Lunden. Trotz der Warnung eines Wachpostens steuert ein Mann seinen Pkw plötzlich an den Schranken vorbei. Seine Erklärung überrascht.

Das war knapp und hätte schlimmer ausgehen können: Wie die Bundespolizei am Freitag mitteilte, ist es auf der Bahnstrecke zwischen Hamburg und Westerland auf Sylt zu einem „Beinahunfall“ gekommen.

Ein Autofahrer lenkte sein Fahrzeug trotz geschlossener Halbschranken und Warnungen vor dem herannahenden Zug auf einen Bahnübergang bei Lunden. Seine Erklärung klingt sogar für erfahrene Polizisten, die schon einiges gewohnt sind, überraschend.

Bahnstrecke Hamburg–Sylt: Trotz herannahenden Zuges fährt Mann auf die Gleise

Das hat sich laut Bundespolizei abgespielt: Am Donnerstagvormittag gegen 8.15 Uhr hielt ein Autofahrer vor dem mit Halbschranken gesicherten Bahnübergang im Bauernweg in Rehm-Flehde-Bargen bei Lunden.

Für die manuelle Schrankenanlage wird ein Bahnüberwachungsposten eingesetzt. Der Autofahrer fragte diesen, wann denn der Zug käme. Der Wärter soll entgegnet haben, dass er den herannahenden Zug schon sehen könnte.

Trotz der Warnung und der geschlossenen Halbschranken entschied sich der Autofahrer aber dafür, seinen Wagen auf den Bahnübergang zu lenken. Er konnte vom Wachposten allerdings gestoppt werden.

Der Autofahrer setzte sein Fahrzeug wieder zurück und es kam nicht zur Kollision mit dem Zug – „glücklicherweise“, wie die Bundespolizei schreibt.

Autofahrer droht Verfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr

Klingt das nicht schon merkwürdig genug, erklärte der Mann sein „Fehlverhalten“ laut Bundespolizei mit den Worten „Ich wollte nur mal gucken“ – und fuhr weg.

Der Wachposten konnte das Autokennzeichen ablesen, nun ermitteln die Bundespolizisten gegen den Fahrzeughalter des Citroën Berlingo. Dabei muss geklärt werden, ob der 66-jährige Halter auch gefahren ist. Dem Fahrer droht ein Ermittlungsverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr.