Hamburg. In Dithmarschen ist die Vogelgrippe nachgewiesen worden. Veterinäramt macht klare Ansagen, wie sich Menschen verhalten sollen.
Das Veterinäramt Nordfriesland warnt Urlauber eindringlich davor, sich der Lachmöwen-Brutkolonie am Eidersperrwerk in Dithmarschen zu nähern. Am 20. Juni wurde bei neun verendeten Lachmöwenküken aus der etwa 1700 Paare umfassenden Brutkolonie am Eidersperrwerk Vogelgrippe vom Typ H5 vom Landeslabor Schleswig-Holstein nachgewiesen. Eine ergänzende Differenzierung steht noch aus.
Ein derzeit in Europa grassierender Erreger sei besonders an Möwenvögel angepasst, erklärte das für Tiergesundheit zuständige Friedrich-Loeffler-Institut auf der Insel Riems bei Greifswald.
Nordsee: Vogelgrippe ausgebrochen – was Urlauber jetzt beachten müssen
Bislang sind nach Angaben des Kreises Nordfriesland bereits mehr als 500 Vögel verstorben. Erkrankte Tiere verenden meist innerhalb weniger Stunden. Da außerdem keine Aussicht auf Heilung bestehe, bitten die zuständigen Behörden, von Rettungsversuchen abzusehen und die Brutkolonie in keinem Fall zu betreten, um keinen zusätzlichen Stress bei den Möwen zu verursachen.
Hundehalter müssen ihre Tiere im Bereich der Kolonie an der kurzen Leine führen und jeglichen Kontakt zu Vögeln unterbinden. Störungen in den Brutkolonien seien unbedingt zu vermeiden.
Bei Kontakt zu toten Vögeln: Duschen und Kleidung wechseln
Bei Kontakt zu toten Vögeln oder Kot sollten Betroffene grundsätzlich duschen sowie Schuhe und Kleider wechseln, raten die Veterinäre. Geflügelhaltungen dürfen diese Personen frühestens nach 48 Stunden und unter Verwendung von Schutzkleidung betreten werden. Anderenfalls sei ein Überspringen der Seuche auf Hausgeflügel zu befürchten.
Da sich die Brutkolonie auf beiden Seiten der Kreisgrenze der Kreise Dithmarschen und Nordfriesland befindet, gelten die Maßnahmen in Kooperation der beiden Kreise, der beteiligten Ämter Eiderstedt und Büsum-Wesselburen, des Naturschutzbunds Deutschland und der Nationalparkverwaltung.
Vogelgrippe: Erreger ganzjährig in Schleswig-Holstein vorhanden
Das Geschehen in der Brutkolonie mache deutlich, dass der Erreger ganzjährig in Schleswig-Holstein vorhanden ist, heißt es beim Kreis. Geflügelhalter sollten daher zum Schutz ihrer Tiere den direkten und indirekten Kontakt zu Wildvögeln vermeiden. Insbesondere müssen Futter und Wasser des Hausgeflügels vor dem Zugriff von Wildvögeln geschützt werden.
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Für weitere Fragen stehen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Veterinäramtes Nordfriesland unter 04841 67-827 zur Verfügung. Das Veterinäramt Dithmarschen ist unter der Nummer 0481 97-2100 zu erreichen. Das Eidersperrwerk ist für Besucher nicht gesperrt.