Ahrensburg. Bauausschuss stimmt B-Plan-Entwurf für Hermann-Löns-Straße zu. Neue Lübecker will auch zwei Parkflächen errichten.
Der Ahrensburger Bau- und Planungsausschuss hat die Aufstockung von acht Wohnblocks der Neuen Lübecker (NL) an der Hermann-Löns-Straße rechtlich auf den Weg gebracht. Die Kommunalpolitiker haben den Entwurf für die nötige Änderung des Bebauungsplans 90 („Reeshoop“) einstimmig (bei einer Enthaltung) gebilligt. Die Erhöhung von jetzt vier auf künftig sechs Geschosse ermöglicht den Bau von 84 neuen Wohnungen.
Ursprünglich hatte die Baugenossenschaft einen kompletten Abriss und Neubau in dem Stadtviertel erwogen. Da die Substanz der in den 1960er-Jahren errichteten Gebäude aber noch gut ist, sollen sie stehen bleiben und erhöht werden. Parallel werden die bestehenden Wohnungen unter anderem mit neuen Bädern und Küchen modernisiert. Außerdem werden Fahrstühle eingebaut.
Zwei Parkplätze bieten Platz für zusammen 68 Autos
mit zusammen 68 Stellflächen„Zusätzlich sind zwischen den Gebäuden zwei Parkstreifen vorgesehen, die mit Pflanzen und Hecken begrünt werden“, sagte Falco Richter vom Hamburger Planungsbüro Cappel+Kranzhoff bei einer Präsentation im Ausschuss. Damit entstehen 19 beziehungsweise 49 Stellplätze. Die Parkplatzfrage war in den bisherigen Diskussionen ein Knackpunkt, da in dem Viertel rund um die Berufsschule jetzt schon großer Mangel herrscht.
Fahrradhäuser sind ebenfalls geplant. Ein neues Blockheizkraftwerk (BHKW) soll die Wohnblocks mit Energie versorgen. „Der Spielplatz in dem Gebiet und auch die meisten Bäume bleiben erhalten“, sagte Richter. Circa 26 von 128 erfassten Bäume müssen weichen, da sie unter anderem den Feuerwehrzufahrten im Weg sind. Als Ausgleich sind rund 36 Neuanpflanzungen einkalkuliert.
Während der Sanierung bekommen Mieter Ersatzwohnungen
Ob die nachträgliche Errichtung von Carports auf den Stellplatzanlagen eine sinnvolle Option ist, ist sowohl bei Stadtplanern als auch Lokalpolitikern umstritten. „Wir haben damit unsere Schwierigkeiten, aber in erster Linie sind zentral gelegene Wohnungen wichtig“, sagte Ausschussmitglied Hartmut Bade (FDP). Den zweiten Aspekt hob auch Gerhard Bartel (SPD) hervor: Er habe erfahren, dass die Neue Lübecker für die nächsten 50 freien Wohnungen 1000 Bewerber auf der Warteliste habe.
Während der Bauarbeiten sollen die Mieter aus den knapp 150 Bestandswohnungen innerhalb des Quartiers in Ersatzunterkünfte umziehen. Die Baugenossenschaft NL hat 2012 mit der Modernisierung des knapp 165.000 Quadratmeter großen Viertels zwischen Hermann-Löns-, Gerhart-Hauptmann- und Immanuel-Kant-Straße sowie Pommernweg und Ostpreußenweg begonnen. Damals kalkulierte sie mit einer Gesamtinvestition von 125 Millionen Euro.
Bewohner befürchten nach der Modernisierung Mieterhöhungen
Die jetzigen Bewohner hatten mehrfach die Befürchtung geäußert, dass mit der Sanierung die Miete von jetzt sechs bis acht Euro je Quadratmeter drastisch steigen könnte. Laut NL sind Erhöhungen nötig, aber deutlich niedriger als beim kompletten Neubau. Dann wäre mit rund 13 Euro zu rechnen gewesen.