Wacken. Wegen des verschlammten Geländes hat das Metal-Festival mit weniger Besuchern begonnen als geplant. Die Entwicklungen im Newsblog.
Sie wollten vier Tage lang beim Wacken Open Air feiern – und erlebten eine herbe Enttäuschung: Nach tagelangem Regen, Schlammchaos und Staus haben Zehntausende Heavy-Metal-Fans es nicht rechtzeitig auf das Festivalgelände nahe Itzehoe geschafft – und wegen eines Einlassstopps die Heimreise angetreten.
Dass sie mit einer Rückerstattung rechnen können, dürfte für sie ein schwacher Trost sein. Unterdessen hat das „WOA 2023“ am Mittwoch vor 50.000 Besuchern begonnen. Die Entwicklungen im Newsblog.
- Wacken Open Air: Die Schlammparty geht weiter – Wetter bleibt bescheiden
- Nach Einlassstopp: Wacken Open Air erstattet Betroffenen Ticketkosten
- Wacken-Festival verkleinert Programm – sechs Bands gestrichen
- Metal-Queen Doro: Wacken nur für Hartgesottene
- Günther spricht in Wacken mit Einsatzkräften
- Wacken Open Air 2023: Veranstalter entschuldigen sich bei Metal-Fans
- Wacken Open Air: Wetterbesserung in Sicht
- Wacken Open Air: Bremer Brauerei versorgt gestrandete Fans mit Freibier
- Wacken Open Air: Am Volkspark gestrandete Fans treten Heimreise an
- Wacken Open Air: 50.000 Metalfans sind auf dem Festivalgelände
- Wacken Open Air: Einlassstopp – mit Ausnahmen
- Wacken Open Air: Festival startet wie geplant am Mittwoch
- Wacken Open Air: Polizei meldet 68 Einsätze rund ums Festival
- Wacken Open Air: Starke Gewitter für Mittwochabend vorhergesagt
Bescheidene Wetteraussichten fürs Wacken Open Air
Nach dem Chaos-Start geht das Heavy-Metal-Festival in Wacken weiter. Am Donnerstag wollen es auf den zwei großen Bühnen unter anderen die Bands Hammerfall, Helloween und Kreator krachen lassen – vor deutlich weniger Zuschauern als ursprünglich geplant. Auch Skyline, in der Festival-Mitbegründer Thomas Jensen einst selbst spielte, werden in Wacken erwartet. Noch bis Sonnabendnacht dauert das Wacken Open Air (W:O:A).
Die Wetteraussichten bleiben bescheiden. Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) regnet es auch am Donnerstag und es kann immer wieder gewittern. Zu Beginn des Wochenendes solle es dann immer öfter trocken bleiben. Doch zum Abend steige die Schauerwahrscheinlichkeit wieder an.
Weil der seit Tagen ausgiebige Regen das Festivalgelände streckenweise in Schlammlandschaften verwandelt hat, hatten die Veranstalter am Mittwoch einen kompletten Einlassstopp verkündet. Wer nicht rein durfte, sollte das Geld zurückerhalten.
„Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie froh wir sind, Euch so zahlreich zu sehen“, sagte Festival-Mitbegründer Jensen am Mittwochabend nach Öffnung des Bereichs vor den Hauptbühnen. „Als allererstes möchten wir uns absolut bei denen bedanken, die wir wegschicken mussten.“ Allen Fans vor Ort müsse klar sein: „Alle, die zu Hause bleiben mussten, die ermöglichen hier die Party.“
Aufgrund der anhaltend schwierigen Wetter- und Geländesituation wollen die Veranstalter das Programm tagesaktuell veröffentlichen, um auf kurzfristige Änderungen reagieren zu können. Die Polizei berichtete indes von einer ruhigen Nacht. „Wir haben eine entspannte Lage und keine großartigen Querelen“, sagte ein Sprecher der Polizei am frühen Donnerstagmorgen.
Nach Einlassstopp: Wacken Open Air erstattet Betroffenen Ticketkosten
Nach dem Einlassstopp für das Wacken Open Air haben die Veranstalter des Heavy-Metal-Festivals Rückerstattungen für Fans angekündigt, die nicht mehr auf das Gelände durften. Das gelte auch für Campingbereiche, kündigten die Veranstalter auf ihrer Internetseite an. „Ausführliche Informationen über den Rückerstattungsprozess – und auch darüber, wann ihr Fans mit der Erstattung rechnen könnt – werden in Kürze bekannt gegeben.“
Ihnen sei klar, dass viele Metalfans große Anstrengungen unternommen hätten und eine lange Reise, um das Festival in Wacken zu besuchen, schrieben die Veranstalter. Sie hatten mit 85.000 Besuchern gerechnet.
