Ahrensburg. Die neue Anlage soll am Bahnhof stehen. Den Nachfolger des „Luxus-WCs“ an der Großen Straße haben bereits rund 2800 Kunden genutzt.

Der Nachfolger des „Luxus-WCs“ steht erst seit knapp acht Monaten an der Großen Straße, nun plant Ahrensburg bereits die Aufstellung einer weiteren öffentlichen Toilette. Auf einer Grünfläche am Busbahnhof soll nach dem Vorschlag der Verwaltung ein baugleiches Modell für 150.000 Euro errichtet werden. Hinzu kommen jährliche Betriebskosten von rund 20.000 Euro.

Das neue WC ist laut Stadtplaner Kay Renner nur als Übergangslösung gedacht – als Ersatz für die geschlossene Anlage am Bahnhof. Die rund um die Uhr kostenlos zugänglichen Toiletten waren mehrfach so stark verschmutzt worden, dass die Verwaltung sie schließlich dauerhaft geschlossen hatte.

Bahnhofsumfeld wird zwischen 2025 und 2030 umgebaut

Seitdem gibt es in dem Bereich keine öffentlich zugängliche Toilette mehr. Nur das alte Behinderten-WC ist noch mit einem sogenannten Euroschlüssel zu öffnen. Diese werden an Menschen mit Schwerbehindertenausweis ausgegeben, aber auch die Busfahrer haben welche. Für die Taxifahrer wurde laut Renner mittlerweile ein Dixi-Klo aufgestellt.

„Zwischen 2025 und 2030 bauen wir das gesamte Bahnhofsumfeld um, dann werden dort auch neue Toiletten errichtet“, sagt Renner. „So lange können wir den Bürgern, Bus- und Taxifahrern den aktuellen Zustand aber nicht zumuten.“

Toilette soll später an anderen Standort versetzt werden

Der Umweltausschuss berät am Mittwoch, 10. März, über den Vorschlag der Verwaltung. „Wenn die Politik zustimmt, könnten wir die Anlage sofort bestellen und sie voraussichtlich bis Spätsommer oder Frühherbst aufstellen“, sagt Renner. Die bestehende Anlage soll saniert werden, um sie per Schlüssel für Mitarbeiter des Öffentlichen Personennahverkehrs zugänglich zu machen.

Nach der späteren Umgestaltung des Bahnhofsumfeldes könnte die barrierefreie Toilette laut Kay Renner problemlos an einen anderen Standort versetzt werden, zum Beispiel an das Schloss oder auf das benachbarte Gutshofgelände. „Wir brauchen nur einen Strom- und Wasseranschluss sowie ein kleines Fundament“, sagt der Verwaltungsmitarbeiter. „Die Toilette können wir mit einem Tieflader vom Bauhof transportieren.“

Betriebsausgaben betragen 20.000 Euro pro Jahr

Wie beim Pendant in der Innenstadt soll für die Nutzung eine Gebühr verlangt werden. An der Großen Straße sind es derzeit 50 Cent. Nach Rathausangaben wird das rote Häuschen an der Ecke Königstraße gut genutzt. Seit der Eröffnung im Juli 2020 zählt die Verwaltung 2581 bezahlte Toilettengänge. Hinzu kommen 216 Menschen, die den Euroschlüssel nutzten. Allein im Februar sind laut Verwaltungsmitarbeiterin Erika Reher 384 Bürger auf die öffentliche Toilette gegangen, im Januar waren es 322.

Im Durchschnitt nehme die Stadt durch die Gebühren 170 Euro pro Monat ein. Das deckt bei Weitem nicht die jährlichen Betriebsausgaben von 20.000 Euro. Trotzdem fällt die Bilanz deutlich besser aus als beim 2018 abgerissenen „Luxus-WC“ vor dem Rathaus, das auch vom Steuerzahlerbund kritisiert worden war. Bei Kosten von bis zu 44.000 Euro im Jahr hatten es durchschnittlich nur zwei bis drei Menschen pro Tag genutzt – damit kostete jeder Gang zum Klo den Steuerzahler fast 60 Euro.