Kampen. Das Restaurant am Roten Kliff öffnet erstmals wieder seine Türen für Gäste. Aber vorerst nur an vier Tagen pro Woche.

  • Nach fünf Jahren Leerstand und Sanierung öffnet die Sturmhaube auf Sylt wieder.
  • Dort werden nun bodenständige, norddeutsche Küche und selbst gebrautes Bier serviert.
  • Die Sturmhaube auf Sylt hat jedoch noch mehr zu bieten.

Lange haben sich die neuen Betreiber derSturmhaubein Kampen auf Sylt bedeckt gehalten, wenn es um den Eröffnungstermin für das legendäre Lokal ging. Nun steht fest: Am Sonntag, 2. Oktober, wird die Restaurant-Eröffnung gefeiert – nach fünf Jahren Leerstand und Sanierung. Auf einem Eintrag bei Facebook ist ein eingedeckter Tisch am Fenster zu sehen. Wie von Felix Knochenhauer, dem Geschäftsführenden Gesellschafter, schon im Abendblatt-Interview angekündigt, gibt es keine Tischtücher, sondern die Holztische werden schlicht eingedeckt. Es gibt allerdings weiße Stoffservietten.

Auch auf den Restaurant-Toiletten geht es individuell zu: So haben die Damen einen aufgearbeiteten Schweinefuttertrog aus Stein als Handwaschbecken, die Herren eine umfunktionierte Pferdetränke.

Sturmhaube auf Sylt öffnet: Die Küche wird „Neo-gutbürgerlich“

„An einem der entlegensten Orte Deutschlands, an dem Wasser, Wind und Land spektakulär aufeinanderprallen, bieten wir Gästen Schutz vor den Naturgewalten und gemütliche Geselligkeit bis spät in die Nacht“, heißt es auf der Internetseite der Sturmhaube. „Freuen Sie sich auf eine bodenständige, norddeutsche Küche, selbst gebrautes Bier und eine Weinkarte, die zum Verweilen einlädt.“

Felix Knochenhauer ist der geschäftsführende Gesellschafter der Sturmhaube in Kampen auf Sylt.
Felix Knochenhauer ist der geschäftsführende Gesellschafter der Sturmhaube in Kampen auf Sylt. © Elisabeth Jessen | Elisabeth Jessen

Der Sturmhauben-Chef rechnet damit, im Sommer 600 Essen pro Tag zu servieren, „es können aber auch 1800 sein“, sagt Knochenhauer. Weil das Restaurant direkt an der Küste liege, werde es viel frischen Fisch geben und Fleisch von Produzenten aus der Region. „Neo-gutbürgerlich“, nennt er die Richtung, in die es gehen soll. Auf der umlaufenden Terrasse werden noch einmal etwa 120 Plätze entstehen.

Neueröffnung auf Sylt: Sturmhaube vorerst nur an vier Tagen geöffnet

Der Strandkiosk ist vorerst von Donnerstag bis Montag von 12 bis 18 Uhr geöffnet, das Restaurant von Donnerstag bis Montag ab 17.30 Uhr. Noch sind etliche Stellen offen, möglicherweise gibt es deshalb vorerst pro Woche nur vier Öffnungstage. Die Strandversorgung der Sturmhaube ist bereits seit Mai geöffnet. Auch Bier aus der eigenen Brauerei im Keller wird es geben.

Der Blick auf die Sturmhaube am Roten Kliff auf Sylt.
Der Blick auf die Sturmhaube am Roten Kliff auf Sylt. © Elisabeth Jessen

Das Ensemble in absoluter 1-A-Lage am Roten Kliff in Kampen, Baujahr 1969, gehört der Gemeinde Kampen. An dem Gebäude bestand umfassender Sanierungsbedarf, als die fünf neuen Geschäftspartner um Felix Knochenhauer es übernahmen. Weil es lange keinen gültigen Bebauungsplan gab, hatte sich der Start der Bauarbeiten lange hingezogen, ehe die Sturmhaube ab dem Frühsommer 2020 entkernt werden konnte. Das Reetdach auf der Rotunde, die dem Gebäude die unverkennbare Silhouette verleiht, wurde im Zuge der Sanierung neu gedeckt und leuchtet nun goldgelb.

Sylt: Im Obergeschoss werden sechs Hotelzimmer vermietet

Im Erdgeschoss der Sturmhaube gibt es nun das Restaurant mit 80 Plätzen, im Obergeschoss entstehen sechs Hotelzimmer in der Größe von 40 bis 85 Quadratmetern – jedes mit Meerblick. Zwei davon haben eine kleine Loggia. Die Wände wurden in einem dezenten Grau gestrichen, es wurde viel Holz und Naturstein verwendet.

„Wir sind mitten in der Natur, sie ist der Protagonist. Wo kann man besser eine Auszeit nehmen als hier“, sagte Knochenhauer bei einer Besichtigung, davon solle die Einrichtung nicht ablenken. Seinen Angaben zufolge sind die Zimmer kurz vor der Fertigstellung. Wann der Hotelbetrieb startet, wurde noch nicht bekanntgegeben.

Die große Eröffnungsfeier soll laut Knochenhauer folgen, "sobald die letzte Hecke gepflanzt und das erste Bier im Keller gebraut wurde".