Wegen des vielen Regens und des arg verschlammten Geländes wurden seit Mittwoch keine weiteren Fans mehr hereingelassen. Nach Polizeiangaben sind schätzungsweise 50.000 Besucher auf dem Gelände. Die Tickets kosteten knapp 300 Euro.
Wacken-Festival verkleinert Programm – sechs Bands gestrichen
Wegen des verspäteten Beginns fällt das Programm des Heavy-Metal-Festivals in Wacken etwas weniger umfangreich aus – sechs Bands könnten nicht auftreten. Das teilte ein Festivalsprecher am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur mit.
Es handele sich unter anderem um Gruppen, die am Nachwuchswettbewerb „Metal Battle“ teilgenommen hätten. Ursprünglich sollten auf dem Festival bis Sonnabend mehr als 200 Bands auf neun Bühnen auftreten – unter anderem Iron Maiden und Doro Pesch.
„Aufgrund der anhaltenden Wetter- und Geländesituation musste der Festivalstart etwas verschoben werden“, sagte der Sprecher. Die Veranstalter wollen das Programm nun tagesaktuell veröffentlichen, um auf kurzfristige Änderungen reagieren zu können.
Metal-Queen Doro: Wacken nur für Hartgesottene
Metal-Queen Doro Pesch hat sich vor ihrem Auftritt auf dem Wacken Open Air wenig beeindruckt vom Regenwetter gezeigt. Es sei schon „ganz schön matschig“ auf dem , sagte die Sängerin am Mittwoch der Deutschen Presse-Agentur. Sie habe aber schon oft schlechtes Wetter bei Auftritten erlebt. „Also wir sind das fast gewöhnt“, sagte die 59-Jährige.
Sie hoffe zwar, dass bei ihrem Auftritt am Mittwochabend alles okay sein werde, aber das Wetter sei schon hart für die Fans. „Es ist für die ganz Hartgesottenen hier.“ Die Musikerin freute sich dennoch auf ihren Auftritt: „Das macht natürlich Spaß, auch vor 50 000 eine gute Show abzuziehen.“
Günther spricht in Wacken mit Einsatzkräften
Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat seinen für Mittwoch geplanten Besuch des Heavy-Metal-Festivals in Wacken abgesagt. Als Grund nannte eine Sprecherin der Staatskanzlei die besonderen Umstände, die aufgrund der widrigen Verhältnisse zu einem Einlassstopp für Besucher geführt hatten.
Günther fahre zwar nach Wacken, um dort mit Einsatzkräften zu sprechen und sich persönlich einen Eindruck zu machen, aber das ohne Medienbegleitung.
Wacken Open Air 2023: Veranstalter entschuldigen sich bei Metal-Fans
Nach dem Einlassstopp für das Heavy-Metal-Festival in Wacken haben sich die Veranstalter am Mittwoch bei enttäuschten Fans entschuldigt. „Einige sind auf den Flächen, einige mussten leider zu Hause bleiben oder umdrehen“, sagte Festival-Mitbegründer Thomas Jensen am Mittwoch in einer Videobotschaft auf Instagram: „Es tut uns unendlich leid.“
Die Verhältnisse seien in den sozialen Medien ja zu sehen, sagte Jensen. Gemeinsam könne derzeit nur über den Stream gefeiert werden. Nach Angaben von Mitbegründer Holger Hübner werde derzeit geprüft, wie der Umgang mit den Tickets ablaufen kann. Details nannte Hübner dazu aber nicht.
Nach Schätzung der Polizei halten sich rund 50.000 Fans auf dem Gelände bei Itzehoe in Schleswig-Holstein auf. Erwartet wurden ursprünglich rund 85.000 Metalfans.
Wacken Open Air: Wetterbesserung in Sicht
Gegen Ende des Heavy-Metal-Festivals in Wacken könnte das Wetter etwas besser werden. Von Freitag an sollen die trockenen Phasen deutlich länger werden, sagte ein Meteorologe des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Mittwoch in Hamburg.
Bis dahin ist aber weiterhin mit Regen zu rechnen, am Mittwochnachmittag sogar noch einmal kräftig, wenn eine Front von Niedersachsen her über Schleswig-Holstein zieht. Gewitter soll es vorwiegend südlich der Elbe geben, aber es sei nicht ausgeschlossen, dass auch Wacken noch etwas abbekommt. Dann könne es kurzzeitig in Böen auch stürmisch mit Windgeschwindigkeiten bis zu 70 Kilometern pro Stunde werden.
Wacken Open Air: Bremer Brauerei versorgt gestrandete Fans mit Freibier
Der Veranstalter hatte am Mittwoch sogar dazu aufgerufen, ohne Festivalbändchen auch nicht in den Ort zu kommen. Es gebe keine Parkplätze für Besucher, die nur das Dorf besuchen wollen, teilte der Veranstalter am Mittwoch bei Instagram mit. Ein Besuch sei einfach nicht möglich.
Die Bremer Brauerei Beck’s hat am Mittwoch mitgeteilt Beck’s und alkoholfreies Becks’s Blue an die gestrandeten Fans verteilen zu wollen: „Beck’s will dabei helfen, die Zeit zu überbrücken und die Festival-Stimmung der Heavy-Metal-Fans aufrechtzuerhalten“.
Derweil ist das Festival gestartet: Lediglich einen Kurzauftritt hat die bei Metalfans beliebte Wackener Feuerwehrkapelle am Mittwoch zum Start des verschlammten Heavy-Metal-Festivals geliefert. Die Musiker spielten zunächst „Rosamunde“ zum Soundcheck und danach nur noch ein Lied – „Let Me Entertain You“ von Robbie Williams.
Wie ein dpa-Fotoreporter berichtete, hatten sich für den Auftritt vor einer der kleineren Festivalbühnen nur rund 100 Besucher versammelt. Im vergangenen Jahr hatte die Kapelle zur Festivaleröffnung noch deutlich mehr Publikum gehabt, das sie ordentlich gefeiert hatte.
Wacken Open Air: Am Volkspark gestrandete Fans treten Heimreise an
Mittlerweile haben viele am Hamburger Volksparkstadion gestrandete Fans wieder die Heimreise angetreten. Hunderte Fans hatten dort auf einem Parkplatz abgewartet, nachdem der Veranstalter am Montag zunächst gebeten hatte, sich einen Warteplatz zu suchen und dann am frühen Mittwoch erklärt hatte, es würden keine weiteren Besucher mehr aufs Gelände gelassen.
Zahlreiche Fans berichteten einem dpa-Reporter von ihrer Enttäuschung, dass sie nun nicht auf das Festival-Gelände können. Im nächsten Jahr würden sie aber auf jeden Fall wiederkommen wollen, hieß es am Mittwoch.
Nach dem Chaos vor dem Start und einem Anreisestopp geht es nun an diesem Mittwoch offiziell los. Den Auftakt macht die lokale Feuerwehrkapelle, später steht dann unter anderen Metalqueen Doro Pesch auf der Bühne stehen. Doch vor dem Start des Festivals war einiges noch unklar – beispielsweise die Frage, wie viele der erwarteten 85.000 Metalfans tatsächlich auf Wackens Ackern feiern.
Wacken Open Air: 50.000 Metalfans sind auf dem Festivalgelände
Nach Schätzungen der Polizei halten sich zurzeit 50.000 Besucher auf dem Festivalgelände auf. Am frühen Mittwochmorgen teilte das Festival bei Instagram dann mit, die „vernünftige Besucherkapazität“ sei angesichts der Wetterlage erreicht. „Jede weitere Reise muss mit sofortiger Wirkung eingestellt und storniert werden.“ Zum ersten Mal in der Geschichte des Festivals sei diese Entscheidung gefallen. „Wir sind sehr traurig, aber die weiterhin schwierige Wetterlage lässt uns leider keine andere Wahl“, hieß es weiter. Fans reagierten ungehalten und kritisierten eine „unterirdische Kommunikation“. Viele hatten stundenlang vor dem Gelände ausgeharrt.
Es gibt aber Ausnahmen vom Einlass-Stopp: Für Besucher, die einen Container, eine Hütte oder ein Zelt in den Gelände-Bereichen Moshtel und Island gebucht hatten, dürfen offenbar weiter anreisen.
Thomas Jensen hat indes am Mittwoch auf einen Livestream hingewiesen. Auf Magenta TV und MagentaMusik werde man „so viel wie möglich“ streamen, sagte er am Mittwochmorgen im auf Instagram veröffentlichten Video. Informationen zum Festival-Livestream hatte es auch im Juli schon gegeben. „Wir kriegen das hin, es wird Programm geben, aber es können leider nicht alle teilnehmen“, sagte Jensen nun.
