Ahrensburg. Branchen- und Tourismusportal ermöglicht digitale Stadtrundgänge. Firmen, Geschäfte, Restaurants, Vereine können sich eintragen.
Die Ahrensburger und Besucher der Stadt aus aller Welt können jetzt erstmals in einem Online-Rundgang „Hamburgs schöne Nachbarin“ (Eigenwerbung schon in den 1960er-Jahren) erkunden. Ob Schloss, historische Achse mit Großer Straße, Rondeel und Hagener Allee, Moorwanderwegbrücke oder Gewerbegebiet Beimoor: 360-Grad-Panoramafotos vermitteln im neuen digitalen Branchen- und Tourismusportal spektakuläre Blicke auf die 34.000-Einwohner-Stadt.
Für den nötigen Überblick sorgen mit einer speziellen Kameratechnik aufgenommene Drohnenbilder, durch die sich der Nutzer zoomen und klicken kann. „Sie können interessante Orte erkunden und dabei das Schloss anschauen, virtuell den Marstall betreten oder einen Blick in das Tunneltal werfen“, sagt Citymanager Christian Behrendt.
An den Plätzen kann man sich in alle Richtungen drehen
An den jeweiligen Plätzen ist es möglich, sich digital einmal um sich selbst zu drehen, in jede Richtung zu schauen und die Stadt und die Atmosphäre auf sich wirken zu lassen. Dabei seien auch Dinge zu entdecken, die man vorher vielleicht noch gar nicht wahrgenommen habe.
„Wir möchten Appetit auf Ahrensburg machen und die Menschen dazu ermuntern, auch in die reale Welt einzutauchen“, sagt Behrend. Er habe sich im Vorfeld Konzepte von rund 20 Anbietern angesehen und sich für eine Kooperation mit der Berliner Agentur „Durch die Stadt“ entschieden, die auch schon in Pinneberg aktiv ist. Deren Projekt richtet sich nicht an eine spezielle Gruppe, sondern es können sich vom Verein bis zum Unternehmen alle präsentieren.
Ahrensburgs schöne und interessante Ecken zeigen
„Unser Ziel ist es, Ahrensburgs schöne und interessante Ecken zu zeigen – und zwar über die Innenstadt hinaus“, sagt Anja Gust, Wirtschaftsförderin im Rathaus. „Das für uns interessante an diesem Rundgang ist, dass er sich nach und nach erweitern lässt“, sagt Citymanager Behrend. „Sowohl von uns als auch von interessierten Gewerbetreibenden. Alle können mitmachen: Unternehmen, Dienstleister, Gaststätten, Hotels, Vereine, Kultur- und Veranstaltungsorte, die Feuerwehr, Verbände und sogar Behörden können sich integrieren.“
Am Ende könnte die ganze Stadt von dem Branchen- und Tourismusportal profitieren. „Es bietet eine weitere Möglichkeit, in der digitalen Welt sichtbar zu werden“, sagt Behrend, der das Projekt für die nächsten drei Jahre angelegt hat. Das Einkaufsverhalten werde sich weiter verändern. In Japan kauften beispielsweise schon 70 Prozent mit dem Smartphone ein, in Deutschland seien es gerade mal neun Prozent.
Basiseintrag mit Profilbild und Kontaktdaten ist kostenlos
Auch Einzelhändler ohne eigene Internetseite könnten über das Portal von möglichen Kunden gefunden werden. „Die Bürger möchten sich rund um die Uhr informieren“, sagt Behrend. „Ob wir wollen oder nicht: Diese Entwicklung lässt sich nicht aufhalten, und wir stehen erst am Anfang.“ Für das Hallenbad Badlantic oder auch das künftige Kino könne beispielsweise der Kartenverkauf integriert werden. Und Tagungstouristen könnten sich über Hotels und Restaurants informieren.
Der Projektmanager von „Durch die Stadt“, Stefan Oehlerking, hat das Intocities-Portal im Peter-Rantzau-Haus und im Online-Stream (www.youtube.com/watch?v=pn8v7xGV4C0) vorgestellt. „Für den regionalen Einzelhandel ist es eine Chance, sich der Kundenabwanderung entgegenzustemmen“, sagt er.
Je nach Paket Erstellungskosten von 250 bis 1240 Euro
Jedes Unternehmen, jeder Verein, jede Institution und jede Behörde kann sich eintragen lassen. Damit erscheint ein sogenannter Point of Interest (POI) auf der Karte. Der Basiseintrag mit Profilbild, Beschreibungstext (circa 100 bis 300 Wörter, Öffnungszeiten, Kontaktdaten, besondere Angebote und Logo zur Auffindbarkeit in der interaktiven Stadtkarte ist kostenlos.
Businesseinträge bieten weitere Funktionen wie Fotogalerien und aktive Verlinkungen. Bei Premiumeinträgen kommen unter anderem 360-Grad-Rundgänge hinzu. Je nach Paket liegen die Erstellungskosten bei rund 250, 1000 oder 1240 Euro. Monatlich kommen 37, 49 oder 62 Euro hinzu.
Bürgermeister Sarach sieht die Stadt in einer Vorreiterrolle
Die Berliner Agentur spricht derzeit gezielt Ahrensburger Geschäftsleute an. Und auch Citymanager Christian Behrend hat sich vorgenommen, an jedem Arbeitstag ein Unternehmen bei der Erstellung eines Eintrags zu unterstützen. Zu den ersten Adressen zählen neben Stadtbücherei und Wochenmarkt die Provinzial-Agentur und die Firma Esylux sowie die Volkshochschule und der Förderverein St. Johannes.
Bürgermeister Michael Sarach sieht Ahrensburg in einer Vorreiterrolle. „Ich bin sicher: Viele Menschen werden positiv überrascht sein, wie schön es hier bei uns ist“, sagt er. „Wir sind Veranstaltungsort, Stadt der Gaststätten und des Einzelhandels und einer der beliebtesten und stärksten Wirtschaftsstandorte in Schleswig-Holstein und im Hamburger Umland.“
Virtueller Stadtrundgang durch Ahrensburg: intocities.com/ahrensburg