Ahrensburg. Christian Behrendt ist seit mehr als einem Jahr im Amt. Er will die Innenstadt attraktiver machen und Stadtmarketing voranbringen.

Geschenkgutscheine, ein Gastronomieführer und optische Verschönerungen in der Innenstadt: Das sind nur einige der Projekte, die Ahrensburgs Citymanager Christian Behrendt in diesem Jahr verwirklichen will. Kürzlich hatte er im Hauptausschuss seinen Bericht für 2021 präsentiert und dafür aus den Reihen der Politik überwiegend Zustimmung und Anerkennung erhalten. Bemängelt wurde von den Kommunalpolitikern allerdings, dass immer noch ein Konzept für eine Stadtmarke und ein Stadtmarketing für die Schlossstadt fehlt.

Bürger sollen am Marketingkonzept mitwirken dürfen

„Ein Diskussionspapier zu Leitbild und Zielstrategie des Stadtmarketings will ich im Mai im Hauptausschuss vorstellen“, sagt Behrendt und nennt damit ein weiteres seiner Projekte für 2022. „Die Idee ist, dadurch ein Verfahren mit Beteiligung der Bürger in der zweiten Jahreshälfte anzustoßen“, sagt der Citymanager. Im Idealfall, so hofft Behrendt, könne die Politik zum Jahresende ein fertiges Marketingkonzept beschließen. Geschieht dies tatsächlich, wäre mit dem Stadtmarketing ein jahrelanges und kontrovers diskutiertes Dauerthema von Politik und Verwaltung in der Schlossstadt erledigt.

„Eine Herausforderung meiner Tätigkeit ist, dass ich oftmals nicht einfach etwas machen kann“, sagt Behrendt. „Ich kann vor allem Vorschläge machen, habe aber kein Veto- oder Weisungsrecht.“ Für seine Maßnahmen sei oft ein Konsens nötig, in der Politik und in der Stadtverwaltung. „Manchmal werde ich schon innerhalb der Verwaltung überstimmt“, sagt er über den Hintergrund seiner Arbeit.

Manager mahnt bessere Kommunikation der Stadt an

Die damals neu geschaffene Stelle des Ahrensburger Citymanagers hat Christian Behrendt Mitte November 2020 angetreten. Vorher war er selbstständig als Medientrainer und Kommunikationsberater tätig. In der Vergangenheit arbeitete der ausgebildete Kaufmann und Diplom-Volkswirt unter anderem als Quartiersmanager in Norderstedt-Mitte und Rundfunkjournalist.

Für das laufende Jahr hat er sich vorgenommen, mit seiner Arbeit noch präsenter und sichtbarer zu werden, damit die Bürger besser wissen, was er macht und erreicht hat. „Die Kommunikation der Stadt muss besser werden, intern und extern“, sagt Behrendt und sieht dies als Aufgabe der gesamten Verwaltung. „Die Stadt muss die Bürger informieren, warum sie etwas macht und in welchem Zeitraum.“

Graue Betonmauern an CCA-Tiefgarage bunt bemalen

So will der Citymanager neben dem Stadtmarketing eine Reihe von Einzelmaßnahmen und –projekten angehen, anstoßen und verwirklichen. Dazu gehört etwa, die Eingänge der Verbindungswege für Fußgänger zwischen den sogenannten drei „Strahlen“ im Stadtzentrum optisch zu verschönern, mit Farbe und Bodenelementen. Die bislang eintönigen Stiege zwischen Hamburger Straße, Hagener Allee und Manhagener Allee sollen auch besser kenntlich gemacht werden. „Ich werde versuchen, durch Gespräche mit den Eigentümern der dortigen Gebäude etwas zu erreichen“, sagt Behrendt.

Schöner werden sollen ebenfalls der Ein- und der Ausfahrtbereich des Einkaufszentrums CCA. Behrendt schwebt vor, dass die Bauern aus grauem Beton farbenfroher gestaltet werden, etwa durch Aufmalen einer Hecke. Auch mit solchen vergleichsweise kleinen Verbesserungen will er das Ziel erreichen, mehr Aufenthaltsqualität in Ahrensburgs Innenstadt zu schaffen. „Dadurch steigt auch die Aufenthaltsdauer der Besucher“, so Behrendt.

Geschenkgutscheine für Geschäfte bei Stadt kaufen

Der Citymanager sieht Farben, Bäume, Pflanzen als geeignete Mittel an, will in der Innenstadt Erlebnisse schaffen. Dazu zählt er auch Sportgeräte für Fitnessübungen, ein großes Schachbrett mit Figuren und vor allem Wasser. „Ahrensburg braucht Wasserspiele und Wasserläufe“, sagt Behrendt. „Das macht eine Innenstadt attraktiv.“

Bei all diesen Ideen will er in den nächsten Monaten vorankommen. Geht es nach Behrendt, soll dieses Jahr auch der „Ahrensburger Geschenkgutschein“ eingeführt werden. Die Idee: Die Stadt verkauft Gutscheine mit einem bestimmten Geldwert, die in möglichst vielen Ahrensburger Geschäften eingelöst werden können. „Ähnliche Gutscheine gibt es in Reinbek und Mölln. Für die Ahrensburger Geschäfte wären sie ein zusätzliches und gutes Mittel zur Kundenbindung“, sagt Christian Behrendt.

Tourismus soll für wirtschaftlichen Zuwachs sorgen

Er hat außerdem vor, einen städtischen Gastronomieführer mit den Restaurants in der 35.000-Einwohner-Stadt herauszugeben. Dieser soll von jedem teilnehmenden Lokal Grundinformationen enthalten und jeweils ein Rezept des Hauses. Erscheinen soll das Werk nach den Sommerferien.

Und auch im Bereich des Tourismus will sich Citymanager Behrendt weiter engagieren. Er sagt: „Ahrensburg kann Tages- und Tagungstouristen anlocken, etwa mit dem Schloss und seinen Geschäften, das ist eine wirtschaftliche Chance für die Stadt.“ Er will daher ein Konzept für eine Touristeninformation in der Stadtbücherei entwickeln. „Es muss geklärt werden, wie sie aussehen soll, was sie leisten kann und was sie bieten soll“, sagt der Citymanager.