Ahrensburg. Anwohner beklagen illegale Abfallentsorgung neben Sammelbehältern in Ahrensburg. Die Abfallwirtschaft sieht sich machtlos.

Nach den Feiertagen beklagen Anwohner eine drastische Vermüllung mehrerer Standorte von Abfallcontainern in Ahrensburg und anderen Standorten in Stormarn. In der vergangenen Woche haben die Redaktion mehrere Zuschriften erreicht, in denen Leser ihren Unmut darüber kundtun, dass Andere ihren Abfall achtlos neben den Sammelbehältern entsorgten.

Containerstandorte in Ahrensburg nach Feiertagen vermüllt

Betroffen seien beispielsweise die Container an der Dorfstraße und an den Straßen Brauner Hirsch und Aalfang in der Schlossstadt. Die Abfallwirtschaft Südholstein (AWSH) bestätigt das Problem auf Anfrage dieser Zeitung. „Die Zahl der gemeldeten illegalen Abfallablagerungen hat in den vergangenen Jahren allgemein zugenommen“, sagt Unternehmenssprecher Olaf Stötefalke.

Einen Einfluss darauf habe auch die Corona-Pandemie und die damit einhergehende Zunahme von Online-Bestellungen, die zu einem erhöhten Aufkommen an Verpackungsmüll führten. „Es sind mehr Kartonagen zu entsorgen, mit denen die Kunden verstärkt die Depotcontainer-Standorte aufsuchen“, sagt er. Diese verstopften die Container deutlich schneller. „Grund dafür ist vor allem, dass die Kartons oftmals nicht zerkleinert werden“, so Stötefalke.

Häufigere Leerung der Behälter ist laut AWSH nicht möglich

„Wir bitten darum, bei überfüllten Behältern einen anderen Standort oder einen der Recyclinghöfe aufzusuchen, aber die Bereitschaft dazu ist leider begrenzt, sodass der Abfall in der Folge neben den Containern abgelegt wird“, beklagt der AWSH-Sprecher. Eine häufigere Leerung zwischen Weihnachten und dem Jahreswechsel sei nicht möglich. „Teilweise werden die Behälter bis zu dreimal wöchentlich geleert. Die derzeitigen Leerungstouren befinden sich damit am Rande ihrer maximalen Kapazität“, sagt Stötefalke.

Gegenüber dieser Redaktion monieren Leser auch, dass das Umfeld der Container im Zuge der Leerung nicht gereinigt werde, sondern der illegal abgeladene Abfall von den Müllwerkern liegengelassen werde. Dies ist laut Stötefalke darauf zurückzuführen, dass Leerung und Reinigung von verschiedenen Subunternehmen übernommen würden. „Eine gemeinsame Erledigung dieser Dienstleistungen würde die Einhaltung des Tourenplans für die Leerungen der Container unmöglich machen“, sagt er. Eine separate Reinigungsmannschaft fahre die Plätze bis zu dreimal in der Woche an.

Videoüberwachung scheitert an Datenschutz-Bedenken

Stötefalke betont, dass der Spielraum der Abfallwirtschaft, gegen Müllsünder vorzugehen, begrenzt sei. Kunden wiesen immer wieder darauf hin, dass anhand des Adressaufklebers auf den Verpackungen doch der Empfänger und damit Müllsünder zu identifizieren sei. „Wenn Hinweise zur illegalen Abfallablagerung bei uns ankommen, geben wir diese an die Ordnungsbehörden weiter“, sagt der Sprecher.

Das garantiere aber noch keine rechtlichen Konsequenzen, da das bloße Auffinden eines Adressaufklebers im juristischen Sinne noch kein Beweis für eine begangene illegale Ablagerung sei. „In diesem Zusammenhang wurde auch schon der Einsatz von Überwachungskameras diskutiert“, so Stötefalke. Bislang sei dieser an datenschutzrechtlichen Bedenken gescheitert.