Wacken Open Air: Einlassstopp – mit Ausnahmen
Am Dienstagabend hatte Festival-Mitbegründer Thomas Jensen gesagt: „Ich hoffe, dass wir die Hälfte drinnen haben oder noch mehr.“ Sicherheit habe bei den Veranstaltern oberste Priorität. Die Zustände rund um den beschaulichen Ort und die Ankündigungen, keine Fans mit Autos mehr auf die aufgeweichten Areale zu lassen, hatten bereits zuvor bei einem Teil der Besucher für Unmut gesorgt.
Begründet hatten die Veranstalter den Schritt mit dem vielen Regen vor Festivalstart. Dadurch seien Camping- und Veranstaltungsflächen sowie Wege in schlechtem Zustand. Es werde aber versucht, Fahrzeuge, die sich bereits in unmittelbarer Nähe zum Festivalgelände befänden, dorthin zu bringen.
Wacken Open Air: Festival startet wie geplant am Mittwoch
Am ersten Festivaltag soll in Wacken ein Teil der Asche des verstorbenen Frontmanns Lemmy Kilmister von der Rockband Motörhead eine Ruhestätte finden. Der 2015 verstorbene Musiker soll „mit einem unvergesslichen Akt geehrt werden“, wie die Veranstalter ankündigten. Die Motörhead-Mitglieder Phil Campbell und Mikkey Dee sollen die Feierlichkeiten begleiten.
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Erstmals soll das Festival in diesem Sommer vier Tage dauern. Auf neun Bühnen sind in dieser Zeit mehr als 200 Konzerte geplant – unter anderem von Iron Maiden, Megadeth und Helloween.
Derweil meldet die Polizei nach dem Einlass-Stopp für das Heavy-Metal-Festival am Mittwochmorgen “eine ruhige Lage“. Die Situation rund um das Festival sei „grundsätzlich entspannt“, sagte eine Polizeisprecherin. Nach Ankündigung des Anreisestopps hätten zahlreiche Festival-Besucher beigedreht und sich auf die Rückreisegemacht oder Ausweichflächen wie das Gelände am Hungrigen Wolf bei Itzehoe angefahren. „Damit lösten sich bis heute die meisten Staus auf“, so die Sprecherin.
Wacken Open Air: Polizei meldet 68 Einsätze rund ums Festival
In der Nacht zum Mittwoch gab es laut Polizei Itzehoe 68 Einsätze rund ums Festival: 1.45 Uhr war auf dem Festivalgelände ein Audi eines Halters aus Titisee-Neustadt in Flammen geraten. Das Fahrzeug brannte komplett aus, „Personen oder weitere Gegenstände blieben unversehrt, der Löschangriff der Feuerwehr war nach einer guten Stunde beendet“, heißt es in der Meldung. Drei Geschädigte hätten Verluste aufgrund von Diebstahl zu beklagen. Es sei eine Jacke samt Portemonnaie und Handy gestohlen worden.
„Nach Mitternacht gerieten Vater und Sohn aus Schwäbisch Gmünd aneinander. Einsatzkräfte konnten insofern schlichten, als dass am Morgen Gespräche in nüchternem Zustand stattfinden sollten“, heißt es von Seiten der Polizei. Ein 24-jähriger Kölner habe außerdem versucht, sich gegen 19.10 Uhr über einen Zaun Zutritt zu dem Gelände zu verschaffen. „Er scheiterte letztlich, beschädigte den Zaun und sicherte sich damit eine Strafanzeige wegen der Sachbeschädigung und wegen des Hausfriedensbruchs“. Der Mann, der 1,6 Promille pustete, habe zudem nach eigenen Angaben unter Kokain-Einfluss gestanden. Er erhielt ein Hausverbot vom Veranstalter.
Wacken Open Air: Starke Gewitter für Mittwochabend vorhergesagt
Die Wetterlage bleibt unbeständig. Nach Angaben der Meteorologen werden am Mittwochabend starke Gewitter in Schleswig-Holstein erwartet. Der Deutsche Wetterdienst warnte für den Großraum Hamburg vor unwetterartigem Starkregen um 30 Litern pro Quadratmeter, Hagel und Sturmböen mit einer Windgeschwindigkeit um 85 Kilometer pro Stunde.