen dort wegfallen.“
Planungen zum Verkehr für die FDP „nicht zufriedenstellend“
Kritik kam auch von der FDP: „Die Planungen zum Verkehr und zu den Parkplätzen an der Reitbahn sind nicht zufriedenstellend“, sagte deren Vertreter Hartmut Bade. „Es fallen dort 150 öffentliche Parkplätze weg.“ Zudem sei der an die Stadt zu zahlende Kaufpreis für das Areal zu niedrig. „Die Stadt macht kein gutes Geschäft“, sagte dazu auch Bela Randschau (SPD). „An der Reitbahn hätte die Stadt stattdessen viele Sozialwohnungen schaffen können.“
Weil ihm die Zahl der geplanten Wohnungen und vor allem der Sozialwohnungen zu niedrig ist, lehnte auch Erik Schrader für die Linken die Pläne ab. Der anwesende Kinder- und Jugendbeirat wiederum sprach sich dafür aus. „Die Jugendlichen in Ahrensburg wünschen sich schon lange ein Kino“, sagte dessen Vertreterin.
Zustimmung der Stadtverordneten am Montag mehr als wahrscheinlich
Schließlich wurde die Reitbahn-Planung im Bau- und im Umweltausschuss jeweils mit der Stimmenmehrheit von CDU, Grünen und WAB bei Gegenstimmen der anderen Fraktionen angenommen. Für die Kino-Planung stimmte zudem in beiden Ausschüssen auch die FDP. Nun müssen noch Ahrensburgs Stadtverordnete am kommenden Montag endgültig zustimmen. Angesichts der nun erfolgten Abstimmungen ist deren Zustimmung aber mehr als wahrscheinlich. Baubeginn auf der Reitbahn soll dann diesen Sommer sein. Mit dem Bau des Kinos könnte frühestens Mitte 2025 angefangen werden.