Hamburg. Polizei durchsucht elf Objekte in Hamburg und Niedersachsen. Auch der Besitzer der Bar erscheint alles andere als harmlos.
Nach den Schüssen auf eine Shishabar im Hamburger Stadtteil St. Pauli Mitte August hat die Polizei den mutmaßlichen Täter vorläufig festgenommen. Es handelt sich um einen 29 Jahre alten Mann. Auch sein mutmaßlicher Auftraggeber (45) ist mittlerweile ermittelt.
Der 29-Jährige soll am 13. August gegen 4.30 Uhr mehrere Schüsse auf die Fensterfront des Lokals an der Holstenstraße abgegeben haben. Anschließend konnte er zwar unerkannt fliehen, wurde aber von einer Überwachungskamera gefilmt. Die Polizei fahndete unter anderem mit den Aufnahmen intensiv nach dem Schützen.
Schüsse auf Shishabar in St. Pauli: Schütze festgenommen
Am Dienstagmorgen vollstreckten Ermittler des für Organisierte Kriminalität zuständigen Landeskriminalamts nun insgesamt elf Durchsuchungsbeschlüsse in dem Fall. Unter anderem wurden vier Wohnungen des mutmaßlichen Schützen und seines möglichen Auftragsgebers in Sülldorf, Wilhelmsburg, Barmbek-Nord und im niedersächsischen Reppenstedt überprüft.
Außerdem erwirkte die Staatsanwaltschaft Durchsuchungsbeschlüsse für die Shishabar, die Wohnung ihres 25-jährigen Betreibers in Wedel und eine von ihm genutzte Lagerhalle in Ellerau (beides Schleswig-Holstein). Gegen den Betreiber der Bar wird wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Waffengesetz ermittelt, weil er mehrere Wochen nach den Schüssen sich selbst mit Waffen in sozialen Netzwerken gezeigt haben soll.
Schüsse auf Shishabar in Hamburg-St. Pauli: Alle Beteiligten auf freiem Fuß
Weitere vier Wohnungen in St. Pauli und in Lüneburg wurden durchsucht, um Beweismittel bei Zeugen zu sichern. Insgesamt entdeckten die Beamten zwei Schreckschusspistolen, mehrere Hiebwaffen und Drogen in „nicht geringer Menge“.
- Hamburger Dom: Mutige Besucher schnappen Handtaschenräuber
- Lagerhalle in Flammen – Stadt warnt Bevölkerung
- Antwerpen-Fans zünden Pyro auf der Reeperbahn
Der mutmaßliche Schütze wurde bei der Durchsuchung seiner Wohnungen zwar vorläufig festgenommen, ist mittlerweile aber wieder auf freiem Fuß. Alle anderen Verdächtigen kamen gar nicht erst aufs Polizeirevier und konnten mangels Haftgründen gleich in ihren Wohnungen bleiben, wie ein Polizeisprecher dem Abendblatt sagte.